Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)
sie eng umschlungen da und küssten sich, während die Zeit verstrich. Irgendwann sah einer von ihnen auf die Uhr, die auf dem Kaminsims stand.
»Ich bin am Verhungern«, gestand sie, und so zogen sie sich an, was nicht so einfach war, weil sie nicht aufhören konnten, die Haut des anderen zu küssen, solange sie noch unbedeckt war.
Sie fanden ein Restaurant, das so spät noch geöffnet hatte, und aßen Lamm, Bohnen und gegrillte Tomaten, die für Oruela so frisch schmeckten, als wären sie gerade erst gepflückt worden. Sie diskutierten darüber, wer die Rechnung bezahlen sollte, und beschlossen, dass Paul dieses Mal zahlen sollte, weil er es wollte, sie ihre Ausgaben aber ansonsten teilen würden, damit sie sich nie wegen des Geldes stritten. Sie wussten beide, dass sie über die Zukunft sprachen und darüber, wie sie miteinander auskommen wollten.
Auf dem Weg zurück ins Hotel liefen sie Hand in Hand und dachten darüber nach. Dann entdeckte Paul einen Pub, und sie gingen hinein und tranken Ale aus riesigen, schweren Gläsern und musterten die wenigen anderen Gäste, die mit ihrem Bier oder ihrem Buch beschäftigt waren. Das Bier machte sie müde, und sie schlichen wie Geister hinaus, ohne das zeitlose Trinken der anderen zu stören. Als sie in der Dunkelheit langsam zum Hotel zurückgingen, sprachen sie über die Zukunft. Er wollte Filme machen, sie studieren. Doch vor allem freuten sie sich aufeinander. Das sprachen sie jedoch nicht aus. Noch nicht.
Als sie neben ihm lag und kurz vor dem Einschlafen war, fühlte sie sich einfach wunderbar, und sie träumte, dass sich große, prunkvolle Türen öffneten und sie in die Unendlichkeit einließen.
Sie wachten beide früh auf, als wäre ihr Unterbewusstsein durch die Gegenwart des anderen unruhig. Sie legte die Beine um ihn, und sie liebten sich in der kühlen Morgenluft. Danach streichelte er ihren Körper, und sie döste wieder ein. Unter seinen Fingern wurde ihre Haut zu bekanntem Terrain, wurde zu seinem Eigentum, während die Minuten auf der großen alten Uhr tickend vergingen. Um genau 8:15 Uhr, als Oruela wieder eingeschlafen war und leise schnurrte, blieb die Uhr auf einmal stehen. Sie hörte auf zu ticken, und er lag da, lauschte auf Oruelas Atmung und die leisen Geräusche der Stadt, die zum Leben erwachte, und stellte sich vor, der Zeit entronnen zu sein. Er küsste sie wach. Er küsste ihren Mund, saugte an ihren Brüsten, liebkoste ihren Bauch und ihr Haar, um dann seinen Kopf, seine Lippen in ihrer salzigen Höhle zu vergraben, und sie erwachte, um kurz darauf zu kommen.
Sie drückte ihn auf den Rücken und setzte sich auf ihn. Mit einer einzigen Bewegung war er in ihr, und dann ritt sie ihn wie eine Reiterin aus der Apokalypse, bis sie den Höhepunkt erreichte. Danach fiel sie von ihm herunter, und er lag ermattet auf den Kissen und war verloren. Er wusste es, und er liebte es. Kurz vergaßen sie alles um sich herum.
Ein Klopfen an der Tür weckte sie. Die Stimme eines Mannes fragte sie, ob sie im Bett frühstücken wollten, und Paul, der als Erster wach war, bedeckte Oruelas Körper mit der Bettdecke. Er sah sich im Zimmer um. Um ihn herum herrschte Chaos. »Ja«, rief er. »Einen Moment.« Er zog seine Unterhose an und ging zur Tür. Ein uralter Kellner stand mit einem schweren Tablett davor. »Lassen Sie mich das machen«, sagte Paul.
»Es ist schon in Ordnung, Sir«, erwiderte der Kellner. »Ich werde es reinbringen.« Und das tat er auch. Er zuckte mit keiner Miene, als er den Zustand des Zimmers bemerkte.
Oruela setzte sich auf und drückte die Bettdecke an ihre Brust, als er zurück ins Zimmer kam und die Tür schloss. Sie sah zauberhaft aus, verliebt und befriedigt. Er goss zwei Tassen Tee ein und stellte eine für sie auf den Nachttisch, bevor er wieder zu ihr ins warme Bett stieg. Sie tranken den heißen Tee.
Später zogen sie sich an und gingen ins Britische Museum, wo sie die ägyptischen Götter und Göttinnen bestaunten, sich Manuskripte ansahen, die mehrere Hundert Jahre zuvor geschrieben worden waren, und als sie auf der Treppe standen und niemand hinsah, küssten sie sich schnell und leise und hielten sich an den Händen.
Am Nachmittag gingen sie in ein Geschäft in der Oxford Street und kauften Unterwäsche und einen kleinen Koffer. Er saß ein wenig betreten in der Damenabteilung und spielte mit dem Hut auf seinen Knien herum, als ihr eine Verkäuferin einige Teile zeigte. Sie rief ihn zu sich und wollte wissen, ob ihm ein
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