Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)
Hände glitten in seine Unterwäsche. »Hilfe!«, kreischte er. Allerdings war nicht klar, ob er wirklich gerettet werden wollte.
»Dir wird niemand helfen«, sagte die Brünette grinsend. »Das ist eine Tradition. Jemand muss in dieser gottverlassenen modernen Welt doch die Traditionen aufrechterhalten.«
Die beiden Anführerinnen schoben ihn in eine Zelle und zogen ihn vor einem Pulk recht skeptischer Zuschauerinnen aus. Überraschenderweise wehrte er sich nicht. Sein Penis stand steif wie ein Rohr.
Die schöne, vernarbte Frau hob ihr hässliches Gefängniskleid an und entblößte ihre ansehnlichen milchweißen Schenkel, und während die blasse Blondine seine Arme festhielt, ergötzte sich die Dunkelhaarige an ihm.
Oruela sah einigen Frauen der Menge über die Schulter und beobachtete die symbolische Entjungferung, und ihr wurde klar, dass er zwar nicht gerade litt, sich aber durch die Rufe der anderen Frauen erniedrigt fühlen musste. Sie waren nicht gemein, aber durchaus schlüpfrig und frech.
Daraufhin ging Oruela weiter. Jetzt hatte sie keinen Zweifel mehr daran, wer hier eigentlich das Sagen hatte.
Kim lud sie auf eine Zigarette in ihre Zelle ein. Da lag ein ausgeblichener Teppich auf dem Boden, in einer Vase standen ein paar Blumen, und sie besaß einige Bücher. Kim zündete eine Kerze an und schloss die Tür.
Oruela nahm die Tabakdose, die ihr angeboten wurde, und setzte sich auf einen Stuhl, um sich eine Zigarette zu drehen. Die wurde zwar nicht gerade gut, weil sie sie zu locker gedreht hatte, doch der Tabak stieg ihr zu Kopf und bewirkte, dass ein angenehmes Gefühl in ihr aufstieg.
»Dann erzähl mal«, forderte Kim sie auf und legte sich träge auf ihr Bett. Sie hatte lange, schlanke Beine, und erneut war Oruela fasziniert von der Schönheit dieser Frau.
Wie ein Wasserfall brach die Geschichte ihrer Verhaftung aus ihr hervor, und sie fühlte sich ein wenig erleichtert. Allerdings ließ sie die Eidechse weg, da sie dieser Teil äußerst nervös machte.
Kim hörte ihr zu und sagte nicht viel. Sie wirkte sehr gelassen und schien alles in sich aufzunehmen, ohne es wirklich an sich heranzulassen. Sie wirkte nicht einmal beeindruckt, als Oruela erwähnte, dass sie glaubte, langsam verrückt zu werden.
»Hier sind doch alle verrückt. Du kannst dich ihnen gern anschließen, wenn du willst«, sagte sie schließlich, setzte sich auf und sah Oruela in die Augen.
Oruela begann zu weinen.
Das schien Kim zu erweichen. »Hör mal, Kleine, es ist deine Entscheidung. Wenn du eine erbärmliche Versagerin sein willst, die von allen ausgenutzt wird, nur zu. Aber du kannst auch einen Teil deines Ichs bewahren und überleben. Sehen wir der Wahrheit ins Gesicht: Wir sind alle verrückt. Aber nur die von uns, die aufgeben, werden vernichtet.« Die Worte ergaben Sinn, und Oruela war Kim dankbar. Sie hätte sie am liebsten umarmt, doch als sie sich vorstellte, wie sie zum Bett hinüberging und sich über die farbige Frau beugte, machte sich eine neue Angst in ihr breit. Vielleicht war Kim ja auch lesbisch. Sie hätte sie am liebsten gefragt, traute sich aber nicht.
Stattdessen fragte sie: »Was ist deine Geschichte? Warum bist du hier?«
Kim lachte. Sie hatte sehr schöne Zähne. »Rate mal«, schnaubte sie.
Oruela wurde rot und kam sich auf einmal sehr naiv vor.
Kim legte sich auf den Bauch, sodass ihr runder, praller Po gut zu erkennen war. Sie sah Oruela nicht an. »Ich habe dem falschen Mann vertraut«, sagte sie.
Das verstand Oruela als Hinweis darauf, dass sie gern mit Männern schlief. Irgendwie war sie erleichtert. Aber ein Teil von ihr hatte sich einer Idee geöffnet, die sich nicht so leicht wieder verdrängen ließ. Sie war geil. Daran bestand gar kein Zweifel. Sie saß in dieser Zelle bei Kerzenlicht und sehnte sich nach Liebe.
»Es war illegal«, fuhr Kim fort. »Ich hatte meine Papiere nicht beisammen und tat mich mit diesem Mann zusammen, der sich als Baron bezeichnete. Wir erfanden diese Geschichte, die auf die Gier der Europäer nach allem Exotischen zielte. Ich führte für ihn einen Tanz mit einer Statue auf. So etwa.« Sie kniete sich auf das Bett und machte Stoßbewegungen mit den Hüften. »Und ich zog durch die Bordelle und erzählte Geschichten über eine Kultur aus einem weit entfernten Land. Sie waren alle erfunden, aber dennoch sehr überzeugend. Wir haben viel Geld verdient. Aber mein Pech war, dass einmal ein afrikanischer König im Publikum saß, der sich sehr aufgeregt hat. Er
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