Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angel Strand
Vom Netzwerk:
hatte. Als aufstrebender Pressefotograf hatte Paul Fotos der Männer an der Front gesehen und feststellen müssen, dass sie ebenso an schlechter Ausrüstung und verdorbenem Essen wie durch Feindbeschuss starben.
    Wie konnte Jean ihm nur glauben? Als sich Oruela für Jean entschieden hatte, hatte Paul die Beziehung mit Renée Salmacis fortgesetzt, an der er noch immer litt. Renée war so gut wie nie in Biarritz. Sie war Rennfahrerin und im ganzen Land unterwegs. Ihrer Meinung nach kamen ihre Probleme daher, dass sie erfolgreich war und er nicht. Vielleicht hatte sie damit nicht ganz unrecht.
    Ein Mädchen wie Oruela verliebte sich in Jean, weil sie dieselbe Herkunft hatten.
    Aber Oruela hatte sich in Jean getäuscht. Sie glaubte, er wäre ein Bohemien, weil er lange Haare hatte und in Paris Kunst kaufte. Gut, er war reich und konnte tun, was er wollte, während Paul seit Jahren nichts als seine dickköpfige Hingabe zur Kunst vorweisen konnte.
    Auch Renée irrte sich in Bezug auf ihre Beziehung. Sie stritten sich, weil sie kindisch war und Aufmerksamkeit haben wollte. Sie stritten sich ständig, und wenn sie sich nicht gerade stritten, dann liebten sie sich. Und das war seine Schwäche. Er liebte den Sex, und er liebte es, jemanden zu lieben, den er gut kannte. Selbst wenn er es sich hätte leisten können, hätte ihn der Sex mit einer Hure nicht befriedigt, nicht als Ersatz für das, was wirklich zählte. Er hatte in seinem Herzen noch immer ein Ideal. Die Frau, die er für immer lieben würde, sollte auch seine beste Freundin sein.
    Und was war jetzt mit der armen Oruela? Ihre unbekannte Herkunft hatte sie in Jeans Augen verändert. Sie hatte einen Fehler bei Jean gemacht und ihm nicht von ihrer Herkunft erzählt, bevor all das geschehen war. Jetzt vertraute ihr Jean nicht mehr. Er hatte sich in seine Bourgeoisie-Fantasien über die böse Natur der Menschen, die aus den falschen Verhältnissen stammten, verrannt. Es interessierte ihn nicht mehr. Was für eine Verschwendung.
    Paul sah aufs Meer hinaus und wusste auf einmal, dass er etwas unternehmen musste. Ich stamme ebenfalls aus den falschen Verhältnissen, dachte er, zumindest was diese Menschen betrifft. Ich weiß, wie sich das anfühlt. Ich weiß noch nicht, was ich tun werde, aber ich werde etwas unternehmen. Scheiß auf Jean. Scheiß auf sie alle.
    Annette kam die Promenade entlang und umklammerte einen kleinen Koffer. Sie hielt sich dicht am Geländer, als hätte sie Angst, dass der Wind sie fortwehen könnte.
    »Na, komm«, sagte er und nahm ihr den Koffer ab. »Lass uns nach Hause gehen und uns betrinken.«
    Paul und Annette waren nicht die Einzigen, die sich an diesem Nachmittag betranken. Geneviève hatte den Schrank mit den alkoholischen Getränken entdeckt, und der Effekt war sehr befreiend. Die Worte kamen nur so aus ihrem Mund, als hätten sie einen eigenen Willen.
    »Robert«, sagte sie, während er erneut Möbel herumschob. »Würdest du mit mir schlafen?«
    Robert stellte sich gerade hin und erwiderte: »Bekomme ich dafür mehr Geld, Madame?«
    Sie wäre beinahe vor Scham gestorben. »Geh mir aus den Augen«, schrie sie. Als er fort war, brach sie auf dem Sofa zusammen und weinte. Doch es kamen nicht sehr viele Tränen. Oh, es gab gar keinen Grund für Tränen, sagte sie sich. Sie war frei! Robert war ersetzbar. Nichts konnte jemals so schlimm werden wie das, was sie hinter sich hatte. Nicht jetzt. Nicht jetzt, wo dieses schreckliche Kind Oruela eingesperrt und für immer fort war. Sie riss sich zusammen, lief die Treppe hinauf und klopfte an Roberts Tür.
    »Herein«, rief er.
    Sie ging hinein. Er packte gerade seinen Koffer, hielt aber inne, als er sah, wer hereingekommen war. In seiner Hand hielt er ein Foto von Michelle. Geneviève hatte schon immer vermutet, dass sie ein Paar waren. Sie verspürte den Drang, gemein zu werden, hielt sich aber in Zaum.
    »Ich möchte mich entschuldigen, Robert«, sagte sie demütig. »Bitte geh nicht. Ich brauche dich.«
    Roberts Brust war so breit und männlich, dass sie sie fast unwiderstehlich fand, insbesondere jetzt, wo er sich vor Stolz aufplusterte. »Ich bin Diener, Madame«, sagte er.
    »Ach, das weiß ich doch, Robert. Es war nur ein vorübergehender Lapsus. Was ich damit meine, ist: Bleiben Sie als mein Diener hier? Ich brauche … Ich brauche in diesem Haus etwas mehr Stabilität, wo sich alles so rasch verändert hat.«
    Ihre Worte schienen sofort auf ihn zu wirken. Mitleid zeichnete sich in seinem

Weitere Kostenlose Bücher