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Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angel Strand
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sich in ihrer Männerkleidung wie eine Sylphide, während ihr Geist wie ein Schwamm alles aufsaugte. Fast fühlte sie sich zufrieden.
    An zwei Tagen in der Woche musste sie den Arzt aufsuchen und sich mit dem Hut behandeln lassen. Jedes Mal, wenn sie dort hinging, war der große Mann mit der Hakennase da und fegte dieselbe Stelle, immer und immer wieder. Sie hätte zu gern gewusst, ob es sich bei ihm wirklich um den grausamen Cas handelte, wie Kim vermutete.
    Eines Tages, als der Wärter, der sie hinunterbegleitet hatte, in seinem kleinen Büro verschwunden war, stellte der Mann seinen Besen an die Wand und kam schnellen Schrittes zu ihr. Er stellte sich vor sie, wo er sie wie ein Riese überragte. Einen Augenblick lang hatte sie Angst.
    »Darf ich mich setzen?«, fragte er. Er sprach Französisch mit ausgeprägtem Akzent, und sein Körper hatte eine starke Wirkung auf sie.
    Diese kleine Geste war so wunderbar, so höflich, so anders als die Grobheit, die sie schon langsam als normal empfand. Sie gefiel ihr, und sie spürte, wie ihr Höschen feucht wurde.
    Sie nickte.
    Er setzte sich neben sie, nicht zu nah, aber sie konnte seinen Körper dennoch spüren.
    »Wie heißt du?«, wollte er wissen.
    Sie sagte es ihm.
    »Das ist ein sehr schöner Name«, meinte er. »Ist das Spanisch?«
    »Baskisch«, erwiderte sie.
    »Aha!«, sagte er und nickte mitfühlend. »Ist dir aufgefallen, dass viele von uns politische Gefangene sind?«
    Es fiel ihr nicht leicht, sich auf das zu konzentrieren, was er sagte. Als er sich hingesetzt hatte, meinte sie, ein Stück Haut an seiner Hüfte erblickt zu haben, an der Stelle, wo er die seitliche Öffnung seiner Arbeitshose nicht richtig geschlossen hatte. Falls dem so war, dann trug er keine Unterwäsche. Sie konnte an nichts anderes mehr denken, traute sich jedoch nicht, erneut hinzusehen. Er hielt sie mit seinem Blick fest.
    »Darf ich morgen wieder herkommen und mit dir reden?«, erkundigte er sich.
    »Ja«, antwortete sie.
    Sobald er seine Antwort erhalten hatte, stand er auf und ging zurück zu seinem Besen, den er gerade wieder zu schwingen begann, als die Krankenschwester aus von Streibnitz’ Büro kam und sie hereinrief. Das war schon fast unheimlich. Wie hatte er das so perfekt abstimmen können? Oruela sah die Krankenschwester an, als käme sie vom Mars.
    Als sie den Arzt das nächste Mal aufsuchte, war er wieder da, und das Ganze wiederholte sich. Dieses Mal stellte er ihr einige Fragen, während er neben ihr saß, und bewunderte sie mit den Augen, wenn sie sprach – ja, jetzt brachte sie auch endlich etwas heraus –, und ein Träger seiner Latzhose rutschte ihm über die Schulter. Ihr Blick wanderte über seine Muskeln, die nahezu nackt vor ihr lagen und ihre Sinne erregten. Sein Körper bewegte sich unter seinem Hemd. Sie konnte seine Wärme spüren. Als sie den herabgefallenen Träger betrachtete, unter dem sich sein Hemd und darunter seine Haut befand, überlegte Oruela, wie es sein musste, es zu zerreißen. Sie konnte es beinahe hören … Darunter trug er nur noch seine Unterhose, und darin befand sich … Sie bewunderte seine Haut. Wie es sein musste, sich …
    »Du bist abgelenkt«, stellte er fest. »Du hörst mir nicht zu.«
    Sie entschuldigte sich und suchte in ihrem von der Lust verklärten Verstand nach etwas, das sie sagen konnte. Mit einem Lächeln auf seinen roten Lippen erhob er sich und war wieder verschwunden, genau rechtzeitig, wie beim letzten Mal. Der Arzt kam durch die Tür, als er gerade wieder seinen Besen in der Hand hatte.
    Schließlich erzählte er ihr, dass sein Name Caspar lautete. Er war Russe, wie er stolz gestand, und wurde illegal hier festgehalten. Die bourgeoisen Franzosen waren Verräter und Heuchler, und es war eine Verschwörung im Gange. Eines Tages würde alles ans Licht kommen, und die Wahrheit würde viele schockieren. Sie hielten ihn fest, weil er ein bolschewistisches Schwein ermordet hatte.
    Oruela fragte ihn nie, ob er den Mord an dem Mann wirklich verübt hatte. Es kam ihr irgendwie nicht richtig vor. Außerdem gingen ihr ganz andere Dinge im Kopf herum. An diesem Abend schnitt sie die Beine ihrer Baumwollunterhose ab und umsäumte die Ränder so, wie Kim es getan hatte. So blieb ihr ein kurzes Höschen mit weitem Beinausschnitt, das ihren Oberschenkeln Luft zum Atmen ließ. Selbst wenn sie äußerlich wie ein Junge wirkte, konnte sie sich darunter trotzdem als Frau fühlen, fand sie.
    Als sie ihn das nächste Mal sah, sagte er

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