Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)
gehörten zu einer Gruppe aus brillanten Menschen, alles Autoren, Künstler und Wissenschaftler. Alle sagten Oruela, dass sie das Aufnahmeexamen noch einmal machen sollte, wenn sie wirklich studieren wollte, aber sie war nicht mehr überzeugt davon. Andere Künstler baten sie, für sie Modell zu stehen, und sie wurde zu einer ihrer Favoritinnen. Dann bat sie ein junger, experimenteller Filmemacher, in seinem Film mitzuspielen.
Sie war sofort Feuer und Flamme. Es machte so viel Spaß. Die Menschen, die an den Filmen mitarbeiteten, hatten eine solche Energie, die sich mit nichts vergleichen ließ. In einem Film saß sie in einem Käfig, trug eine Maske und war nur mit Blumen bedeckt. In einem anderen war sie ein Hutständer, der lebendig wurde.
Albert beschwerte sich, dass sie nicht mehr für ihn Modell stand und dass sie ihren Verstand nicht benutzte, aber sie ignorierte ihn und entfernte sich immer weiter von ihm. Schon bald wollte er Paris verlassen und wieder auf seinem Hausboot leben. Doch er hatte die Wahrheit gesagt. Sie ließ sich treiben, aber sie war nicht frei. Paul hatte sich seit Wochen nicht gemeldet, und sie fand heraus, dass sie nicht eingesperrt sein musste, um sich wie im Gefängnis zu fühlen. Ihre neuen Bekannten bescherten ihr ein tägliches Spektakel an Farben, Aufregung und Stimulation, das jedoch nicht lange andauerte. Erneut sehnte sie sich nach tiefer gehenden Erfahrungen und dachte wieder an den Apachen.
Dieses Mal schlief sie mit einem Autor, der eine dominante Ehefrau hatte. Sie gingen an einem Nachmittag in ein billiges Hotel und verriegelten die Tür, um die Welt auszusperren. Er war sehr zärtlich, fast schon passiv und sagte, er wäre überwältigt, dass eine so wunderschöne Frau mit ihm schlafen wolle. Er hatte ein missgebildetes Rückgrat, weswegen er sich schämte, und war hässlich. Aber als er sich entspannte, entpuppte er sich als guter Liebhaber. Er verbrachte Ewigkeiten an ihren Brüsten, die er saugte und massierte. Er berührte jeden Zentimeter ihres Körpers vorsichtig mit den Fingerspitzen und ließ die feinen Haare an ihren Armen abstehen, weil er ihre Arme ebenso liebkoste wie ihre Brüste. Er berührte ihren Körper so lange, dass sie es vor Vorfreude kaum noch aushielt, als er endlich zwischen ihren Beinen angekommen war. Er fickte sie eine Stunde lang, kam dabei nicht, schenkte ihr jedoch einen Orgasmus nach dem nächsten, bis die Erschütterungen tief in ihrem Inneren ankamen, als würden Kontinente vorübergehend verschoben und an der Oberfläche leichte Erdbeben erzeugen.
Sie machten eine Pause, und er lief zu einem Geschäft, um von ihrem Geld Wein zu kaufen. Als er zurückkam, tranken sie zusammen die dunkelrote Flüssigkeit, und sie flehte ihn an, ihn auf die Weise kommen lassen zu dürfen, die ihm am besten gefiel.
»Ist das dein Ernst?«, wollte er wissen.
»Natürlich«, erwiderte sie. Sie war so erfüllt vom Sex und verträumt, dass es ihr voller Ernst war.
»Dann zieh dich an«, forderte er sie auf. »Wir gehen aus.«
Er sagte, sie solle die Unterwäsche weglassen, und sie stopfte sie in die Papiertüte, in der der Wein gewesen war. Sie gingen auf die Straße hinaus und fuhren mit der Straßenbahn zur Exposition. Touristen bevölkerten noch immer die Pavillons, in denen Kunstwerke aus einundzwanzig Ländern ausgestellt wurden, größtenteils normale Leute, Familien, Soldaten auf Heimaturlaub, einige Geschäftsleute.
Sie gingen in den Bon-Marche -Pavillon und schoben sich eine Weile durch die Massen, während sie sich die prallen und fantasiereichen Art-Deco -Möbel- und Kleidungsstücke ansahen und einander immer wieder berührten.
Ein Ausstellungsstück war ein Büro aus Amerika. Der riesige schwarze Holzschreibtisch stand auf Halbkreisen aus Chrom. Die Lampe war aus Aluminium gefertigt. Oruela fand das heraus, weil sie ganz dicht herangingen und warteten, bis niemand hinsah. Dann zog er sie rasch hinter den scharlachroten Vorhang, der den Hintergrund dieses Schaustücks bildete. Sie standen in einer kleinen Nische neben der Wand, die so beengt war, dass sie nur einen Schritt nach hinten machen mussten, um wieder von allen gesehen zu werden.
»Hier«, sagte er. »Heb deinen Rock.«
Sie zog den Rock hoch, und er knöpfte seine Hose auf. Die Geräusche der Touristen drangen durch den Vorhang, während er sie nahm. Sein Höhepunkt kam schnell, schon kurz nachdem er in sie eingedrungen war und sich in ihrer geschwollenen Muschi zu bewegen begonnen
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