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Frau Bengtsson geht zum Teufel

Frau Bengtsson geht zum Teufel

Titel: Frau Bengtsson geht zum Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline L. Jensen
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sich auf seinen Thron, damit die Lobgesänge des Tages beginnen konnten. Wenn er die Menschen und ihre Unvernunft satthatte, so sah man es ihm nicht im Geringsten an. Friede, Freude, Eierkuchen, dachte er, kicherte und schwelgte in der Liebe zu seinen Abbildern.

19
    D as Abendessen begann in der Diele, wo Herr Bengtsson es schon witterte.
    »Mmm«, sagte er. »Pasta?«
    »Ja, und was für eine, bei Gott«, antwortete Frau Bengtsson, küsste ihn aufs Kinn und half ihm aus dem Mantel.
    Herr Bengtsson stutzte, ließ sich aber vom Duft verleiten und setzte sich ohne weitere Fragen an den Tisch. Er bemerkte, dass seine Frau bereits Essen in den Mund stopfte. Sie aß, als wolle sie demnächst Winterschlaf halten. Mit großen Schlucken Wein spülte sie die Bissen hinunter, und zwischendurch nahm sie eine Weintraube oder ein Stück Schokolade aus einer der vielen Schüsseln auf dem Tisch. All dies wurde von genießerischen Lauten begleitet, dann leckte sie die Finger ab, als wolle sie demonstrieren, wie sehr sie diese – es gab kein anderes Wort – Völlerei genoss.
    Er musste zugeben, die Pasta war himmlisch. Jeder Krümel des leicht gebräunten, aber immer noch saftigen Hackfleischs verströmte Knoblaucharoma. Das Wurzelgemüse war in einen höheren Zustand übergegangen, es war nicht mehr vom eigentlichen Gericht zu unterscheiden, aber das erdige Aroma war nicht zu verkennen. Und kurz bevor die Geschmacksknospen dachten, dass der Zauber vorüber war, traten die in Puderzucker karamellisierten Zwiebeln hervor und stellten alles andere für Tage in den Schatten. Und unter dieser göttlichen Hackfleischsoße schlängelte sich eine perfekt al dente gekochte Pasta.
    Dieses Essen verlangte geradezu nach Liebe, fand Herr Bengtsson. Nun, er hatte nichts dagegen. Obwohl erst Donnerstag war.
    »Ich weiß nicht, wo du diese Pasta stibitzt hast, mein Liebling, aber die Götter müssen sie vermissen«, rühmte er seine Frau nach einigen Bissen.
    »Ja, Jesus, was habe ich geschuftet. Also, Liebling. Hau rein und lass den lieben Gott einen guten Mann sein«, antwortete Frau Bengtsson und steckte eine überdimensionierte Gabelrolle Tagliatelle in den Mund. »Himmel, wenn du wüsstest«, schlürfte sie.
    Herr Bengtsson legte misstrauisch die Gabel auf den Teller.
    Plötzlich bemerkte er, wie groß der Topf war, der vor ihm auf dem Tisch stand. Seine Ehefrau hatte genug Pasta bolognese für eine schwangere Elefantenkuh gekocht. Und abgesehen von ihrem seltsamen Sprachgebrauch fiel ihm nun richtig auf, dass sie Gabel für Gabel in rasendem Tempo hinunterschlang. Und die Gabeln waren so voll, dass sie Zwillingsnachkommen der besagten Art zufriedengestellt hätten.
    »Was machst du da, Liebling?«
    »Ich esse, in Gottes Namen«, sagte seine Frau und zwinkerte schelmisch.
    »In Gottes Namen?«, fragte er etwas beunruhigt. Die Veränderungen in der letzten Woche waren ihm keineswegs entgangen. Jedenfalls nicht völlig. Nun befürchtete er eine religiöse Verzückung, die sich seiner bescheidenen Kontrolle als Familienoberhaupt entzog.
    »Kreuzdonnerwetter!« Sie lachte. »Nein, nicht so«, sagte sie und wischte sich mit dem Handrücken Soße vom Kinn. »Nicht wie in ›Ich radle für Afrika‹ oder ›Ich jogge für Nordkorea‹.« Sie lachte wieder, trank einen großen Schluck Wein und rollte einen weiteren Strang Pasta auf.
    »Aber … Was machst du?«
    »Okay. Hör zu«, sagte sie und sah sich um, als würden sie abgehört. Was natürlich der Fall war. »Ich habe einen Plan.«
    Aber trotz der neunzehn Jahre Ehe hatte Frau Bengtsson noch immer nicht gelernt, wie sie die Aufmerksamkeit ihres Mannes bei langen und komplizierten Erörterungen bis zum Ende wachhielt. Dabei hätte es genügt, es kurz und bündig zu sagen.
    Sie begann von ihrer Suche zu erzählen, von Hasen, die sie mit Steinen beworfen hatte, von Kants Gedanken über Verdienste im irdischen Leben und dem großen Schweigen von oben. Irgendwo bei Kant schweifte seine Aufmerksamkeit ab, stahl sich davon und suchte im näheren Umkreis nach interessanteren Dingen, während seine Frau plapperte. Sie kam auf ihren Brüsten zu ruhen, deren Anblick er in Ruhe und Frieden genießen konnte, bis sie fertig war. Herr Bengtsson hatte eigentlich genug von Gott und der Bibel und erwartete nicht, dass der Plan seiner Frau irgendwelche größeren Effekte auf sein Dasein haben könnte. Das war natürlich ein Irrtum, aber wenigstens ein ehrlicher.
    Er driftete zwischen Gespräch und Brüsten hin

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