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Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Titel: Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Edelweiß
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gab es diesen Knatsch mit der Leclerc, die hatte ich erst am Telefon. Oh la la!“ Irmgard antwortete: „Ich sage dir eins. Die Leclercs sind schlimmer als die Herrmanns, die werden dem Radeck noch mal das Genick brechen. Da kommt er auch mit seiner „Wir müssen die Eltern pampern Tour“ nicht mehr weiter.“ „Ja, du hast Recht. Da hatte ich auch eine Frau Dussek aus Frankreich an der Strippe, die unbedingt den Chef sprechen wollte“, fuhr Frau Edelweiß fort. Sie hoffte, dass der Bluff funktionieren würde. „Bist du heute Sekretärin gewesen oder was?“ „Nein, ich wollte telefonieren und bis ich die Nummer rausgesucht und gewählt hatte, hatte ich schon die Anrufe am Hals. Es klingelt doch immer pausenlos bei uns.“ „Ja, das verstehe ich auch nicht was die Dussek von ihm wollte.“ „Du kennst sie?“ „Na du etwa nicht? Das ist die neue Schulrätin, hübsches Ding. Hat Haare auf den Zähnen.“ Jetzt fiel der Groschen. Das war vor einem Monat das Thema schlechthin gewesen. Die hübsche Dussek wurde Schulrätin. Ziemlich jung für eine Schulrätin, hat sich besonders in der deutsch-französischen Schulpartnerschaft einen Namen gemacht. War einige Jahre in Frankreich an der Schule. Das Aushängeschild, jung, ungebunden, hübsch, hartnäckig, zielstrebig. „Die und der Radeck?“, dachte sie laut. „Was meinst du, hat die was mit dem Radeck? Weißt du, ich glaube, der macht nur so auf Schürzenjäger. In Wahrheit ist der zu Hause der Pantoffelheld und käme nie auf den Gedanken seine Cordula zu betrügen.“ „Na, wenn du meinst. Also wir sehen uns morgen.“ „Nur morgen Vormittag sehen wir uns. Bis dann. Tschüss.“
     

5
    Am nächsten Morgen gab es wieder keinen Herrn Radeck, der mit finsterer Miene auf seine Kollegen wartete. Ohne ihn wirkte das Treppenhaus ungewohnt leer und autoritätslos. Die Kinder stürmten einen Tick lauter als sonst die Treppen hoch. Die Lehrer gaben sich keine Mühe pünktlich zu erscheinen. Man genoss die fehlende Kontrolle und man vermisste sie auch. Die Sekretärin und die Konrektorin waren nicht mehr Frauen der Lage. Sie hatten gemeinschaftlich für ihn eine Kerze im Rektorat angezündet. Frau Wimmer, die Relitante, bot ihren Beistand an. „Ich habe für ihn gebetet“, vertraute sie den beiden an. „Ich habe Erfahrungen gesammelt in einem Trauerseminar, ich kann ihnen helfen.“ Frau Sommer wirkte brüskiert. „Wir brauchen kein Trauerseminar, wir brauchen unseren Manfred wieder. Er muss wieder kommen!“ „Haben sie denn schon die Ehefrau angerufen oder die Polizei?“ „Ich habe Frau Radeck angefleht, die Polizei zu benachrichtigen, sie hat es mir verboten.“ „Wieso denn das?“ „Ich weiß nicht, ich glaube sie hatten Streit und sie meint, er hätte wohl Grund nicht nach Hause zu kommen.“ „Hat sie das wirklich gesagt?“ „Nein, natürlich nicht direkt. Sie war aber nicht so überrascht, dass er nicht nach Hause gekommen ist.“ „Zu Hause ist etwas anderes, aber in der Schule! Heute ist Dienstag. Seit Donnerstag hat ihn niemand mehr gesehen. Das ist nicht normal.“ „Sie müssen die Polizei verständigen. So geht es nicht weiter.“ „Sie haben Recht, ich rufe jetzt einfach an“, fasste Frau Sommer einen energischen Entschluss. Gerade als sie den Hörer in die Hand nahm, kam Frau Radeck zur Tür herein. „Wo ist mein Mann? Ich möchte ihn sofort sprechen.“ Sie sah sehr wütend aus. „Er ist nicht da, Frau Radeck“, entgegnete ihr die Sekretärin Frau Wellert. „Erzählen sie mir nichts. Sie stecken doch alle mit ihm unter einer Decke. Ich will sofort meinen Mann sprechen.“ „Ich schwöre Ihnen, er ist nicht bei uns aufgetaucht. Wir sind in großer Sorge. Gerade wollte ich die Polizei verständigen.“ Frau Radeck machte große Augen. Ungläubig starrte sie die drei Frauen an. Frau Wimmer sah ihre Stunde gekommen ihr theologisches Einfühlungsvermögen einzusetzen. „Sie müssen jetzt stark sein. Es kann vielleicht ein Verbrechen vorgefallen sein.“ „Ein Verbrechen, was reden sie für dummes Zeug daher. Sind sie die Frau Wimmer?“ Sie nickte. „Dann weiß ich Bescheid. Sie brauchen da gar nicht mit ihrer Gefühlstour kommen, ich weiß genau was los ist. Wo ist diese Schneider?“ „Frau Schneider, unsere Referendarin? Was wollen sie denn von ihr?“ „Das möchte ich ihr schon selbst sagen.“ „Gleich ist die erste Pause, da wird sie bestimmt ins Lehrerzimmer kommen.“ „Also gut, ich warte.“ Es dauerte nicht lange

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