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Frau Holle ist tot

Frau Holle ist tot

Titel: Frau Holle ist tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Stark
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Fall. »Was gibt es sonst noch?«
    »Wir haben die Verbindungsliste von Hollers Handy.«
Meyer legte eine angebissene Mohnschnecke zu zwei weiteren Teilchen und kramte
in den Unterlagen, die neben der Tüte vom Konditor lagen. »Es gab ein paar
Gespräche mit Weisz, zuletzt hat er am Freitagmittag angerufen. Kurz danach
wurde Holler außerdem vom Anschluss einer Waltraud Fromm aus Eltville angerufen,
abends um zwanzig Uhr hat Holler zurückgerufen.«
    »Waltraud Fromm ist die Exfrau von Georg Fromm, dem
Bruder der Ermordeten«, berichtete Mayfeld. »Holler soll nach Angaben ihres
Bruders mit Waltraud Fromm befreundet gewesen sein.«
    »Haben wir über die Fromms keine genaueren
Informationen?«, fragte Lackauf verärgert. Er hatte sich erstaunlich lange
zurückgehalten.
    »Meyer überprüft die Leute, aber wir sind doch eben
erst auf die beiden aufmerksam geworden.« Mayfeld war ebenfalls verärgert und
gab sich keine Mühe, das zu verbergen.
    »Seit gestern wissen Sie das«, widersprach Lackauf.
»Kommunizieren Sie eigentlich nur bei dieser Morgenbesprechung miteinander?«
    Es reichte. Dieser Schnösel wollte ihn vor seinen
Mitarbeitern vorführen.
    »Ich glaube, Sie überschreiten gerade Ihre
Kompetenzen, Herr Staatsanwalt. Arbeitsorganisation und ermittlungstaktische
Details, wann wir uns um wen kümmern, sollten Sie uns überlassen. Bei allem
Respekt«, diese Worte sprach Mayfeld betont sarkastisch aus, »bei allem
Respekt, davon verstehen wir mehr.«
    Der Respekt hätte es allerdings erfordert, dies dem
Staatsanwalt unter vier Augen mitzuteilen statt vor versammelter Mannschaft.
Aber das war Mayfeld mittlerweile egal. Und für den Moment hatte es Lackauf
offensichtlich die Sprache verschlagen.
    »Waltraud und Sebastian Fromm wohnen im Sülzbachtal in
Eltville«, fügte der Kommissar an Meyer gewandt hinzu.
    »Ich kann mich um sie kümmern«, schlug Burkhard vor.
»Ich kann das gleich als Erstes erledigen.«
    Mayfeld nickte Burkhard zu. So freundlich kannte er
den Kollegen eigentlich nicht. Aber er wusste, dass Burkhard von Lackauf
genauso viel hielt wie alle anderen Kollegen. Eine gemeinsame Abneigung konnte
zusammenschweißen. Lackauf war zu sehr von sich überzeugt, um eine solche
Wirkung seines Verhaltens in Erwägung zu ziehen.
    »Waltraud Fromm ist noch aus einem anderen Grund für
uns interessant«, schaltete sich Winkler in das Gespräch ein. »Ich habe gestern
noch die Abschrift von Hollers Testament gefunden. Frau Fromm erbt die Hälfte
des Vermögens von Sylvia Holler, unter anderem das Haus im Sülzbachtal, in dem
die Fromms wohnen. Die andere Hälfte inklusive des Hauses in Martinsthal geht
an Sandor Weisz.«
    Mayfeld war überrascht. »Weisz hat mir nicht gesagt,
dass er Holler so nahe stand. Bei seiner Vernehmung hatt ich den Eindruck, dass
es zwischen den beiden zu einer Auseinandersetzung gekommen war. Ich werde noch
mal mit ihm reden.«
    Meyer hatte seine Mohnschnecke aufgegessen. »Knuth
Schneider ist gestern nicht bei uns erschienen«, sagte er.
    »Wer ist das?«, fragte Lackauf.
    »Ein Pädophiler, von dem wir glauben, dass er Frau Dr. Holler
einen anonymen Drohbrief geschrieben hat«, antwortete Meyer gleichmütig. »Er
sollte eine Schriftprobe abliefern und seine Aussage zu Protokoll geben, was er
aber nicht getan hat. Ich habe bei seiner Arbeitsstelle angerufen. Er hat sich
krankgemeldet.«
    Burkhard pfiff durch die Zähne. »Der macht sich aus
dem Staub.«
    »Du könntest dich auch um diesen Herrn kümmern, Paul«,
schlug Mayfeld vor.
    »Kein Problem«, gab der zurück.
    »Ich habe gestern übrigens noch etwas Interessantes
über Georg Fromm in Erfahrung gebracht«, fuhr Mayfeld fort. »Es soll eine
reiche Tante geben, deren Vermögen nach Hollers Tod komplett an Georg Fromm
fallen wird.«
    »Sind das die Ergebnisse Ihrer berüchtigten
Ermittlungen in den Rheingauer Wirtschaften?«, höhnte Lackauf. »Sollen wir uns
hier mit Tratsch herumschlagen? Wollen Sie uns das wirklich zumuten?«
    »Wir gehen einfach allen Informationen nach, die für
den Fall von Bedeutung sein könnten«, erklärte Mayfeld. Aber vielleicht hatte
Lackauf in dem Fall recht. Der Verdacht war möglicherweise etwas weit
hergeholt.
    »Gibt es was Neues im Fall Lachner?«
    »Welcher Fall Lachner?«
    Die Einwürfe Lackaufs waren eine echte Plage, fand
Mayfeld.
    »Ein Mädchen aus Geisenheim, das seit Samstag
verschwunden ist. Seit gestern wissen wir davon. Sie war Patientin bei Frau Dr.
Holler.«
    »Steht heute schon was

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