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Frauen al dente. (German Edition)

Frauen al dente. (German Edition)

Titel: Frauen al dente. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marte Cormann
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Schwüre, diesen Zustand so schnell wie möglich zu beenden. Doch eins nach dem anderen. Zunächst wartete Stefanie Gruber auf sie.
    Erfreulicherweise vermied die junge Journalistin jede Anspielung auf Marlens Verspätung. Womit sie, ohne es zu ahnen, dicke Pluspunkte sammelte. Bei überbackenen Auberginen und einem Glas Blanc de Blanc legten sie gemeinsam das Konzept für die geplante Artikelserie fest. Es war ein nettes, harmonisches Gespräch. Jedenfalls bis zu dem Augenblick, als Stefanie ausgerechnet Marlens Widersacherin Kranach entdeckte. In Begleitung eines Mannes.
    Keine zehn Schritte von ihnen entfernt. Sie schien ihn mit einer wahren Redeflut zu überschwemmen. Marlen hätte zu gern Mäuschen gespielt, doch die Entfernung zwischen den Tischen war zu groß, um auch nur eine einzige Silbe verstehen zu können. Achselzuckend wandte Marlen sich wieder Stefanie zu. »Armer Kerl! Er wird bei ihr wohl kaum zu Wort kommen.«
    »Hoffentlich hat ihm wenigstens das Essen geschmeckt«, kicherte Stefanie schadenfroh. »Achtung, sie nahen. Übrigens ein toller Typ, hätte ich ihr gar nicht zugetraut.« Bevor Marlen reagieren konnte, war es auch schon geschehen.
    »Frau Sommer? Schön, Sie hier zu treffen. Gestern waren wir ja weniger erfolgreich.« Zwanzig Meter freier Fall am Bungeeseil und dann merken, daß es nicht zurückschnellt. So oder zumindest sehr ähnlich fühlte Marlen sich in diesem Augenblick. Und das unter dem spöttisch-triumphierenden Blick der Kranach.
    »Ich freue mich auch, Herr Sanders. Wie ich sehe, bin ich nicht die einzige Mitarbeiterin von
pleasure,
die Sie kennenlernen wollen.« Am liebsten hätte Marlen sich auf die Lippe gebissen, doch es war zu spät, die Bemerkung à la gekränkte Eitelkeit war raus. Spann sie denn total? Jede Entschuldigung wäre angebrachter gewesen. Wo war bloß ihre berühmt-berüchtigte Coolness geblieben?
    »Was macht Ihre neue Artikelserie? ›Wendepunkte‹, nicht wahr?« überging er ihre Worte.
    Huch! Sein Gedächtnis war offensichtlich in Takt. Aber Marlen durfte ihm dankbar sein, sie spürte wieder festes Terrain unter den Füßen. Kurzentschlossen stellte sie ihm Stefanie Gruber vor.
    »Sie wird die Recherche für uns übernehmen. Wir besprechen soeben das Konzept«, erklärte sie. »Wenn Sie an Einzelheiten interessiert sind, kann ich sie Ihnen gerne kurz erläutern.« Ständige Gesprächsbereitschaft und Flexibilität zeichneten Winnertypen aus.
    »Details sollten wir in Anwesenheit von Frau Weigold besprechen. Sie als Chefredakteurin trägt ja auch die Verantwortung.« Punkt, aus, Deckel drauf. Peer Sanders hatte sie elegant in ihre Schranken verwiesen. War doch klar, Hierarchien waren dazu da, eingehalten zu werden.
    »Ärgere dich nicht, die Kranach bekommt bestimmt nicht den Job«, versuchte Stefanie sie zu trösten, nachdem die zwei sich verabschiedet hatten. Also wußte sie auch schon von der Konkurrenz um Webers Stelle.
    Marlen wühlte in ihrer Handtasche nach der PackungBaldrian. Ihr Seelenleben geriet aus den Fugen. Ihre Gefühle schlugen Purzelbaum. Was war plötzlich los mit ihr? Ob die Hormonumstellung schuld daran war? Bekanntlich litten alle jungen Mütter an unerklärlichen Stimmungsschwankungen. Leider hatte die Erklärung einen entscheidenden Haken – Marlen war nie schwanger gewesen.
    »So geht das nicht, Marlen«, empfing Tanja sie bei ihrer Rückkehr im Büro. »Wie soll ich arbeiten, wenn Lisa ständig was anderes will?«
    »Tanja, ich weiß nicht mehr, wo mir der Kopf steht. Aber du hast recht, ich muß mich unbedingt um eine vernünftige Tagesmutter kümmern. Gib mir mal die Zeitung.« Marlen nahm Lisa auf den Arm und drückte sie an sich. Und augenblicklich spürte sie Lisas Zauberkraft. Als verfüge das kleine Wesen über einen Akku, an dem Marlen ihre Kräfte aufladen konnte. Okay, nun fühlte sie sich bereit, für die nächste Herausforderung des Tages: Die Suche nach einer akzeptablen Tagesmutter.
    Hoffnungsloses Unterfangen.
    Die erste Inserentin war selbst Mutter zweier schulpflichtiger Kinder. Sie bot ihre Betreuung nur in der Zeit zwischen neun und elf Uhr vormittags an. Wegen der unregelmäßigen Schulzeiten und weil die Betreuung der eigenen Kinder nicht unter der Fremdbetreuung leiden sollte. Sie verstehen?
    Die zweite Inserentin war auch nur an einer Halbtagsstelle interessiert, immerhin schon bis ein Uhr mittags, schloß aber in jedem Fall die Betreuung im Krankheitsfall aus.
    Und die letzte schließlich würde ein Kind

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