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Frauen fragen Feuerstein

Frauen fragen Feuerstein

Titel: Frauen fragen Feuerstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbert Feuerstein
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kann. — Isolde (Schmidt) ist seine Frau, eine schon seit Jahren hochschwangere Hausfrau mit Kittel, Lockenwicklern und schlechten Zähnen.

    1. Tristans Arbeitszimmer

    Tristan sitzt am Basteltisch vor seiner Puppensammlung (Billigpuppen verschiedener Größen aus Stoff und Plastik, auch kaputte, einzelne Glieder, Puppenklamotten, Puppendoktor-Werkzeug).
    Isolde (kommt herein, ein großes Namensschild »Isolde« umgehängt ):
    Hast du mich gerufen, Tristan? — Natürlich nicht. Du weißt ja nicht mal mehr, wie ich heiße. Deshalb habe ich dieses Schild umgehängt. Aber du schaust mich ja nicht mal an!
    (Sie bricht in Tränen aus.)
    Ich wünschte, ich würde sterben!
    Tristan (ohne aufzusehen):
    Dann hol dir doch eine Pistole und erschieß dich, Liebling!
    Isolde (voll Ekel und Abscheu ):
    Du...du Monster! Du Tier!! — Ja, vergrabe dich nur in deiner Puppensammlung! Befingere sie, die zarten, glatten Glieder! Entkleide sie, die wehrlosen Leiber...doch vergiss dabei nicht... Auch ich war einst dein kleines Püppchen...und würde es auch heute noch so gerne sein!
    (Sie verlässt auf schluchzend den Raum.)

    2. Isoldes Küche

    Isolde, im Taumel der Gefühle zwischen Hass und Verzweiflung, hockt auf dem Küchenstuhl.
    Isolde: »Hol dir doch eine Pistole«, hat er gesagt. — Oh ja. Ich hole mir eine Pistole...aber anders, als das Schwein es dachte. — Wenn ich bloß eine Pistole hätte! Denn ich bin ja nur eine arme, kleine Hausfrau...ohne Waffenschein! — Oh Superstein, ich brauche dich so sehr...

    Umschnitt noch während ihrer letzten Worte in...

    3. Tristans Arbeitszimmer

    Tristan horcht auf — und hastet zum Fenster. Isolde (aus dem Off): Superstein!!

    4. Telefonzelle vor Tristans Haus

    Tristan stürzt aus dem Haus, springt in die Zelle und verwandelt sich unter Blitzen, Nebel und einer hochdramatischen Musik in »Superstein«. Als solcher fliegt er zurück ins Haus.

    5. Isoldes Küche

    Superstein springt ins Bild, dreht sich um die Achse und reicht Isolde eine Pistole zusammen mit dem Waffenschein.
    Superstein: Hier. Samt Waffenschein.
    Isolde: Superstein, Retter der Hausfrau! Du denkst an alles! Geh nie mehr fort!
    Superstein: Ich kann nicht!
    Isolde: Verweile nur einen Augenblick!
    Superstein: Ich darf nicht!
    Isolde: Schau wenigstens zu, wie ich das Schwein umlege! Superstein: Nein, da wird mir immer schlecht!
    (Er fliegt weg.)

    6. Tristans Arbeitszimmer

    Tristan, der sich wieder zurückverwandelt hat, springt gerade rechtzeitig auf seinen Platz, als Isolde mit beidhändig angelegter Pistole den Raum betritt und auf ihn zugeht.
    Isolde: Hast du mich gerufen, Tristan? Natürlich hast du mich nicht gerufen! Und du wirst mich auch nie mehr rufen müssen ....denn jetzt stirbst du!
    Tristan: Sieh mich an. Sieh mich genau an. Erkennst du mich denn nicht?
    (Kamerafahrt auf Tristan in die Unschärfe, mehrmals Überblendung in Superstein und zurück zu Tristan, als versuche man, Klarheit zu gewinnen, und schließlich sitzt »Superstein« am Arbeitstisch.)
    Isolde: Superstein, Retter der Hausfrau!
    (Sie sinkt auf die Knie und reicht Superstein die Waffe.)
    Wie konnte ich so verblendet sein! Verzeih mir, Superstein...ich bin ja nur eine dumme, kleine Hausfrau !
    Superstein: Du hast ja so Recht, Kleines!
    (Er nimmt die Pistole und erschießt Isolde. Dann lacht er in die Kamera und wendet sich wieder den Puppen zu.)

    ENDE

Tierische Träume
    (Ein Beitrag in Prisma )

    Was träumen eigentlich Tiere?
    Ein wissenschaftlicher Artikel, den ich ausnahmsweise verstanden habe, hat mich auf dieses Thema gebracht. Demnach entstand der Traum nicht erst vor 150 Millionen Jahren, wie bisher angenommen, sondern gut 50 Millionen Jahre früher. Da fragt man sich natürlich: Wie haben die das rausgefunden? Hat man irgendwo in Afrika versteinerte Träume ausgegraben? Oder in Bernstein eingeschweißt, von der Ostsee angespült? Oder feuchte Träume, in den Tiefen der Ozeane vom Meersalz konserviert?
    Die Antwort ist nüchtern und wissenschaftlich: Die Altersbestimmung erfolgt durch den Nachweis der REM-Phase. Was das ist, wissen wir dank »Quarks & Co«: REM, die Abkürzung für »rapid eye movement «, ist jene Phase im Tiefschlaf, in dem unsere Augen rollen, die Hirnströme Funken sprühen und der Fachmann weiß: Hier läuft wieder mal ein innerer Kinofilm ab. Und weil diese REM-Phase nicht nur wir Menschen haben, sondern auch unsere gesamte Verwandtschaft an höheren Wirbeltieren, brauchen wir nur nach dem ältesten Tier

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