Frauen sind auch nur Männer (German Edition)
eine Bombe ein. Zwar nicht in die politischen Schlagzeilen, sondern in die Klatschspalten des Boulevards. Aber immerhin. »Ich lebe seit einiger Zeit getrennt und bin seit einiger Zeit mit Sahra eng befreundet. Mehr hab ich dazu nicht zu sagen.« Rums!, das saß. Fast so Thema Nummer eins wie die verzweifelte Suche einer verstörten TV -Gemeinde nach dem Gottschalk-Nachfolger. Der politische Marktschreier Lafontaine auf einmal zartbitter wie Schokolade.
Wobei Sahra W. nach dem spröden Geständnis Lafontaines (»eng befreundet«) dem Ex-Napoleon von der Saar zärtlich ein Haar vom Anzugrevers zupfte, eine Geste, vielsagender als tausend Worte (»tausendundeine Nacht, und es hat boom gemacht«). Dabei ist der Satz »Ich habe mich getrennt« eigentlich Quatsch. Ich kann mich von mir nicht trennen, es sei denn, ich bin gespalten, schizo. »Wir haben uns getrennt«, müsste es heißen, oder »ich mich von meiner Frau«. Meine Frau und ich. Und zwar »wovon« getrennt? Von Tisch und Bett, das Tischtuch zerschnitten und das Bett zersägt. Schon wird kolportiert, dass er und sie bei Ikea Betten kaufen. Wobei ihr Noch-und-immer-weiter-Ehemann von ihr getrennt in Irland lebt. »Platonisch nah«, wie er im Internet der Welt kundtut, »haben wir eine andere Form der Liebe gefunden, die auch Oskar einschließt.« Na denn! Normalerweise entfernt man sich von seiner in Deutschland tätigen Frau nach Irland weniger aus platonischen als aus steuerlichen Gründen. Auch wenn der platonische Oskar mit der Reichensteuer erst noch droht.
Und ganz politisch stramm links räumt der Irland-Emigrant ein: »Hätte sie mir gesagt, ihr Schwarm … sei Helmut Kohl, dann hätte ich mich mit meinem Luftgewehr erschossen.« Das hat Art, links, wo das Herz schlägt!
Trotzdem, rein sprachlich bleibt »Ich habe mich getrennt« platonisch und unvollendet. So wie der Satz von Philipp Rösler, der für die FDP versprach: »Jetzt wird geliefert!« Auch das ohne wem oder was. Einfach so. Die Folge davon: Die FDP ist geliefert. Zurzeit bei zwei Prozent. Da bleibt dann auch nur: getrennt leben. Von sich und Bett.
10 . Dezember 2011
Kennen Sie den?
Hellmuth Karasek erzählt seinen Lieblingswitz. Fährt der Papst am Steuer eines großen Autos durch Kanada …
Soll das ein Witz sein?, fragt »Abendblatt«-Kolumnist Hellmuth Karasek im Titel seines neuen Buches. Hier erzählt er auch die folgende Geschichte vom Papst am Autosteuer. »Er ist und war und bleibt mein Lieblingswitz.«
Der Papst macht einen Staatsbesuch in Kanada. Zum Abschluss lädt ihn die Regierung zu einer kleinen Rundreise ein. Am nächsten Morgen holt ihn ein Chauffeur zu einer Reise durch den Osten Kanadas ab. Wälder, Seen, Weiten.
Der Papst ist sehr beeindruckt. Nachdem sie einige Stunden über die Highways gefahren sind, rutscht der Papst unruhig auf seinem Sitz im Fond des Tourenwagens hin und her. Dann wendet er sich an seinen Fahrer: »Ach, ist das beeindruckend hier! Schön!! Und die Weiten! Ach ja«, der Papst seufzt, »Sie wissen ja, ich bin nicht nur ein begeisterter Skifahrer, sondern auch ein leidenschaftlicher Autofahrer. Und Sie wissen ja«, wieder seufzt Seine Heiligkeit, »der Kirchenstaat ist eng. Kaum Raum und Platz zum Autofahren. Ich habe daher eine Frage, eine Bitte. Würde es Ihnen etwas ausmachen, für eine Weile mit mir zu tauschen? Ich würde den Wagen gern selbst durch die Weite Kanadas chauffieren!« Natürlich ist der Fahrer einverstanden. Die beiden tauschen die Plätze. Der Papst sitzt vorn, der Chauffeur auf dem Rücksitz. Sie fahren los.
Plötzlich werden sie von einer Polizeistreife gestoppt. Der Papst öffnet sein Fenster, der Polizei-Sergeant schaut ihn an, dreht sich um und geht zu seinem Streifenwagen zurück. Von dort aus ruft er seine Polizeistation an:
»’tschuldigung, Lieutenant, ich habe da einen Wagen gestoppt. Geschwindigkeitsüberschreitung!«
»Warum rufen Sie mich deshalb an?«, bellt der Lieutenant durch den Hörer. »Verpassen Sie ihm doch einfach einen Strafzettel!«
»’tschuldigung, Lieutenant, aber ich glaube, der Wagen gehört zu einem hohen Tier!«
»Nun«, knurrt der Lieutenant am anderen Ende der Leitung, »ist der höher als ich?«
»’tschuldigung, ich glaub schon, Lieutenant«, sagt der Sergeant höflich.
»Hm«, knurrt der Lieutenant, »hm. Ist der höher als der Polizeiminister in Ottawa?«
»’tschuldigung, Sir«, sagt der Polizist, »ich glaub schon!«
»Wer zum Teufel ist es denn?«, bellt der Lieutenant
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