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Frauen verstehen mehr von Liebe

Frauen verstehen mehr von Liebe

Titel: Frauen verstehen mehr von Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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willst?«
    »Karl!« Seligkeit und Glück lachten Vera aus den Augen. »Genau das wollte ich dich auch fragen!«
    »Na also, dann sind wir uns ja einig, Liebling. Weshalb, glaubst du, habe ich dich denn gefragt, wie alt du bist? Das muß doch ein Mann, der ein Mädchen ehelichen will, von ihr wissen. Übrigens bist du mir deine Antwort darauf immer noch schuldig.«
    »Wie alt ich bin? Hast du mich das gefragt?«
    »Dreimal.«
    »Das muß ich überhört haben.«
    »Ach nee«, lachte Karl.
    »Sonja würde besser zu dir passen«, legte Vera ein Teilgeständnis ab. »Sie ist jünger als ich.«
    »Dann laß mich dich mal schätzen«, sagte er vergnügt, trat einen Schritt von ihr zurück, betrachtete sie prüfend und fuhr abwägend fort: »Siebenundzwanzig … oder –«
    »Bist du wahnsinnig? Da fehlt noch ein Stück!«
    »Wieviel denn?«
    »Drei Wochen.«
    Er lachte herzlich, und als sie dies sah, fühlte sie sich sehr erleichtert.
    »Komm jetzt endlich«, sagte er und griff nach ihrer Hand, um sie mit sich fortzuziehen.
    Vera zögerte jedoch noch einmal. Sie war ein Geschöpf, das Nägel mit Köpfen machte.
    »Karl«, fragte sie ihn, »würdest du dich mit deinen neunundzwanzig nicht zu alt fühlen, noch einmal zwei Etagen höherzusteigen?«
    »Wozu?«
    »Herr Bach alias Don José, unser Werbeleiter, würde gerne mal mit dir sprechen.«
    Dem überraschten Karl Thaler blieb im Moment, wie man so schön sagt, die Spucke weg.
    »Vera!« stieß er hervor.
    Dann setzte er hinzu, daß er genau wüßte, was dies zu bedeuten habe. Er stünde wohl einer Art Verschwörung gegenüber. Eine solche Entscheidung könne man aber nicht Hals über Kopf fällen.
    Es handle sich ja erst um ein Gespräch, antwortete Vera. Doch darüber, daß eine Familie ernährt werden müsse, habe er sich im klaren zu sein.
    »Wann hast du mit dem gesprochen, Vera?« fragte Karl.
    »Vor einer Stunde.«
    »Aber das verstehe ich nicht«, meinte er kopfschüttelnd. »Da konntest du doch noch nicht ahnen, daß ich die Absicht habe, dich zu heiraten?«
    »Nein«, erwiderte lachend Vera. »Aber ich wußte schon, daß ich die Absicht hatte, dich zu heiraten.«
    »Waaas?« rief Karl, mit einem Gesicht, als ob er soeben vom Mond gefallen wäre.
    Vera tätschelte ihm liebevoll die Wange.
    »Zerbrich dir über all das nicht deinen Kopf«, sagte sie dabei. »Das würde zu keinem Resultat führen. Ihr Männer seid dazu nicht in der Lage, weißt du. Wir Frauen verstehen eben mehr von Liebe, so ist das. Dasselbe wird übrigens deinem Freund Albert beigebracht.«
    »Richtig, Albert, was ist eigentlich mit dem? Gut, daß du mich an ihn erinnerst. Hattest du ihm denn schon zu verstehen gegeben, daß er bei dir ausgespielt hat?«
    »Nicht ausdrücklich.«
    »Dann steht ihm das noch bevor.«
    »Kaum, nehme ich an. Es wird sich erübrigen.«
    »Wieso?«
    »Weil ihm Sonja die Augen öffnet.«
    »Sonja?«
    »Die hat dasselbe mit dem vor, wie ich mit dir.«
    »Waaas?« rief Karl ein zweites Mal. »Woher weißt du das?«
    »Weil wir uns darüber geeinigt haben.«
    »Wer ›wir‹?«
    »Sonja und ich.«
    »Ich werd' verrückt!« rief Karl noch lauter. »Und wir dachten, daß wir diejenigen seien, welche die Initiative in der Hand hätten!«
    »Wer ›wir‹?« fragte nun Vera.
    »Albert und ich.«
    »Ach nein«, lächelte Vera, »das dachtet ihr? Wann denn?«
    »Gestern.«
    »Nicht möglich! Wir auch!«
    Karl glaubte daraufhin, daß ihm nichts anderes mehr übrigblieb, als zu seufzen. Er tat dies tief und kopfschüttelnd. Und dann war er auch noch für das Letzte reif.
    »Will Bach tatsächlich heute schon mit mir reden?« fragte er Vera.
    »Ja, das hat er mir versprochen, wenn du Interesse an dem Posten hättest.«
    Damit erledigte sich die unsichere Geburt eines großen Malers, und es setzte ein die Karriere eines erfolgreichen Grafikers in der Werbebranche, die ihre Leute besser zu erhalten weiß, als es die hohen Künste vermögen. Leider.
    Dr. Albert Max hatte, als er zu Sonja kam, Moritz dabei. Das hatte seinen Grund. Es ging auch um das Schicksal des Hundes, und das sollte nicht geschehen ohne die Anwesenheit des Betroffenen selbst.
    Moritz begrüßte Sonja stürmisch, und auch Sonja gab ihrer Freude Ausdruck. Erst danach kam Albert an die Reihe. Das sei ein guter Entschluß von ihm gewesen, sagte sie.
    »Welcher?« fragte er.
    »Den Hund mitzubringen.«
    »Ich hoffe, er benimmt sich ordentlich, damit Sie Ihre Meinung nicht ändern müssen.«
    »Davor habe ich keine

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