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Frauen verstehen mehr von Liebe

Frauen verstehen mehr von Liebe

Titel: Frauen verstehen mehr von Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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griechischen Götter … was die mich –«
    »Albert!«
    »Ich sage ja nicht, was die mich können, sondern sollen, Sonja.«
    »Sollen?«
    »Ja.«
    »Was sollen sie Sie denn?«
    »Mich hassen.«
    »Ich verstehe«, nickte Sonja. »Damit Sie womöglich hundert Jahre alt werden.«
    Es war also ein recht munterer Dialog, den die zwei da führten, während Moritz zu ihnen hinaufblickte und durch langsamer werdendes Schwanzwedeln zu verstehen gab, daß er anfing, sich zu ärgern. Im nächsten Augenblick hatte er dazu noch verstärkten Grund, denn er wurde angeleint. Albert bückte sich zu ihm hinunter, wobei er sagte: »Komm her, du Süßer, laß dich unter meine Fittiche nehmen, damit dir kein Härchen mehr gekrümmt wird. Und das wird ab sofort dein immerwährendes Los sein, keinen Schritt mehr von meiner Seite weichen zu können. Ich müßte mich ja sonst erschießen, wenn dir etwas zustoßen würde.«
    »Geben Sie ihn mir?« sagte Sonja und nahm Albert die Leine aus der Hand.
    Moritz benahm sich fortan fast mustergültig. Er hob nur noch an jeder zweiten Hausecke das Bein und unterließ es, übertrieben an der Leine zu zerren, es sei denn, er entdeckte auf der anderen Straßenseite einen Rüden, mit dem er sich gerne auf einen Kampf eingelassen hätte, oder eine Hundedame, der als Galan näherzurücken es ihn drängte.
    Dann allerdings mußte Sonja immer ihre ganze Kraft aufbieten, um nicht vom Trottoir auf den Fahrdamm hinuntergezogen zu werden.
    »Wenn man weiß, daß er ein Papagallo ist, muß man ihn verstehen«, witzelte Albert.
    Verschieden waren die Reaktionen der Leute, die ihnen entgegenkamen. Soweit es sich um Männer handelte, richtete sich ihre Aufmerksamkeit auf Sonja, von deren Attraktivität sie sich innerlich buchstäblich umgeworfen fühlten. Manche von ihnen stießen sogar Pfiffe aus, obwohl sie nicht aus Amerika, sondern von der nahen Universität kamen. Es waren also sogenannte jüngere Semester. Älteren Herren gelang es nicht sosehr, ihre Prägung durch das alte Europa abzuschütteln, aber auch sie gestanden sich ein, daß es einem solchen Mädchen noch einmal gelingen könnte, sie für ein Weilchen in jenes spezifische Paradies zurückzuversetzen, aus dem sie sich längst vertrieben sahen.
    Albert Max zog die Blicke der Frauen unter den Entgegenkommenden auf sich. Sein Typ war das, was man ›gefragt‹ nennt. Verheiratete Damen dachten, wenn sie ihn sahen, an die Ketten der Ehe; ledige an die Wonnen derselben.
    Die späte Nachmittagssonne schien noch voll auf die Stadt hernieder. Es war warm. Sonja empfand sogar ihren leichten Sommermantel als lästig. Albert hätte gern ein Bier getrunken, hielt es aber nicht für gut, diese Idee auch an Sonja heranzutragen. Sonja hingegen, die auch eine Idee hatte, scheute sich nicht, Albert mit derselben bekanntzumachen.
    »Wir könnten eigentlich ein Eis essen«, sagte sie. »Oder mögen Sie keines?«
    »Doch, doch«, beteuerte Albert, obwohl er das letzte vor einem oder eineinhalb Jahrzehnten verzehrt hatte.
    Der Zufall wollte es, daß sie vor dem gleichen Café standen, in dem Sonja und Vera am Tag zuvor gewissermaßen die Fronten geklärt hatten. Oder war das gar kein Zufall?
    Ganz sicher war es aber ein Zufall, daß die gleichen zwei angehenden Mediziner auch wieder in dem Café saßen und in ein recht ähnliches Gespräch wie gestern vertieft waren.
    »Damenfußball«, sagte der eine, »hat für mich keinen sportlichen Reiz, aber einen erotischen.«
    »Vorausgesetzt«, meinte der andere, »die Büstenhalter unter den Trikots sitzen nicht zu stramm und gewähren einen gewissen Spielraum.«
    »Dann«, schloß der erste nicht aus, »kann sich, wenn die Spielerinnen läuferisch stark sind, der erotische Reiz sogar zu einem sexuellen auswachsen.«
    »Vorausgesetzt«, begann der zweite wieder, »du erzielst die dazu unerläßliche Einwilligung einer der Spielerinnen.«
    »Oder mehrerer.«
    »Oder, noch besser, mehrerer; du hast recht.«
    Beide verstummten und dachten anscheinend nach. Nach einer Weile sagte der erste: »Ich vergegenwärtige mir die Tätigkeit des Trainers eines solchen Teams, und ich glaube, daß diese Aufgabe dich überfordern würde, mein Junge.«
    »Mich nicht, aber dich!«
    »Gestatte, daß ich lache.«
    »Sagtest du nicht selbst gestern hier an dieser Stelle, daß dir Karin und Lisbeth – also nur zwei – an einem Abend schon zuviel wurden? Nun denke mal an elf.«
    »Als Trainer steht dir auch noch ein Co-Trainer zur

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