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Frauen verstehen mehr von Liebe

Frauen verstehen mehr von Liebe

Titel: Frauen verstehen mehr von Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Verfügung.«
    »Allerdings, aber –«
    Abbruch, mitten im Wort.
    Sonja kam herein.
    »Das haut mich um«, stieß der eine hervor.
    »Mich auch.«
    »Die ist ja gar nicht lesbisch.«
    »Vielleicht bisexuell.«
    »Was sagst du zu dem Hund, den sie dabeihat?«
    »Was hat der mit ihr zu tun? frage ich mich.«
    »Und der Macker an ihrer Seite? Was hältst du von dem?«
    »Nicht das Geringste. Trägt Binder.«
    »Wenn sie mit dem schläft, kann sie mir nur leidtun.«
    »Weißt du was? Ich hau ab. Ich kann die Geschmacklosigkeit von der nicht mitansehen.«
    »Du sprichst mir aus der Seele.«
    Zerrieben von ihrer Enttäuschung, verließen die beiden, nachdem sie bezahlt hatten, fast fluchtartig das Lokal. Sie vergegenwärtigten sich, wie sie tags zuvor ins Leere gestoßen waren. Das Feld, das sie gerne besetzt hätten, beherrschte anscheinend ein anderer, einer, der einige Jahre älter war als sie und den sie deshalb ›Opa‹ nannten. Diese Feststellung traf sie hart.
    Sonja und Albert ahnten nicht, was sie in den Seelen zweier Jünglinge, an denen Selbstzweifel nagten, angerichtet hatten.
    Sonjas Fahrplan sah wieder aus wie gestern: erst Eis, dann Kaffee. Albert hielt mit ihr Gleichschritt.
    Irgendwann sagte Sonja: »Ich habe Ihnen noch nicht gedankt.«
    »Wofür?«
    Fast wörtlich wie Vera, als sie sich mit Karl Thaler traf, erwiderte Sonja: »Sie hatten vielleicht Besseres vor, als sich mit mir zu befassen, nachdem mir Ihr Freund eine Absage erteilen mußte.«
    »Soll ich Ihnen sagen, was ich vorhatte?«
    »Etwas Besseres?«
    »Nein, ich –«
    »Das genügt mir«, fiel ihm Sonja ins Wort. »Mehr will ich nicht wissen, es beruhigt mich. Ich bin nicht neugierig«, setzte sie hinzu.
    »Sie werden es ja doch erfahren.«
    »Wieso?«
    »Weil es Ihnen Vera, wenn Sie wieder mit ihr zusammenkommen, sagen wird.«
    »Vera?«
    »Mit ihr war ich verabredet, und darauf wird wohl zwischen Ihnen beiden zwangsläufig die Sprache kommen, genauso wie darauf, daß ursprünglich Karl mit Ihnen verabredet war, und nicht ich. Darüber sprechen sich doch Mädchen aus.«
    Sonja blickte ihn fragend an. In ihrem bildhübschen Kopf arbeitete es.
    »Ich verstehe nicht«, sagte sie zögernd. »Wenn Sie mit Vera verabredet waren, konnten Sie sie doch nicht sitzenlassen …«
    Sie brach ab, wartete auf eine Erklärung, die ihr Albert lieferte, indem er sagte: »Sie blieb nicht ›sitzen‹, um bei diesem Ausdruck zu bleiben. Ich habe ihr einen Vertreter geschickt.«
    »Wen?«
    »Karl Thaler.«
    »Aber der war doch mit mir verabredet!« rief Sonja.
    »Ja«, seufzte Albert.
    Sonja schüttelte den Kopf. Sie verstünde das Ganze immer noch nicht, sagte sie. Klar sei ihr nur eines …
    »Was?« fragte Albert.
    »Daß die arme Vera, die von Ihnen versetzt wurde, nun allein zwischen ihren vier Wänden Trübsal bläst, während wir uns hier amüsieren.«
    »Nein, Karl ist doch bei ihr.«
    »Irrtum, das weiß ich besser!«
    »Aber nein, Sie können sich darauf verlassen, er war dazu ganz fest entschlossen.«
    »Mag sein, aber dann kam ihm etwas dazwischen, er hat es mir am Telefon gesagt.«
    »Was kam ihm dazwischen?«
    »Zahnschmerzen.«
    Albert fragte sich, ob es ihm erlaubt sei, zu grinsen, doch er ließ es lieber sein, da er sich nicht ganz wohl in seiner Haut fühlte. Die Frage lautete, wie Sonja noch reagieren würde, wenn er ihr das letzte Ausmaß der Düpierung klarmachte, die Karl und er durchexerziert hatten. Und daß dieses Eingeständnis von ihm unvermeidlich war, daran gab's keinen Zweifel.
    »Sonja«, meinte er, »ich glaube nicht, daß er zu Ihnen sagte, er habe Zahnschmerzen.«
    »Aber selbstverständlich! Denken Sie, ich höre nicht recht?« Plötzlich regte sich Mißtrauen in ihr. »Oder war das eine Lüge von ihm?«
    »Wenn er gesagt hätte, daß er Zahnschmerzen hat, wäre das eine Lüge gewesen«, entgegnete Albert. »Das glaube ich aber nicht«, wiederholte er.
    »Dann kann ich Ihnen nicht helfen.«
    »Hat er sich nicht eine Kleinigkeit anders ausgedrückt? Sagte er nicht, er müsse zum Zahnarzt?«
    »Ist das nicht dasselbe?« rief Sonja. Langsam ärgerte sie sich. »Sie sind ein Beckmesser, Albert!«
    »Tut mir leid, Sonja, wenn Sie diesen Eindruck haben, aber meine Situation zwingt mich dazu. Es ist nämlich wirklich so, daß Karl zum Zahnarzt mußte, obwohl er keine Zahnschmerzen hatte. Ich hatte ihn nämlich gebeten, Vera zu begleiten, die von ihrem Zahnarzt zu unserem wechseln will. So verhält sich das.«
    Sonja brauchte nicht

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