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Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Titel: Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Zimmermann
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keine Wahl, ich muss hierbleiben, um Schlimmeres zu verhindern.
    Jenny wirft Lorraine einen vielsagenden Blick zu. »Keine Ahnung, von wem Carlotta diesen merkwürdigen Aberglauben hat. Von mir bestimmt nicht.«
    Ich habe den Eindruck, Natascha ist blass geworden. Doch ihre Stimme klingt fest, als sie sagt: »Carlotta hat recht. Ob ihr das für Aberglauben haltet oder nicht, ich werde mein Brautkleid jedenfalls nicht vor der Hochzeit anziehen.« Sie lächelt Lorraine freundlich an. »Soll ich dir einen Kaffee bringen? Oder willst du lieber ein Eis?«
    Während Natascha in die Küche geht, rutsche ich unschlüssig auf der Gartenbank hin und her. Ich bin mir nicht im Klaren, ob ich es jetzt schon wagen kann zu gehen. Den Ausschlag, dass ich wie angewurzelt sitzen bleibe, gibt Lorraine, die Jenny fröhlich zuflüstert: »Jede Wette, ich schaffe es, Natascha zu überreden. Spätestens in einer halben Stunde führt sie uns ihr Brautkleid vor.«
    Ich könnte jetzt natürlich entgegnen: »Jede Wette, dass du das nicht schaffst.« Das Kleid ist nämlich noch in meinem Rucksack. Doch da wird mir plötzlich trotz der Sommerhitze eiskalt: Wo ist bitteschön mein Rucksack? Ich kann mich nicht daran erinnern, wo ich diesen verdammten Rucksack gelassen habe!
    Ich spurte ins Haus. Wohnzimmer, Esszimmer, Küche, Diele – nichts! Das Telefon klingelt im Wohnzimmer und nach dem hundertsten Klingeln nimmt Papa endlich ab, während ich zunehmend hektischer herumsuche.
    »Für dich, Carlotta!«, ruft er, aber das muss ich jetzt leider ignorieren. Zum Telefonieren habe ich gerade wirklich keine Zeit. »Carlotta!« Mein Vater klingt ungehalten. »Komm sofort ans Telefon. Jannis behauptet, es sei sehr dringend.«
    Ich merke, wie mir der Schweiß ausbricht. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte ich an der Reinigung den Rucksack noch. Aber was ist dann passiert? Womöglich liegt er ja im Fahrradkorb. Ich renne an Papa vorbei, der mir das Telefon entgegenstreckt, zur Haustür und stoße dort mit Natascha zusammen, die mich wieder einmal besorgt anschaut. »Ab ins Bett mit dir! Du bist ja kreidebleich!«
    »Ich fühle mich schon besser, ich brauche nur frische Luft«, behaupte ich und reiße die Haustür auf.
    Jetzt von Natascha ins Bett gesteckt zu werden fehlt mir gerade noch. Denn inzwischen ist mir klar: Ich Riesenidiot habe bei meinem grandiosen Abgang den Rucksack vor der Reinigung vergessen. Im Fahrradkorb ist er jedenfalls nicht und auch nicht auf dem Gepäckträger.
    Eigentlich müsste ich jetzt in die Wilhelmstraße radeln. Ich kann nur hoffen, dass das Teil noch dort ist. Besonders wertvoll sieht mein alter Rucksack ja nicht aus, aber was ist, wenn ihn jemand öffnet und das Brautkleid entdeckt? Diesen blöden Gedanken muss ich postwendend vergessen! Tatsache ist jedenfalls, dass der Rucksack auf der Stelle wieder hermuss. Andererseits kann ich unsere Terrasse im Moment auf gar keinen Fall unbeaufsichtigt lassen. Womöglich schafft es Lorraine, Natascha breitzuschlagen. Und dann gute Nacht!
    Unschlüssig trete ich von einem Bein auf das andere. Ich brauche Hilfe – und zwar sofort! Anke fällt mir ein, vielleicht könnte sie schnell für mich zur Reinigung fahren. Aber als ich sie anrufe, meldet sich nur die Mailbox. »Melde dich bitte ganz schnell, es ist wahnsinnig wichtig«, bitte ich sie, aber ich habe nicht viel Hoffnung.
    Ich überlege, ob ich Jannis um Hilfe bitten sollte, aber dazu fehlt mir dann doch der Mut. Vielleicht ist es auch nur die Angst, einmal mehr von ihm enttäuscht zu werden. Einen Satz wie »Ich hab dir gleich gesagt, dass du das Brautkleid besser im Schrank lassen solltest« würde ich jetzt nicht ertragen. Also setze ich mich wieder auf die Terrasse, sehr zum Erstaunen von Natascha, die mir einen ungläubigen Blick zuwirft.
    »Warum legst du dich nicht endlich hin?«, flüstert sie mir zu. »Du siehst so was von fertig aus.«
    Ich schüttle nur den Kopf. Wenn sie meine Sorgen hätte, würde sie mindestens genauso aussehen. Denn bei mir im Kopf überschlagen sich die Gedanken: Wie schaffe ich es nur, dass Lorraine sich umgehend verabschiedet und Jenny am besten auch?
    Doch es sieht leider danach aus, als würden die beiden sich darauf einrichten, den ganzen Nachmittag hierzubleiben. Jenny hat sich inzwischen in meine Hängematte gelegt und schwärmt von ihrer Amerikatournee und Lorraine sitzt auf der Gartenbank daneben und kriegt sich nicht mehr ein, als meine Mutter sagt: »In New York gab es sogar eine

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