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Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Titel: Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Zimmermann
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Nebensächlichkeiten. Wichtig ist nur eines: Ein Wunder ist geschehen, ein echtes Wunder! Und alles wird wieder gut!
    Vermutlich hält Papa mich für durchgedreht, als ich in die Küche stürze und den Rucksack an mich reiße. Und dann muss ich es einfach wissen. Ich öffne den Rucksack – nur ganz kurz – und juble innerlich. Hurra! Das Kleid ist noch da! Es kann geheiratet werden! Eine Frage habe ich aber: »Papa, wie kommt der Rucksack in unsere Küche?«
    »Weil du einen Freund hast, der ihn dir nachträgt«, sagt er und seufzt. »An Jannis’ Stelle hätte ich das nicht getan. Du hast es ja nicht einmal für nötig befunden, vorhin ans Telefon zu gehen, als er angerufen hat. Zumindest kannst du dich jetzt bei ihm bedanken.«
    »Klar, Papa, mach ich sofort!«, rufe ich und könnte plötzlich lachen und weinen zugleich. Und am liebsten würde ich die ganze Welt umarmen. Aber weil nur Papa in greifbarer Nähe ist, falle ich ihm stellvertretend um den Hals.
    »Uff«, sagt er schließlich und rückt seine Krawatte zurecht, »lass ein bisschen von dieser positiven Energie für deine Hausaufgaben übrig.«
    »Ich hab jede Menge davon«, behaupte ich und greife nach dem Telefon. Als ich schon auf der Treppe bin, kommt Natascha aus dem Wohnzimmer und meint: »Was ist denn jetzt mit meinem Brautkleid? Du wolltest doch vorhin etwas sagen.«
    Ich drehe mich zu ihr um. »Nö«, sage ich und strahle sie an. »Eigentlich wollte ich wirklich rein gar nichts sagen.«

    Ein bisschen Herzklopfen habe ich, als ich in meinem Zimmer das Kleid aus dem Rucksack hole. Aber zu Panik besteht überhaupt kein Grund. Es ist zwar um einiges zerknitterter als noch vor ein paar Stunden, aber wenigstens ist es da. Was für das Loch leider ebenfalls gilt.
    Ich stopfe das Kleid zurück und rufe Jannis an. Er scheint auf meinen Anruf gewartet zu haben, denn er nimmt schon beim ersten Klingeln ab.
    »Jannis!«, rufe ich. »Du bist so ein Schatz! Du hast es gerettet!«
    »Ach ja?«, gibt er zurück. Begeisterung klingt anders, aber ich lasse mich nicht beirren.
    »Ja, wirklich, ich find’s einfach toll von dir. Ohne dich hätte ich sonst eine Menge Probleme mehr. Dafür müsste ich dich jetzt küssen … Jannis?«, frage ich nach, weil komischerweise keine Reaktion kommt. »Bist du noch dran? Ist irgendwas?«
    Plötzlich habe ich das blöde Gefühl, als würde von einer Sekunde auf die andere nichts mehr stimmen. Meine Hochstimmung von gerade eben ist wie weggeblasen, stattdessen fühle ich mich ziemlich mies.
    Jannis räuspert sich. »Frag mich doch mal, wie ich zu deinem Rucksack gekommen bin.«
    »Ja«, sage ich und hoffe, dass meine Stimme nicht allzu unsicher klingt. »Dann lass hören.« Ich lache auf, aber ich merke selbst, wie unecht es klingt. »Und mach’s bitte nicht so spannend.«
    »Carsten.«
    »Carsten«, wiederhole ich und bin fürs Erste beruhigt. Wenigstens scheint Jannis den Rucksack nicht von Chris bekommen zu haben. Das wäre mir nämlich ziemlich unangenehm gewesen.
    »Carsten kennt Sven vom Handballspielen. Vorhin hat er ihn angerufen und nach dir gefragt. Weil wir gerade zusammen am Baggersee waren, hat Sven mir das Handy gegeben und dadurch hab ich die ganze Geschichte erfahren.«
    »Ah ja«, murmle ich und beiße mir auf die Unterlippe. Am liebsten würde ich nachfragen: »Was meinst du mit die ganze Geschichte? « , aber der Zeitpunkt ist vielleicht im Moment nicht so günstig. Vor allem weil Jannis zurzeit nicht gerade vor guter Laune sprüht.
    »Ich hab dich vorhin angerufen«, meint er. »Aber du gehst ja nicht mal ans Telefon.«
    Ich schlucke. »Deshalb musst du jetzt wirklich nicht beleidigt sein. Ich glaube, ich hab so was wie einen Sonnenstich abgekriegt. Bei uns fand nämlich ’ne Art Kaffeekränzchen mit Jenny und Lorraine im Garten statt. Stell dir vor, ich musste den halben Nachmittag dabeisitzen. Bloß um zu verhindern, dass Lorraine Natascha überredet, ihr Brautkleid vorzuführen.«
    Er lacht. »Das nicht vorhandene Brautkleid, sozusagen.«
    Ich lache mit. Bestimmt wird das mit Jannis und mir wieder, zumindest scheint seine Laune sich inzwischen ein bisschen gebessert zu haben. »Wir könnten morgen schwimmen gehen, wenn du magst«, schlage ich schnell vor. »Sonntag ist doch auch nicht schlecht, oder?« Täusche ich mich oder zögert er mit einer Antwort? »Also? Was ist?«, hake ich nach.
    »Warten wir’s ab«, meint er und legt auf. Ohne sich von mir zu verabschieden, ohne mir ein Küsschen durchs

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