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Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Titel: Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Zimmermann
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Fenster habe ich Jannis und Lena entdeckt. Eng umschlungen spazieren sie über den Pausenhof, als würden sie zusammengehören. Ich muss mich hier durch eine Mathearbeit quälen, die vermutlich mein Untergang ist, während Jannis … Warte, mein Lieber, denke ich wütend, so billig kommst du mir nicht davon!
    Ich melde mich. »Herr Dannitzki, mir ist plötzlich furchtbar schlecht.«
    »Carlotta, ich finde, du siehst aus wie das blühende Leben«, sagt Danni freundlich. »Und wenn du alle Aufgaben gelöst hast, geht es dir bestimmt noch viel besser.«
    Es hilft alles nichts, ich muss sofort handeln. Und so verdrehe ich die Augen und halte mir die Hand vor den Mund … Unser Mathelehrer kapiert sofort, wie ernst es ist. Er reißt sogar die Klassenzimmertür auf, damit ich möglichst schnell nach draußen komme.
    Auf dem Flur atme ich erst einmal tief durch. Ich werde Jannis jetzt zur Rede stellen. Er soll ruhig wissen, wie feige ich es von ihm finde, dass er sich auf keine meiner vielen SMS gemeldet hat, die ich ihm in den letzten Tagen geschickt habe. In Hochform renne ich die Treppe hinunter, denn zu verlieren habe ich nichts mehr.
    Aber als ich in den Pausenhof komme, ist dort nur noch der Hausmeister zu sehen. »Freistunde?«, raunzt er mich an und drückt mir einen Besen in die Hand. »Da kannst du dich gleich mal nützlich machen.«
    Ich beiße die Zähne zusammen und nicke. Ehrlich gesagt, ich würde jetzt um einiges lieber oben im Klassenzimmer sitzen und eine Mathearbeit schreiben, als hier unter den kritischen Blicken des Hausmeisters den Schulhof zu fegen. Gott sei Dank ist sonst kein Mensch da, ich fände es oberpeinlich, wenn mich jemand dabei sehen würde. Vorsichtshalber arbeite ich mich mit dem Besen aber in Richtung Sporthalle vor, denn dort hinten entdeckt mich garantiert niemand. Gedankenverloren fege ich so hin und her, da höre ich direkt hinter mir eine Tür klappen. Fast automatisch schaue ich mich um.
    »Oh!«, ruft Jannis und macht einen Schritt rückwärts.
    Ich lasse den Besen fallen und gehe auf ihn zu. So kann er mir jedenfalls nicht entkommen. Er steht da in Sportklamotten, einen Basketball unter dem Arm und sieht mich abwartend an. Einen Moment lang stehen wir uns schweigend gegenüber, bis er schließlich meint: »Carlotta, ich fühle mich gerade wie in einem Western. Komm, wir zwei erledigen das ohne Schießerei. Wir können doch gute Freunde bleiben.«
    Ich antworte nichts, ich sehe ihn mir nur ganz genau an. Wie im Zeitraffer erinnere ich mich an alles, unsere erste Begegnung damals im Schullandheim, unser Treffen im Schmetterlingshaus, den ersten Kuss … Und zum ersten Mal bin ich nicht mehr wütend, sondern nur noch traurig, unendlich traurig.
    Jannis ist näher gekommen, er nimmt meine Hand, versucht zu lächeln. »Glaub bloß nicht, dass es mir leichtfällt, aber es geht einfach nicht mehr mit uns.«
    »Ist es wegen Lena?« Meine Stimme klingt piepsig, als ich das frage.
    Er schüttelt den Kopf. »Nein, ich glaube nicht. Du weißt doch selbst, woran es liegt. Oder muss ich es dir sagen?«
    »Du meinst, es ist wegen Chris«, flüstere ich.
    Am liebsten würde ich ihm um den Hals fallen, ihm sagen, dass ich ihn doch immer noch mag, aber da ertönt hinter uns eine Trillerpfeife. Erschrocken fahren wir beide herum.
    »Hi, entschuldigt, dass ich euch störe!«, ruft Lena gut gelaunt und stürmt auf Jannis zu. Besitzergreifend nimmt sie seine Hand, drückt ihm ein Küsschen auf die Wange und meint: »Mensch, du bist ja vielleicht lustig, wir warten schon auf dich. Können wir jetzt endlich?« Und zu mir gewendet fügt sie hinzu: »War doch nichts Wichtiges, oder?«
    Bevor ich etwas sagen kann, ruft Jannis: »Nein, war nichts Wichtiges!«
    Händchen haltend geht er mit Lena zur Sporthalle. Und ich kann nichts weiter tun, als den beiden giftige Blicke hinterherzuschicken.
    Das Ende unserer Beziehung habe ich mir anders vorgestellt.

    »Frag Danni, ob du noch ein Referat machen kannst«, schlägt Anke vor, als sie gleich nach dem Mittagessen vorbeikommt, vermutlich, um mich wieder aufzubauen.
    » Ich? Ein Referat? In Mathe?«, rufe ich entsetzt. »Bist du wahnsinnig?«
    Anke zuckt zusammen. »Schon in Ordnung, reg dich nicht auf. War ja bloß gut gemeint, damit du bessere Laune kriegst.«
    »Glaub bloß nicht, dass ich wegen einer Mathearbeit schlechte Laune habe«, behaupte ich. Mein Vater wird da anderer Meinung sein, aber daran denke ich im Moment lieber gar nicht. »Da hätte ich ganz

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