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Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt

Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt

Titel: Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Zimmermann , Hans-Günther Zimmermann
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…«, unterbrach ich sie.
    »Das war Bodenturnen und außerdem war ich damals noch jünger und im Training.«
    Wir einigten uns schließlich darauf, dass ich zum vereinbarten Treffpunkt gehen sollte. Anke wollte auf der Wiese bei den Pferden warten.
    »Ich geh mit zum Trimmpfad. Als Unterstützung«, sagte Stefanie und lächelte mich an.

    »Ich hoffe«, hatte Danni beim Mittagessen gesagt, »dass sich die Damen von ihren nächtlichen Abenteuern erholt haben. Die frische Luft scheint manchen nicht so ganz bekommen zu sein, deshalb machen wir heute mal keine Wanderung.« Laute Beifallsstürme unterbrachen ihn und er grinste ziemlich gemein, als er meinte, die Alternative dazu sei ein Besuch im Erdmannsweiler Heimatmuseum.
    »Heimatmuseum«, hörte ich Heike schimpfen, »und so was an meinem Geburtstag. Dieser Mathelehrer hat überhaupt kein Herz.«
    Aber sie hatte sich getäuscht. Nachdem wir durch die drei Räume des Museums gelatscht waren, immer hinter Danni her, der uns jedes landwirtschaftliche Gerät an der Wand erklärte, guckten wir doch ziemlich überrascht, als er vor einer Tür stehen blieb und plötzlich sehr geheimnisvoll tat. »Als kleine Entschädigung für eure missglückte Party heute Nacht haben wir etwas vorbereiten lassen. Happy Birthday, Heike!« Dann riss er die Tür auf.
    »Oh, ist das süß hier!« Heike stürmte in die Bauernstube. »Woher wussten Sie, dass ich Streuselkuchen am liebsten esse?«
    Danni deutete auf Natascha. »Sie hat es geahnt. Manche Frauen haben einen siebten Sinn dafür oder was auch immer. Setzt euch. Jetzt wird gefeiert.«
    Natascha saß mir schräg gegenüber und unterhielt sich angeregt mit Danni und einer Frau vom Förderverein des Heimatmuseums. Ich konnte von dem, was sie sagten, nichts verstehen, weil alle durcheinanderredeten. Doch plötzlich verebbten die Gespräche und man konnte laut und deutlich hören, dass Natascha sächsisch sprach.
    »Ja, ich komme aus Sachsen«, sagte sie und wurde ein bisschen rot dabei. »Aber ich hab hier nur meine Kindheit verbracht. Als meine Mutter starb, ist mein Vater mit mir nach Berlin gezogen.«
    »Wie alt waren Sie denn da?«, erkundigte sich Danni mitfühlend.
    »Zehn«, sagte sie knapp, »und ich hab mir immer so eine richtige Familie gewünscht. Als Einzelkind aufzuwachsen ist nicht schön. Aber mein Vater hatte andere Pläne und da hat es eben nicht geklappt.« Sie lächelte. »Wie schmeckt euch denn der Kuchen?«
    Aber so schnell war unser Mathelehrer nicht zufrieden. »Natascha ist nicht ihr Künstlername, oder? Entschuldigen Sie, wenn ich so direkt frage, aber ich kenn mich damit nicht gut aus.«
    »Natascha ist mein zweiter Name. Meine Mutter kam aus Russland und … nun ja. Das ist alles schon sehr lange her.«
    »Sie sind noch so herrlich jung«, sagte Danni und lächelte väterlich. »Sie gründen bestimmt bald selbst eine Familie, liebe Natascha.« Und dabei guckte er so, wie er immer schaut, wenn er einem Schüler leider eine ganz schlechte Arbeit zurückgeben muss, ihm aber auch klarmachen will, dass noch nicht alle Hoffnung aufzugeben sei.
    »Hast du gehört?«, kicherte Anke neben mir. »Vielleicht macht er ihr einen Heiratsantrag. Was meinst du? Für dich wäre das doch optimal. Wusstest du, dass Natascha aus Sachsen kommt und dass ihre Mutter Russin war?«
    Ich schüttelte den Kopf. Was hatte sie eben gesagt? Als Einzelkind aufzuwachsen sei nicht so schön. Eigentlich weiß ich gar nichts von Natascha, dachte ich, und ich will auch gar nichts von ihr wissen. Einen Moment lang hatte ich Angst, dass ich sie sonst gar nicht so übel finden würde.

    Wir mussten uns ungeheuer beeilen, um rechtzeitig zum Joggen wieder in der Jugendherberge zu sein. Natürlich war der Gummizug meiner Jogginghose immer noch kaputt und Stefanie musste mir mit einer Sicherheitsnadel aushelfen.
    »Zieh doch einfach mal einen neuen Gummi ein«, schlug sie vor, als ich mit der Sicherheitsnadel herumhantierte.
    Ich zuckte nur mit den Schultern. Sollte ich ein frisches Sweatshirt anziehen? Unschlüssig stand ich vor dem Schrank und überlegte. Aber dann drängelte Stefanie. Wahrscheinlich wollte sie verhindern, dass ich irgendetwas Schickes anhatte. Schließlich sollte ich ja nur Liebesbotin spielen und das konnte ich auch in alten Klamotten.
    »Also denk dran«, schärfte sie mir auf dem Weg zum Trimmpfad nochmals ein, »du musst Jannis zur Pferdeweide lotsen. Anke ist zufällig schon da, du musst ziemlich überrascht tun und nach drei

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