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Freche Mädchen... 10: Headline mit Herz

Freche Mädchen... 10: Headline mit Herz

Titel: Freche Mädchen... 10: Headline mit Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Sahler
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dich allein, nur leider, lieber Leon, wirst du auch den Shitstorm allein aushalten müssen, wenn in der nächsten Woche unsere beiden Zeitungen erscheinen und die Leute sie miteinander vergleichen. Falls du dann Trost brauchst – ein Taschentuch hab ich immer parat. Aber bitte, jammere mir nicht die Ohren voll, denn dass ich dich nicht gewarnt habe, dass ich dir nicht vorhergesagt habe, wie peinlich die Sache ist, das kannst du wirklich nicht behaupten.
    Stachelgrüße,
    Merle

    Von: Leon Bergazy
    An: Merle Julieta Fernandez
    Betreff: Peace?
    Liebe Merle,
    also, mit jeder Zeile, die du dir von der Seele schreibst, finde ich dich süßer. Hatte ich das eigentlich schon geschrieben? Ich freue mich auf den Tag, an dem du mir ins Gesicht sagst, dass du mich auch magst, statt deinen Lieblingsbruder mit deinem Liebesfrust zu belabern. Willst du dir nicht einen Ruck geben und Freundschaft mit mir schließen? Erst mal ganz zart und unverbindlich? Ich verspreche auch, wenn wir erst einmal Freunde sind, werde ich immer zuerst dich um Rat fragen, bevor ich eine Knallerstory wie den Contest raushaue! Ich schwöre!
    Gehauchter Flugkuss,
    Leon
    PS: Du hast übrigens mehrere Nennungen und gute Chancen, in die engere Auswahl für eine ranghohe Platzierung im Contest zu kommen. Ich brauche dazu noch ein Foto von dir und dein Einverständnis, dass es gedruckt werden darf. Thx!

    Von: Merle Julieta Fernandez
    An: Leon Bergazy
    Betreff: Träum weiter!
    Leon,
    du machst mir Sorgen. Ich glaube, du verlierst den Bezug zur Realität. Soll ja vorkommen, besonders bei Leuten, die sich selbst als »Einzelkämpfer« bezeichnen. Da ist das Träumen oft die einzige Methode, um wenigstens ein bisschen Freude am Leben zu haben. Von mir aus – träum weiter! Aber glaub nicht, dass aus uns beiden jemals auch nur ansatzweise Freunde werden. Nicht nur, dass du mich von Anfang an getäuscht hast, werde ich dir nie verzeihen. Auch, dass du stur wie ein Esel auf diesem Contest beharrst, trägt nicht dazu bei, dich netter zu finden. Ich hoffe von ganzem Herzen, dass wir uns niemals wieder begegnen!
    Gruß mit nix,
    Merle
    (Zu seinem PS schreibe ich auch ein paar Zeilen. Verdeutlicht von einigen passenden F-Wörtern unterbreite ich ihm Vorschläge, wohin er sich seine Nennungen schieben kann. Das ist allerdings nicht druckbar.)

    Von: Leon Bergazy
    An: Merle Julieta Fernandez
    Betreff: Gilt die Wette?
    Liebe Merle,
    nicht ich bin der Träumer, sondern du. Wetten, dass du dich noch in mich verliebst?
    Mit Hoffnung im Herz grüßt
    Leon

No Limits für alle!

    Noch nie war ich so aufgeregt vor Erscheinen einer Insight -Ausgabe. Das Blöde ist: Man merkt es mir an. Jeder. Ich bin hibbelig und wibbelig, mein Schokoladenhunger nimmt gigantische Ausmaße an, sodass ich zum ersten Mal in meinem Leben an das Wort »Hüftspeck« denke, und irgendwie geht alles schief.
    Im Unterricht werde ich ständig aufgerufen, ohne die Hand gehoben zu haben, weil die Lehrer checken, dass ich gedanklich Lichtjahre entfernt bin. Zum Glück habe ich Lotta neben mir, die mir hilft und die richtigen Antworten zuzischt.
    Keine Hilfe habe ich, als ich mit der Nase voran gegen die blank geputzte Glastür des Haupteingangs brettere.
    Auch nicht, als ich meinen Fahrausweis trotz Ausschütten des kompletten Rucksackinhalts nicht finde, während ich mit der S-Bahn in die Innenstadt fahre und in eine Kontrolle gerate.
    Keiner hilft mir, als ich im Englisch-Unterricht voll in Gedanken versunken nach meinem Labello greife, um mir damit über die spröden Lippen zu fahren, und erst auf einen gegrölten Hinweis von Salvatore – »Gibt’s die jetzt auch mit Geschmack? Muhahaha« – checke, dass ich nicht die Lippenpflege, sondern einen in Folie geschweißten Tampon in der Hand halte.
    Tja.
    Da muss ich durch. Und nicht immer fällt mir im Reallife die schlagfertigste Antwort ein. Beim Schreiben ist es easy, lässige Sprüche abzusetzen, man hat ja stundenlang Zeit.
    Manchmal überlege ich, warum ich eigentlich noch nicht zum Mobbing-Opfer geworden bin mit all den Tomatensoßenflecken auf weißen Shirts und nicht entfernten Etiketten an neuen Schuhen.
    Als ich Jenny, Amelie und Lotta diesen Gedanken mitteile, ist Jenny schnell mit einer Erklärung zur Hand. »Weil du zu gut aussiehst und mindestens die Hälfte aller Jungs aus der Mittelstufe auf dich abfährt.«
    Sie sagt das nüchtern, ohne Schleim, sie meint das ernst. Aber sie liegt falsch. Ich kriege nichts davon mit, dass irgendwer was

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