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Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Titel: Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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noch begonnen. Zweimal verlor ein Welpe seinen Kopf, und zwar so vollständig, daß er seine drei Schafe den Hügel hinauf und außer Sicht hetzte. Andere führten ihre Schafe, nachdem sie das Treiben vollendet hatten, gehorsam zu der Koppel auf der anderen Straßenseite. Das galt als wohlerzogen, obgleich es auch den Helfern überlassen werden konnte.
    Weder Derrick noch Archie Muir hatten ihre Hunde für diese Prüfung angemeldet. Sie warteten auf das Enge Gehüt . Als Ian wieder zu den Mädchen stieß, sagte Liz vorwurfsvoll: »Warum läßt du Sam nicht im Weiten Gehüt mitmachen? Du weißt doch, wie großartig er ist.« Ian zuckte die Achseln. »Er hat es schon die letzten drei Jahre hintereinander gewonnen. Nur recht und billig, es dies Jahr bleiben zu lassen. Außerdem...«
    »Außerdem was?«
    Aber Ian schien der Frage auszuweichen. Er drehte sich zur Seite, um einen Freund mit dem üblichen: »Holla, Tim. Was macht dein Hund?« zu begrüßen.
    Zu Freddies Überraschung schlenderte Archie Muir, gefolgt von dem jungen Hund, den er so verächtlich als »den Schwachsinnigen« bezeichnet hatte, auf die Bahn hinaus. Ein Mann, der am Zaun stand, rief ihm zu: »Schätze, er wird sich gut machen, wenn er seiner Mutter nachschlägt«, doch Archie grinste nur. »Er ist ein vollendeter Trottel, aber er kann sich ja mal die Zähne dran ausbeißen.«
    Archie machte mit seinem stillen, bescheidenen Wesen und seiner riesigen Hornbrille einen aufgeräumten, aber etwas sonderbaren Eindruck. Freddie hatte seine wegwerfenden Bemerkungen mit Vorbehalt aufgenommen, doch jetzt erkannte sie, daß Archie die traurige Wahrheit gesprochen hatte. Der Schwachsinnige, dessen eigentlicher Name Spot lautete, setzte sich begeistert hügelaufwärts in Bewegung und hielt dabei viel zu gerade auf die Schafe zu. Sie sahen ihn, flohen und suchten dann Zuflucht in einer kleinen Senke, wo sie für einen Mann zwar noch sichtbar blieben, für den Hund indessen nicht. Der Schwachsinnige begann wild nach ihnen zu suchen, jedoch ohne Erfolg. Archie ermutigte ihn mit Stimme und Pfiff, aber plötzlich nahm er mit einer Geste äußerster Erbitterung seine große Brille von der Nase und hielt sie mit ausgestrecktem Arm dem Hund entgegen. »Soll ich dir die verdammten Dinger leihen?« fragte er in stiller Wut.
    Als hätte ihm dieses Angebot neuen Auftrieb gegeben, entdeckte Spot plötzlich die Schafe und brachte es irgendwie fertig, den Lauf, wenn auch reichlich ungeschickt, zu beenden. Aus der Menge stieg brüllendes Gelächter auf; sie alle wußten, daß selbst, wenn der Hund je eine Chance gehabt hätte, sein Besitzer sie mit seinem Fluchen auf der Bahn verspielt hatte.
    Als Archie auf die beiden Mädchen zukam, zog Liz ihn mit seiner Ausdrucksweise gehörig auf und sagte dann: »Die Vorstellung war fast so gut wie die andere, die Sie damals mit der alten Meg gegeben haben. Wissen Sie noch?«
    Archie ächzte. »Als ob ich das je vergessen könnte! Keiner läßt mich ja«, und er wandte sich an Freddie. »Wissen Sie, Hunde sind schon komisch. Ich hatte eine großartige alte Hündin und meldete sie für das Treiben an. Sie gehörte zu dem ruhigen, durch nichts zu erregenden Typ und hatte noch nie in ihrem Leben um sich gebissen. Was mit ihr an jenem Tag los war, fragen Sie mich nicht. Aber sobald sie die Schafe sah, nahm sie einen gemeinen Anlauf und erwischte eins mitten im Rücken. Dann schmiß sie’s hin und hetzte die beiden anderen sauber über den Hügel. Ich hab’ sie erst nach Stunden wiedergesehen, und da schien sie mächtig zufrieden mit ihrer Leistung. Das Komische ist, daß sie seitdem nie wieder gebissen hat. Momentane geistige Umnachtung, nehme ich an«, schloß er betrübt.
    Während sie noch miteinander sprachen, war das Weite Gehüt von einem Hund, der nicht aus dem Distrikt stammte, gewonnen worden.
    »Bei Gott!« sagte Ian, »da fängt tatsächlich schon das Enge Gehüt an. Der Hund da macht Mist. Läuft viel zu dicht auf. Die brechen ja aus, ehe sie noch zu den Hürden kommen.«
    Es gab einige Versager, und viele Hunde brachten es zwar zuwege, büßten aber für zu dichtes Kurztreten oder andere Fehler Punkte ein. Plötzlich bemächtigte sich neugierige Erregung der Menge, als Derrick mit Flirt bei Fuß hinausging. Es war allgemein bekannt, daß seine Hündin Preishütensiegerin war. Als der Schiedsrichter »Los!« rief, jagte Derrick sie den Hügel hinauf, er arbeitete ausschließlich mit seiner Pfeife.
    »Spricht er seinen Hund

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