FreeBook Sklavin in Gefahr
ersten, wahren Meister.
«Hier geht es um mein Leben», flüsterte sie und griff zu.
Ein Foto! Auf der weißen Rückseite stand der Hersteller des Films. Mehr nicht. Keine Widmung. Keine Jahreszahl oder irgendein sonstiger Hinweis.
Vicky versuchte sich innerlich darauf vorzubereiten, auf dem Foto Tylor mit einer anderen Sklavin zu sehen. Möglicherweise hatte er auch sie selbst in einer eindeutigen Pose fotografiert, als er sie das eine oder andere Mal gefesselt und ihr die Augen verbunden hatte.
Doch als sie das Foto umdrehte, erblickte sie das Lächeln von Clara Lowland. Clara, wie sie freudestrahlend in Tylors Arme lag. Ja, sie lagen tatsächlich nebeneinander im Sand. Im Hintergrund waren Dünen zu sehen. Wunderschöne weiße Dünen mit Schilf. Eine Möwe flog über sie hinweg.
Wie idyllisch!, dachte Victoria und rümpfte die Nase. Aber ihre Eifersucht wich rasch wieder der Angst. Nun hatte sie Gewissheit. Tylor McGayle kannte Clara. Er kannte sie sogar sehr gut – mehr, als es Vicky lieb war. Wieso mussten sie sich in den Armen liegen? Traute Eintracht. Zwischen Vicky und Tylor gab es eine solche Harmonie nie. Sie waren nicht gleichgestellt, nicht als Sklavin und Herr. Nicht einmal im Glory Hospital begegneten sie sich auf einer Ebene, da er ein angesehener Anästhesist und sie nur OP-Krankenschwester war. Aber Clara hatte beruflich auch nicht mehr erreicht als Victoria. Welche Beziehung hatte sie zu Tylor gehabt? War sie seine Sklavin gewesen wie Vicky jetzt? Hatte sie bereitwillig auf ordinäre Weise die Schenkel gespreizt, sich von Master Ty Klammern an ihre Schamlippen setzen und sie mit Gewichten beschweren lassen, bis der Schmerz ihr Tränen in die Augen trieb?
Victoria fühlte, wie ihr Beschützerinstinkt erwachte. Sie wollte Clara vor Tylor warnen. Zu spät! Ihre beste Freundin war tot. Hatte Ty sie unter die Erde gebracht auf die ein oder andere Weise? Andererseits konnte es genauso gut sein, dass das Foto vor einer halben Ewigkeit entstanden war, bevor Vicky Clara überhaupt kennen gelernt hatte. Sie erinnerte sich nicht, dass Clara je einen Mann erwähnt hatte. Sie hatte sich vollkommen auf ihre Arbeit auf der Krebsstation konzentriert, fast zu leidenschaftlich. Immer blasser war sie geworden, vor Überarbeitung. Oder war in Wirklichkeit Tylor der Grund?
Traurig strich Vicky über das Foto, als könnte sie Claras Haare berühren. Sie bemühte sich den Gedanken zu unterdrücken, ihre Busenfreundin könnte ein Geheimnis vor ihr gehabt haben. Ein dunkles Geheimnis. Ein unergründlicher Mann, der neben Claras Arbeit ihren vollen Einsatz forderte. Der sie kaum zur Ruhe kommen ließ. Der ihre letzten Kraftreserven beanspruchte, obwohl sie bereits auf dem Zahnfleisch ging.
Das Foto zerriss Vickys Herz. Was wusste sie eigentlich von Clara ... und von Tylor? Zwei Personen, die ihr so nahe standen wie niemand anderes. Dass die beiden sich gekannt hatten, bestätigte ihre Vermutung: Tylor war nicht der, der er vorgab zu sein. Er plante etwas. Er hatte Victoria ausgesucht, weil sie Claras Freundin war, nicht weil er sie erregend fand. Eine traurige Erkenntnis. Konnte er wirklich so abgebrüht sein? Alles, was er sagte und tat, wirkte vertrauenswürdig. Master Ty wusste, wie man spielte, doch Tylor McGayles Spiel war weitaus gefährlicher. Aber nun besaß sein Opfer ein weiteres Puzzlestück. Vicky würde achtsamer sein!
«Wieso brauchst du so lange?», ertönte plötzlich Tylors Stimme.
Vicky schreckte zusammen. Er klang gereizt. Schritte waren zu hören. Er kam, um sie zu holen. Sie zitterte. Ihr Atem ging schnell. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie begann zu schwitzen. Hastig steckte sie das Foto zurück unter das Notfallset – allerdings mit der falschen Seite nach oben. Tylor würde sofort erkennen, dass sie es herausgeholt hatte.
Vicky sah über die Schulter zur Tür. Er war noch im Wohnzimmer. Mit bebendem Brustkorb fischte sie das Foto wieder heraus und legte es mit der Vorderseite nach unten zurück. Hektisch versuchte sie, das Set zurechtzurücken. Wie weit hatte die Ecke des Fotos herausgeragt? Hatte sie über dem Polartec-Shirt gelegen oder darunter? Vicky konnte sich partout nicht erinnern, welche Wäschestücke sie hochgehoben hatte, als sie das Foto sah.
Fieberhaft bemühte sie sich, das Innenleben der Reisetasche wieder so zu arrangieren, wie es gewesen war. Sie strich unzählige Male über den Pullover, um ihn zu glätten, stopfte die Socken ein wenig tiefer und zupfte sie wieder
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