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freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman

Titel: freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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blind. Ich sehe, wenn die Augen einer Frau beim Anblick eines Mannes leuchten. Und wenn sie dich ansieht, dann glühen sie, mein Freund.«
    Thor war verwirrt. Hatte dieser alte Trunkenbold wirklich vor, ihn mit seiner Tochter zu verkuppeln?
    »Vielleicht solltest du dich jetzt –«, begann er vorsichtig, und Sjöblom unterbrach ihn mit einem raschen Heben der Hand und einem weiteren Schluck Met, mit dem er den zweiten Becher leerte.
    »– um die eigenen Angelegenheiten kümmern, ich weiß«, sagte er. »Entschuldige. Ich bin zu weit gegangen, ich weiß. Ich wollte auch nur, dass du weißt, dass ich euch nicht im Wege stehe.«
    »Im Wege stehen?«, wiederholte Thor, nur um auch ganz sicher zu sein, auch wirklich gehört zu haben, was er gehört hatte. Sjöblom griente, und Thor hob zum ersten Mal den Kopf und sah zur Theke hin, hinter der Gundri stand. Wie üblich reagierte sie auf seinen Blick mit einem scheuen Lachen und sah dann beinahe hastig weg.
    »Das Angebot ehrt micht, Sjöblom«, sagte er. »Und deine Tochter ist wirklich eine sehr schöne Frau. Ich bin sicher, es finden sich genügend junge Männer, die ihre Anmut zu würdigen wissen.«
    »Eher mein Geld«, sagte Sjöblom trocken. »Aber Gundrihat nicht nur die Schönheit ihrer Mutter geerbt, sondern auch ihre Klugheit. Bisher hat sie noch jeden dieser Kerle durchschaut.«
    Allzu weit, dachte Thor, konnte es mit der Klugheit ihrer Mutter nicht her gewesen sein, wenn sie auf einen Kerl wie ihn hereingefallen war. Nicht zum ersten Mal fragte er sich, warum eigentlich. Sjöblom hatte sicher nicht immer getrunken, und vielleicht hatte es eine Zeit gegeben, zu der er weniger als die Hälfte gewogen hatte. Dennoch fiel ihm die Vorstellung schwer, dass sich in dieser kurzbeinigen Speckkugel mit dem rotnasigen Säufergesicht und den winzigen Augen, die fast nur aus geplatzten roten Äderchen zu bestehen schienen, jemals ein attraktiver Mann verborgen haben sollte. Helga war selbst heute noch eine gutaussehende Frau, und wenn er ihre Tochter als Vergleich nahm, dann musste sie früher eine wahre Schönheit gewesen sein. Wie es aussah, hatte der fette Wirt auch bei ihr nicht das schlechteste Geschäft gemacht.
    »Oder läufst du vor irgendetwas davon?«, fuhr Sjöblom fort, als Thor keine Anstalten machte, von sich aus weiterzusprechen. »Hier bei uns fragt niemand, woher einer kommt und was er getan hat. Was zählt, ist, was er hier tut.«
    »Man könnte meinen, das du versuchst, mich auszuhorchen«, sagte Thor.
    »Genau das tue ich«, kicherte Sjöblom. »Ich bin ein neugieriger Mann. Aber du musst nicht antworten, wenn du es nicht willst.«
    »Da gäbe es auch nicht viel zu antworten«, sagte Thor. Aus den Augenwinkeln registrierte er, wie Gundri für einen Moment mit dem innehielt, was sie gerade tat, und stirnrunzelnd in ihre Richtung sah, widerstand aber der Versuchung, ihren Blick zu erwidern. »Ich bin … unterwegs.«
    »Unterwegs«, wiederholte Sjöblom.
    »Und das schon so lange, dass ich mich manchmal frage, ob ich überhaupt noch weiß, woher ich eigentlich gekommen bin.« Er zwang sich zu einem wehleidigen Lächeln. »Bisher hat es mich noch nie lange irgendwo gehalten.«
    »Gefällt dir meine Tochter nicht?« Sjöblom hatte offensichtlich beschlossen, einen direkteren Vorstoß zu wagen.
    »Ganz im Gegenteil«, antwortete Thor so ruhig er konnte. »Sie ist eine sehr schöne Frau, und ich glaube, sie ist sogar noch klüger, als du glaubst. Lägen die Dinge anders …« Er hob die Schultern. »Ich möchte ihr nicht wehtun. Was, wenn sie eines Morgens aufwacht, und ich bin nicht mehr da?«
    »Ich verstehe«, seufzte Sjöblom. »Es gibt eine andere.«
    Thor fand nicht, dass ihn das etwas anginge, und seine Gedanken mussten sich wohl auch deutlich auf seinem Gesicht widerspiegeln, denn Sjöblom wirkte nun ehrlich verlegen.
    Allerdings nicht sehr lange. Für die Zeit, die er brauchte, um seinen Becher neu zu füllen und mit einem einzigen langen Zug gleich wieder zu leeren, um genau zu sein. »Lass dich zu nichts drängen«, sagte er dann. »Bleib einfach eine Weile und entscheide dann, was dir hier gefällt.«
    Er legte die flachen Hände auf den Tisch, um sich in die Höhe zu stemmen, und ein Teil von Thor war mehr als froh, dass dieses peinliche Unterhaltung vorbei war. Trotzdem machte er eine rasche Geste, um ihn zurückzuhalten. »Warte noch.«
    Sjöblom ließ sich so heftig wieder auf den Schemel zurückplumpsen, dass das Möbelstück

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