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freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman

Titel: freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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nichts dagegen tun, dass sich seine Hand schon auf halbem Wege zum Schwert befand, bevor er seinen Schrecken überwand.
    Immerhin war er dieses Mal geistesgegenwärtig genug, sie nicht zu töten.
    Die Reaktion seines Gegenübers war hinter der goldfarbenen Maske nicht zu erkennen, doch was er auf Gundris Gesicht las, ließ ihn für den Bruchteil eines Moments innehalten. Auch sie wirkte erschrocken und im ersten Moment einfach nur verwirrt, aber dann konnte er ihr regelrecht ansehen, wie sie sich in Gedanken eine erschrockene Frage stellte und sie dann noch weit entsetzter beantwortete.
    Bevor sie oder auch sein noch selbstmörderischer verkleidetes Gegenüber jedoch auch nur einen Laut herausbrachten,schob Thor die Frau mit der Goldmaske einfach zur Seite und trat endgültig durch die Tür.
    Urd war nicht allein. Sie lag in einem Bett, das beim letzten Mal noch nicht hier gewesen war und auch im Palast eines Königs nicht unangenehm aufgefallen wäre. Sie wirkte sehr blass, und ein gutes halbes Dutzend weiterer Frauen – allein zwei weitere in den schwarzen Mänteln und goldenen Masken der vermeintlichen Einherjer – war bei ihr, und ausnahmslos alle reagierten auf die gleiche Weise wie die Wächterin am Eingang: im ersten Moment erschrocken und dann verwirrt und eindeutig demütig. Niemand gab auch nur einen Laut von sich – sah man von einem allgemeinen ungläubigen Keuchen ab –, aber zwei von ihnen fielen tatsächlich auf die Knie; allerdings nur so lange, bis sie sein ärgerliches Stirnrunzeln bemerkten. So viel also zu Urds Versprechen, dachte er zornig, niemandem hier von ihm zu erzählen oder gar dem, was sie in ihm sah.
    Dann trat er näher an Urds Bett heran, und als er in ihr Gesicht sah, vergaß er seinen Groll.
    Urd war sehr blass, und ihr Haar klebte in Strähnen an Schläfen und Stirn. Ihre Haut glänzte wächsern, und die Augen waren eingefallen und mit dunklen Ringen unterlegt. »Was ist passiert?«, fragte er erschrocken und ohne sich mit einer Begrüßung aufzuhalten.
    Einen halben Atemzug lang sah ihn Urd an, als hätte sie Mühe, seiner Frage auch nur irgendeinen Sinn abzugewinnen; dann seufzte sie tief, und ein Ausdruck von nicht wirklich überzeugend geschauspielertem Groll erschien auf ihrem Gesicht. »Ja, das ist wirklich genau das, was man von einem Mann erwartet. Erst richtet ihr den Schaden an, und dann behauptet ihr, keine Ahnung zu haben.«
    Thor verstand nicht wirklich, was sie damit meinte, aber vielleicht galten die Worte auch gar nicht ihm. Zwei der Frauen lachten leise, hörten aber auch sofort wieder damit auf, als er auch nur eine angedeutete Bewegung machte. Offenbar hatte es auch Vorteile, den Status eines lebendigen Gottes zu haben.
    »Das habe ich wahrscheinlich verdient«, sagte er. »Aber soganz unbeteiligt warst du auch nicht daran, wenn ich mich richtig erinnere.«
    Der verärgerte Blick, den Urd ihm jetzt zuwarf, war nicht mehr geschauspielert.
    Sofort meldete sich sein schlechtes Gewisses wieder. »Entschuldige«, sagte er. »Aber … sollten wir nicht … äh … allein darüber reden?«
    »Allein?« Urd heuchelte Verständnislosigkeit. Nach einem weiteren Moment hob sie jedoch demonstrativ die Hand und wandte sich mit einer müden Geste an die Umstehenden. »Ihr habt ihn gehört. Lasst uns allein … aber jemand soll Lif und Elenia suchen. Und sie sollen sie mitbringen.« Sie wandte sich wieder direkt an ihn und schien irgendwie … enttäuscht zu sein. »Ich hätte es dir lieber selbst gesagt und auf andere Weise … aber das ist jetzt wohl auch schon egal. Hat Gundri dich geholt?«
    Geholt? Er schüttelte den Kopf. »Ich wollte dich sehen. Es war nicht ihre Idee, ganz im Gegenteil.« Er wartete nicht nur, bis er gehört hatte, dass das halbe Dutzend Frauen gegangen war, sondern überzeugte sich dann auch mit einem raschen Blick davon, dass sie auch tatsächlich allein waren.
    »Du siehst wirklich nicht gut aus«, sagte er dann.
    »Ja, du hattest schon immer eine außergewöhnliche Art, einer Frau Komplimente zu machen«, erwiderte Urd. »Du siehst dafür umso besser aus. Die Kleider stehen dir.«
    »Sie sind albern.«
    »Aber angemessen«, beharrte sie, versuchte sich auf die Ellbogen zu stemmen und verzog schmerzhaft die Lippen. »Gewöhn dich daran, sie zu tragen … und sag das nicht Gundri. Sie selbst hat sie genäht, weißt du. Und das da«, fügte sie mit einer Kopfbewegung auf das Schwert an seiner Seite hinzu, »hat sie eigens für dich ihrem

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