Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
Vom Netzwerk:
sie schnell. „Wäre es anders, hätte es sich schon in der ganzen Stadt herumgesprochen.“
    „Hat er eine Geliebte?“
    „Nicht dass ich wüsste.“
    „Dann muss er Männer bevorzugen!“ Clive lächelte triumphierend.
    „Was für ein seltsamer Schluss!“ Entgeistert musterte sie ihn.
    „Er ist zu perfekt. Irgendetwas stimmt nicht mit ihm. Wenn es nicht das ist, so ist er ein Spieler.“
    „Er ist kein Spieler.“ Jetzt musste sie sich das Lachen verkneifen. Sie hatte keine Ahnung, ob Sheffeild ein Spieler war. „Und Clive, er mag Frauen. Ich habe ihn kennengelernt, ich bin sicher.“
    Clive verschränkte die Arme vor der Brust und starrte sie an. „Etwas stimmt nicht mit ihm, ich spüre es. Warum sagst du es mir nicht?“
    „Ich habe dir alles gesagt. Er ist perfekt für Amanda.“
    Er zerriss das Papier in kleine Fetzen. Dann lächelte er und ließ die Fetzen zu Boden flattern.
    „Clive!“ Sie war entsetzt. „Was stimmt nicht mit Sheffeild?“
    „Niemand ist perfekt“, gab er zurück. „Er verbirgt etwas.“
    „Du kannst nicht jeden zurückweisen!“
    „Ich kann, und ich werde, bis wir den Richtigen gefunden haben. Gib mir eine andere Liste“, befahl er und ging davon.
    Sie konnte nicht widerstehen. Sie nahm ein Buch und warf es nach ihm. Es traf ihn in den Rücken.
    Er drehte sich um. „Wofür war das?“
    „Sagen wir, ich genieße es zuzusehen, wie du nach und nach immer mehr Dämpfer bekommst. Und außerdem drücken wir alle Amanda die Daumen.“
    Er sah sie nur an, offenbar so verständnislos wie immer.
    Von der Tür her hustete jemand. Eleanor erstarrte, dann drehte sie sich um. „Sean!“, rief sie, und ihr Herz schlug schneller.
    Groß und hochgewachsen, kam er rasch näher, schloss sie lächelnd in die Arme. „Überraschung“, sagte er leise, bevor er sie küsste.

14. Kapitel
    Amanda lächelte und zog die Knie an die Brust. Sie trug zum Abendessen dasselbe schöne Kleid, das sie schon zu dem Besuch bei Blanche Harrington angezogen hatte. Ihr Besuch war ein Erfolg gewesen! Sie hatte wirklich mit der Erbin geplaudert, sie hatte deren Fragen beantwortet in einer Weise, die ihr zu gefallen schien, und die hochgeborene Lady hatte sie nicht ein einziges Mal von oben herab behandelt!
    Amanda fragte sich, wie das möglich war. Und dann dachte sie an ihren Beschützer, und ihr Lächeln wurde sanfter. Vielleicht würde sie eines Tages eine Möglichkeit finden, Clive etwas zurückzugeben dafür, dass er ihr diese Möglichkeit bot. Denn in diesem Moment begann sie ehrlich daran zu glauben, dass sie eine Lady werden konnte, dass sie La Sauvage weit hinter sich in der Vergangenheit lassen konnte, wohin sie gehörte. Sie dachte an Papa, doch es kamen dabei keine Tränen. Es würde ihm nichts ausmachen, dachte sie, er wäre so stolz auf mich.
    Die Dame, die sie am meisten bewunderte, der sie am meisten nacheiferte, war Eleanor O’Neill. Sie war mutig und ehrlich, aber dabei sehr schön und elegant. Immer noch lächelnd presste Amanda das Gesicht an die Knie. Insgeheim mochte sie sich nach Clive sehnen, aber ihr Leben veränderte sich, und das begeisterte sie.
    Ich kann das schaffen, dachte sie.
    An der Tür klopfte es. Sie sprang auf den Boden, schlüpfte in ihre brandneuen weißen Schuhe und ging hin, um zu öffnen. Clive stand vor der Tür und lächelte. „Ich dachte, ich geleite dich zum Essen hinunter“, sagte er und ließ den Blick über sie hinweggleiten.
    „Hast du es gehört?“, fragte sie atemlos.
    Er berührte ihren Arm. „Ja, das habe ich. Du warst ein Erfolg.“ Seine Augen funkelten, sein Blick wirkte herzlich.
    „Warst du schon einmal auf Harrington Hall?“, fragte sie eifrig.
    „Ja, das war ich“, gab er zurück.
    „Lady Harrington lebt wie eine Königin, Clive. Das Haus ist wie ein Palast – ich hatte ja keine Ahnung!“ Sie war so froh, ihm von ihrem Triumph erzählen zu können. „Sie hat mir so viele Fragen gestellt – mir! Als wäre es ihr wichtig, was ich zu sagen habe. Und wir sind in ihrem Garten spazierengegangen – sie hat so schöne Gärten. Sie ist so eine feine Lady.“
    Er geleitete sie in die Halle. „Ich bin sehr froh. Siehst du, Amanda? Die Gesellschaft ist nicht so schrecklich, wie du glaubst.“ Doch als sie nach unten gingen, war er ernst geworden.
    „Morgen will die Countess mit uns in der Bond Street einkaufen und über die Pall Mall schlendern. Was meinst du?“ Sie war so aufgeregt und bereit für ihren nächsten Schritt in die

Weitere Kostenlose Bücher