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Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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innerhalb der Familie de Warenne sie überrascht, ebenso wie die ehrliche Zuneigung, die sie alle einander entgegenbrachten, und jetzt konnte sie nicht anders, als die Schwestern um ihre Bindung zueinander zu beneiden.
    Das dritte Mitglied der Gruppe stand ein Stück hinter Georgie und Rory, beinahe im Schatten. Sie drehte sich zu ihm um. Im selben Moment sah sie in ein Paar smaragdgrüner Augen, umrahmt von dichten schwarzen Wimpern – schöne Augen, deren Blick auf sie gerichtet war. Sie knickste, und ihr Herz schlug schneller.
    Dieser Gentleman sah sie genau so an, wie Clive es oft tat. „Unser Freund, Garret MacLachlan“, sagte Rory und lachte. „Garret, Miss Carre.“
    Amanda richtete sich auf und errötete, denn auf einen gut aussehenden männlichen Gast war sie nicht gefasst gewesen. Einen weiteren Moment lang sah MacLachlan sie nur an, als könnte er den Blick nicht von ihr wenden, mit beunruhigend unverhohlenem Interesse. Und in diesem Moment begriff sie, dass er sie bewunderte.
    Es war beinahe unglaublich. Zuerst ihr Erfolg am Vortag, und dann dies – ein Bewunderer! Fast hätte sie sich kneifen müssen, um festzustellen, ob sie vielleicht träumte. Dann erinnerte sie sich daran, dass er eigentlich nicht sie besuchte.
    „Es ist mir ein Vergnügen, Sir“, sagte sie leise.
    „Ich fürchte, ich habe den Verstand verloren“,sagte er leise, und sein Akzent klang schwer und verführerisch. „Miss Carre, es ist mir eine Ehre. Ich hörte, Sie stammen von den Inseln?“
    Sie wusste, dass sie jedes Gespräch über ihre Vergangenheit vermeiden musste. „Ja, das stimmt. Aber mein Vater ist erst kürzlich verstorben, daher schmerzt es mich, darüber zu sprechen.“
    „Das wusste ich nicht, entschuldigen Sie!“, rief er. „Verzeihen Sie mir diesen faux pas . Mir ist Ihre Schönheit aufgefallen. Bisher ist mir keine so strahlende Engländerin begegnet. Ich freue mich, Ihre Bekanntschaft zu machen.“
    Amanda errötete und dachte an ihre gebräunte Haut. Gewiss würde er sie mit anderen Augen sehen, wenn er den Grund für ihre Erscheinung kennen würde. „Engländerinnen sind sehr schön“, brachte sie heraus. „Die Damen hier sind so gut gekleidet und so elegant. Ich hoffe, eines Tages auch so elegant zu sein.“
    „Warum?“, fragte er ehrlich überrascht. „Ich denke, die Damen müssten Ihnen nacheifern, Mädchen.“
    Amanda sah ihn überrascht an. „Das hoffe ich nicht!“ Sie lächelte. „Wenn Sie sehen, wie ich tanze, Sir, würden Sie so etwas nie sagen.“
    Er lachte. „Ich bezweifle nicht, dass Ihre Art zu tanzen so außergewöhnlich ist wie Ihre Augen. Wissen Sie, dass die so grün sind wie der Frühling in Irland?“
    Er flirtet mit mir, dachte sie begeistert.
    „Aber vielleicht werden Sie mir eines Tages, wenn es Ihnen etwas besser geht, alles über die Inseln erzählen? Ich habe noch nie den Ozean überquert und bin daher sehr neugierig“, sagte er leise.
    Amanda nickte, und etwas von ihrer Vorsicht verschwand. Sie hatte das seltsame Gefühl, dass er ehrlich an den Inseln interessiert war – und an ihr. Natürlich war ihr geraten worden, niemals über ihr Leben dort zu sprechen, und sie hatte nicht vor, ihm zu viel über sich zu verraten. „Eines Tages vielleicht“, murmelte sie.
    „Möchten Sie ein wenig im Garten spazieren gehen? Ich war noch nie in Harmon House, aber die Countess de Warenne ist berühmt für ihre Gärten. Und ich kann Ihnen etwas über mein Land erzählen. Im Vergleich zu Schottland ist London geradezu tropisch.“ Er lachte.
    Er mag mich, dachte sie erstaunt. Ihr war gesagt worden, wenn ein Gentleman eine Lady bittet, mit ihm ein wenig draußen spazieren zu gehen, wären seine Absichten ernsthaft – wenn er kein Schürzenjäger war. Fragend sah sie Lizzie an. Lizzie strahlte und sagte: „Geh nur, Liebes, amüsiere dich. Garret ist ein Gentleman, und er weiß viele interessante Anekdoten zu erzählen.“
    Garret bot ihr seinen Arm, und der Blick aus seinen ungewöhnlichen grünen Augen war herzlich. Amanda zögerte. Sie sah Clives schönes Gesicht vor sich, und irgendwie beschlich sie das Gefühl, dass sie ihn betrügen würde, wenn sie Garrets Arm nähme. Aber das war unmöglich, denn er wollte ja nur spazieren gehen und plaudern. Und Clive hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass er einen Ehemann für sie suchte. Vielleicht würde es ihm gefallen, wenn sie Garret MacLachlan als möglichen Bewerber erwähnte.
    Sie hatte gerade ihre Hand auf seinen Arm gelegt,

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