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Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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wie Monsieur Michelle es sie gelehrt hatte, als sie hörte, wie ihr Vormund mit klirrenden Sporen den Raum betrat.
    „Entschuldigung?“, sagte Clive in dem gefährlichen Tonfall, den sie nur zu gut kannte.
    Amandas Herz schlug schneller. Sie und Garret drehten sich gleichzeitig um.
    Mit finsterer Miene und blitzenden Augen trat Clive vor. „Und Sie sind wer?“, fragte er kühl.
    Lizzie trat zwischen sie. „Clive, dies ist Garret MacLachlan, der Sohn des Earl of Bain.“
    Clives Miene wurde noch finsterer, und Amanda erkannte, dass er nicht erfreut war. Er musterte Garret von Kopf bis Fuß, sein Blick war finster.
    Amanda erstarrte, als Garret ihre Hand losließ und seine Augen dunkler zu werden schienen, sein Blick hart wie Stein. „Und Sie sind wer?“, fragte er kühl zurück.
    „Ich bin Miss Carres Vormund“, fuhr Clive ihn an. „Und ich kann mich nicht erinnern, Ihnen gestattet zu haben, mit ihr draußen spazieren zu gehen.“
    Amanda zuckte zusammen. „Clive“, begann sie, überrascht von seinem Verhalten.
    Aber keiner der beiden schien sie zu hören. Zu Garrets Gunsten sprach, dass er sich nicht im Geringsten einschüchtern ließ von so feindseligem Verhalten. Sein Lächeln war kühl und gefährlich. „Sie sind also Miss Carres Vormund?“, fragte er und musterte Clive von oben bis unten. „Ich bin ein Gentleman, Sir, und ich habe Ihr Mündel gebeten, mir am hellen Tag die Gärten zu zeigen. Mir war nicht bewusst, dass ich für einen Spaziergang in allen Ehren Ihre Erlaubnis brauche.“
    Clive stieg das Blut ins Gesicht. Er warf einen Blick zu Amanda, und sie wusste, er würde es ihr verweigern. Sie konnte es nicht fassen. „Jetzt wissen Sie es“, sagte er zu Garret.
    Aber Rory trat zwischen die beiden Männer, um die Situation zu retten. Er schlug Clive auf die Schulter. „Clive! Für Garrets Wohlanständigkeit lege ich meine Hand ins Feuer! Es gibt nichts zu fürchten, vor allem, weil Georgie und Lizzie auch ein wenig nach draußen gehen wollen.“ Er lächelte allen Anwesenden zu.
    Clive sah aus, als würde er gleich seinen Dolch aus dem Gürtel ziehen. Er sah Amanda seltsam an, dann blickte er drohend zu Garret, und schließlich drehte er sich abrupt um und ging davon.
    Es dauerte einen Moment, ehe Garret den Blick von ihm löste. Dann wandte er sich Amanda zu, und allmählich entspannten sich seine Züge. „Ist er immer so übermäßig beschützend?“, fragte er sie. „Ich verfolge keine unehrenhaften Absichten.“
    Amanda verteidigte Clive sofort. „Er ist sehr beschützend“, sagte sie. „Aber es macht mir nichts aus. Ohne ihn wäre ich gar nicht hier.“
    Er zuckte zusammen und sah ihr in die Augen.
    Sie brachte ein Lächeln zustande. „Er brachte mich auf seine eigenen Kosten nach London, Sir. Dafür bin ich sehr dankbar, und für noch mehr. Ich weiß nicht, warum er so schlechte Laune hat, aber ich denke, es wird vorübergehen.“ Dann fügte sie schüchtern hinzu: „Ich würde Ihnen gern den Garten der Countess zeigen, wenn Sie immer noch nach draußen gehen wollen. Ich war noch nie in Schottland, und ich bin begierig darauf, alles über das Land zu erfahren.“
    Der Blick aus seinen grünen Augen wurde sanfter. „Ich hoffe, Sie haben den ganzen Tag Zeit“, murmelte er.
    Clive stand am Fenster des kleinen Salons und starrte Amanda und MacLachlan nach. Er verabscheute den anderen Mann, und er wollte nicht über den Grund dafür nachdenken. Amanda schien den Besucher zu mögen – aber warum sollte sie auch nicht? Er erkannte einen Rivalen, wenn er ihn sah, und MacLachlan würde einen guten Konkurrenten abgeben. Er besaß nicht nur ein gut geschnittenes Gesicht, er war ein Mann, der mit seinen Fäusten zu kämpfen wusste, aber auch mit dem Verstand und mit dem Degen. MacLachlan verfügte über Charakterstärke, Einfluss und Selbstbewusstsein, das hatte Clive auf den ersten Blick erkannt. Und er besaß Aussicht auf den Titel eines Earls.
    Der Schotte und Amanda waren jetzt schon eine Stunde spazieren, Arm in Arm die ganze Zeit über, und er war bereit hinauszugehen und sie auseinanderzureißen. Genug war genug. Er sagte sich, dass er nicht eifersüchtig war. Aber gerade als er sich bereit machte, das Haus zu verlassen und diesem lächerlichen Flirt ein Ende zu bereiten, lösten sie sich voneinander und standen einander gegenüber. Das Gespräch verstummte.
    Clive war entsetzt und erkannte sofort den bevorstehenden Kuss. Er ging zur Terrassentür und griff nach seinem

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