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Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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Clive, und seine Miene wirkte sehr beherrscht. „Aber ich nehme an, dass du ihm sehr gut gefällst.“
    Sie merkte, wie sie zitterte. Garret MacLachlan war Clive ähnlich. Aber er war nicht Clive! „Ich kenne ihn nicht einmal“, brachte sie heraus. Ihre Knie zitterten so sehr, dass sie sie kaum zu tragen vermochten.
    Clive kam quer durchs Zimmer, um sie zu halten. „Ich versuche, mich ehrenhaft zu verhalten“, murmelte er. „Der Mann ist Schotte, wird einmal Earl und kann für dich sorgen. Du würdest ein bescheidenes Leben führen müssen, aber du wärest versorgt. Ein Mann wie er wird immer für seine Frau sorgen.“
    Sie presste die Hände auf ihre glühenden Wangen.„Schottland ist sehr weit weg, nicht wahr?“
    „Es ist weit weg, das stimmt, und MacLachlan lebt im Westen. Mit dem Schiff jedoch lässt sich sein Anwesen, soweit ich weiß, in ein paar Tagen erreichen.“
    Amanda begann den Kopf zu schütteln. „Ich will nicht in Schottland leben“, flüsterte sie. „Ich möchte hier leben, in der Nähe von London.“ Und in der Nähe von Harmon House, von dir.
    Erleichtert sah er sie an. „Es ist ein barbarisches, rückständiges Land“, sagte er. „Bist du sicher?“
    „Ich war nie sicherer!“, rief sie.
    Er legte einen Arm um ihre Schulter, und sie lehnte sich an ihn, überwältigt von Erleichterung. „Gut“, sagte er und klang ebenso erleichtert. „Dann ist das geklärt.“
    Amanda schloss die Augen, die Wange an die feine blaue Wolle seiner Jacke gelehnt. Noch atemlos von der Furcht, die sie eben empfunden hatte, wurde ihr jetzt bewusst, wie eng sie an Clives festen, starken Körper gelehnt war, und dass er einen Arm um sie gelegt hatte. Langsam hob sie den Kopf.
    Er blickte auf sie hinunter, die blauen Augen viel zu strahlend. Einen Moment lang spürte sie, dass er sich gleich über sie beugen und sie küssen würde. Er verlagerte sein Gewicht, seine Augen funkelten, und er beugte sich über sie.
    Doch sie irrte sich. Er ließ sie los und ging hinaus.
    Amanda bekam dann doch das goldene Schlafzimmer. Michelle hatte im Dorf sechs fähige Dienstboten aufgetan, und die putzten während der nächsten Stunden fleißig, polierten die Möbel und wachsten die Dielen. Die Veränderung war unglaublich, sodass sie Ashford Hall nur noch mehr liebte. Das Abendessen hatten sie im Dorfgasthaus eingenommen, doch dann kehrten sie für die Übernachtung zurück. Vor etwa einer Stunde hatten sich alle zum Schlafen zurückgezogen, und jetzt war es fast unerträglich still im Haus.
    Amanda konnte nicht schlafen. Sie zog die Knie an die Brust und dachte an das seltsame Gespräch mit Clive früher am Tag. Ihr wurde klar, dass er gar nicht gewollt hatte, dass sie einer Werbung von Seiten MacLachlans zustimmte, und sie fragte sich, warum er so dagegen war.
    Er schien Garret auf den ersten Blick abzulehnen. Während ihres Spaziergangs in den Gärten von Harmon House hatte Amanda gesehen, dass er sie von der Terrasse aus beobachtet hatte, und sie hatte seine Aufmerksamkeit und sein Misstrauen beinah körperlich gespürt. Heute hatte er unglücklich und finster ausgesehen, als er sie MacLachlans wegen befragt hatte. Sie legte ihr Gesicht auf die Knie und fragte sich, ob er wohl eifersüchtig war.
    Er fühlte sich noch immer zu ihr hingezogen. Oftmals, wenn er sie ansah, wusste sie genau, was er dachte – er wollte sie in sein Bett holen, genau in jenem Moment, keinen Augenblick später. Und ihre Anziehung war nicht nur noch da, sie war auch mit jedem Tag stärker geworden, drängender, schwer erträglicher.
    Obwohl sie so unerfahren war, so wusste sie doch, dass er sie in ihren neuen Kleidern hübsch fand. Clive billigte und bewunderte die Veränderungen, die mit ihr vorgegangen waren, und sie hatte begonnen, sich in den Kleidern und Schuhen wohlzufühlen. In der letzten Zeit hatte es nicht mehr so viel Konzentration erfordert, sich wie eine Dame zu verhalten und so zu sprechen.
    Du bist so schön – unaussprechlich schön.
    Es hatte Amanda gefallen, als er sie so gelobt hatte, und es gefiel ihr auch jetzt, als sie sich nicht nur an seine Worte erinnerte, sondern auch daran, wie er sie angesehen hatte, als er sie aussprach. In seinen Augen hatte sie so viel Bewunderung gelesen. Er hatte sie angesehen, als würde er für sie dasselbe empfinden wie sie für ihn.
    Natürlich liebte er sie nicht. Er mochte sie, so viel war offensichtlich, und er begehrte sie, daher war es durchaus möglich, dass er auf MacLachlan

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