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Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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überwältigende Freude, ein Gefühl von Vollkommenheit, Entzücken und Verlangen. Er brauchte Amanda genauso, wie er den Wind und die See zum Leben brauchte, zum Atmen. Und es war Leidenschaft, wild und heftig. Vielleicht aber noch stärker war es die Entschlossenheit, sie niemals verletzt, missbraucht oder verhöhnt zu sehen.
    Er hatte so heftig dagegen gekämpft, wie er nur konnte. Jemand hatte ihm schon vorher geraten aufzugeben und seine Gefühle einzugestehen. Er war so benommen und überwältigt, dass er sich nicht erinnern konnte, wer das war, aber diese Person hatte recht gehabt. Es war Zeit, endlich aufzugeben.
    Es war Zeit, sich Amanda zu ergeben.
    Er bemerkte, dass es still war in der Halle, und dass er sie wie ein verliebter sprachloser Narr angestarrt hatte. Nun, entschied er und ging endlich lächelnd die letzten Stufen hinunter, das bin ich ja auch – sinnlos verliebt und hingerissen, endlich ein liebender Mann.
    Während er näherkam, sah sie ihn an, mit großen Augen, als wüsste sie es.
    Er überlegte nicht zweimal. Er berührte ihr Kinn, hob es mit zwei Fingern hoch. „Du bist zu reizend, Amanda. So reizend, dass es einem die Sprache verschlägt.“
    Sie sah ihn erst überrascht, dann erleichtert an. Schließlich lächelte sie, und er sah in ihren Augen, dass auch sie ihn entsetzlich vermisst hatte.
    Ihm wurde bewusst, dass auch er hilflos lächelte.
    „Du bist nicht böse?“, fragte sie endlich.
    „Nein.“ Er berührte ihre Wange, ihren Hals. Erregung durchströmte ihn. Er dachte daran, sie zu küssen, leidenschaftlich, und wie es wohl sein würde, sie endlich zu lieben, bis er ein Hüsteln hörte. Er zögerte, unterdrückte das neu erwachte Verlangen. „Ich habe dir etwas gekauft.“
    Sie nickte mit glänzenden Augen, und er griff in seine Tasche und zog das samtbezogene Kästchen eines Juweliers heraus. Er öffnete es, und Tropfenohrringe mit Perlen und Diamanten waren zu sehen. Amanda fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. „Du hast an mich gedacht“, flüsterte sie, „während du fort warst.“
    „Ja.“ Er reichte ihr die Schachtel, sich wohl bewusst darüber, dass dies eine heftige Untertreibung war, dann nahm er einen der Ohrringe und steckte ihn an ihr Ohr. Als er ihre zarte Haut berührte, regte es sich heftiger in seinen Lenden, und auch sie erstarrte. Er wusste, dass sie dasselbe empfand. Sie sahen einander in die Augen.
    Sie lächelte nicht mehr.
    Heute Nacht, dachte er, werde ich sie berühren, liebkosen und jeden Zentimeter ihres nackten Leibes lieben. Solche Gedanken halfen ihm jetzt nicht, und er schob sie beiseite. Er befestigte den anderen Ohrring und ließ die Hände sinken. Sie hatten angefangen zu zittern.
    „Danke“, sagte sie leise.
    Er lächelte nur, noch immer erfüllt von den heftigsten Gefühlen. Später würde er darüber nachdenken, und er würde entscheiden, was das für sie beide bedeutete. Es fiel ihm noch immer schwer zu verstehen, dass er so empfand. Er hielt ihr den Arm hin. „Wir müssen einen Ball besuchen.“
    Sie nahm seinen Arm und lächelte. „Ja, das müssen wir.“
    Amanda war wie benommen. Sie war in einem prachtvollen Haus in Greenwich, in einem herrlichen Ballsaal, der so groß war wie Clives Schiff, umgeben von hunderten eleganter Damen und Gentlemen der obersten Gesellschaft, und sie war an Clives Seite. Er hatte sie nach links und rechts beinahe jedem vorgestellt, an dem sie vorbeikamen, während sie sich den Weg durch die schimmernde, glitzernde, lachende Menge bahnten. Niemand hatte sie von oben herab betrachtet, niemand auch nur neugierig. Amanda begriff, dass das Gerücht, das Jane Cochran in die Welt setzen wollte, erstickt worden war, ehe es sich ausbreiten konnte.
    Aber das Wichtigste war: Clive war nicht böse mit ihr.
    Stattdessen schenkte er ihr jedes Mal, wenn sich ihre Blicke begegneten – und das geschah häufig – ein sanftes Lächeln, das ihr den Atem raubte.
    Sie war nicht sicher, was da geschah. Sie wusste nur, dass sie nicht wollte, dass diese Nacht jemals endete. Aber das würde passieren, und morgen musste sie ihm sagen, dass sie fortging.
    „Der Tanz beginnt gleich“, murmelte Clive. Am Rande der Tanzfläche waren sie stehen geblieben. Gentlemen führten ihre Partnerinnen heran. Clive ließ zum ersten Mal seit Stunden ihren Arm los, drehte sich zu ihr und verneigte sich.
    Sie knickste, überwältigt von seiner Schönheit, seiner Männlichkeit, ihrer Liebe. Tatsächlich liebte sie ihn so sehr, dass ihr Herz

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