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Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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wehtat von der Größe dieses Gefühls. Der Abend schien perfekt zu werden. Und jetzt erschufen sie eine Erinnerung, von der sie für alle Zeiten zehren konnte.
    Amanda ermahnte sich, nicht an den nächsten Tag zu denken, nicht ehe der Morgen graute. Sie würde diese Nacht durchleben, als gäbe es nie wieder eine andere.
    Er hielt ihr die Hand hin, und sie schob ihre Finger hinein. Lächelnd geleitete er sie ein paar Schritte auf die Tanzfläche, und sie trat näher, legte eine Hand auf seine Schulter, während er ihre Taille berührte. Das Orchester begann zu spielen, und Clive begann, mit ihr den Walzer zu tanzen.
    Amanda ergab sich ganz der Freude, eins zu sein mit dem Mann, den sie liebte. Der Boden schien zu verschwinden, während sie mühelos dahinglitten.
    Sie sah ihm in die Augen, und sein Blick wurde plötzlich durchdringend. Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie glauben, er wäre genauso verliebt wie sie. Sie warnte sich selbst, nicht zu viel in seine Herzlichkeit und Zuneigung hineinzulesen. Er hatte sie immer gemocht, und er hatte sich nie gescheut, das zuzugeben.
    „Du scheinst glücklich zu sein“, sagte er leise.
    „Ich war noch nie glücklicher“, gab sie zu.
    „Dann bin ich froh.“ Er ließ den Blick zu ihrem Mieder gleiten, und als er wieder aufsah, lächelte er.
    Amandas Herz schlug wie rasend.
    Danach sprachen sie nicht mehr, und als die Musik aufhörte, sah Amanda in seine schönen Augen und wünschte sich noch eine Runde. „Würdest du noch einmal mit mir tanzen?“, flüsterte sie.
    Er presste die Lippen zusammen. „Ich würde gern, aber deine Tanzkarte ist voll.“ Wie beiläufig blickte er im Raum umher, bevor er sie wieder ansah. „Ich nehme den letzten Tanz, Amanda.“
    Sie lächelte erleichtert.
    Aber dann sagte er noch etwas, und sein Tonfall klang seltsam. „Gab es viele Verehrer, während ich fort war?“
    Sie spannte die Muskeln an. „Ja. Dafür hat dein Vater gesorgt.“
    Sein Blick schweifte ab, als er sie von der Tanzfläche führte. „Dann muss ich gleich morgen früh mit Adare sprechen.“
    Sie war entsetzt – und verärgert. Trotz der Nähe, die sie miteinander geteilt hatten, trotz seiner warmen, intensiven Blicke hatten sich seine Absichten nicht verändert. Er wollte sie noch immer an einen anderen verheiraten! Aber sie wusste schon, wie leicht er sie verletzen konnte. Das war der Preis für ihre Liebe.
    Sie entzog ihm ihre Hand. Ihre Absichten hatten sich ebenfalls nicht verändert, aber natürlich wusste er nicht, was sie vorhatte.
    „Genieße den Rest deines Abends, Amanda. Vielleicht können wir auch später zusammen essen“, sagte er und verneigte sich förmlich.
    „Ich werde es einplanen“, gab Amanda zurück und brachte ein Lächeln zuwege. Sie sah ihm nach und wünschte, der Tanz hätte ewig gedauert. Erst ein diskretes Hüsteln riss sie aus ihren Träumen. Sie drehte sich um und bemerkte einen Gentleman, der darauf wartete, dass er an die Reihe kam. Sie knickste, er verneigte sich, sie hörte nicht einmal seinen Namen, und einen Moment später wurde sie wieder auf die Tanzfläche geführt. Als der nächste Walzer begann, blickte sie zurück auf die Menge und sah, wie Clive ihr nachstarrte, der Blick hart und aufmerksam. Sie wusste nicht, was ein so durchdringender Blick bedeuten sollte, außer, dass er ihren Partner nicht mochte. Sie seufzte und gab den Versuch auf, ihn zu verstehen. Es musste genügen, dass sie wieder Freunde waren.
    Einige Stunden später stand Amanda allein bei einer großen vergoldeten Säule, erschöpft von zu viel Bewegung und zu viel Aufmerksamkeit, ganz zu schweigen von ihren Gefühlen. Zwei Drittel ihrer Karte hatte sie hinter sich gebracht, und sie wünschte, die Karte wäre nicht voll. Sie bezweifelte, ein weiteres Dutzend Tänze überstehen zu können, aber das würde sie müssen, damit sie einen letzten Tanz mit Clive bekam.
    Auf der Tanzfläche blieb es voll. Sie sah Eleanor in Seans Armen, wie er sie herumwirbelte, und beide sahen sie so verzaubert aus wie frisch Verheiratete. Sie lächelte, versuchte sich vorzustellen, wie so eine Liebe sein musste, gab es aber bald auf. Diese Art von Liebe würde kein Teil ihres Lebens sein, und sie musste sich auf ihre Zukunft als angesehene Frau und Händlerin auf der Insel konzentrieren.
    Einen Moment später entdeckte sie Clive auf der Tanzfläche, und ihr Herz schlug schneller. Sie würde immer ganz aufgeregt sein, wenn sie ihn sah. Er war größer als die meisten anderen

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