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Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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verdorben.“
    Er zog eine Braue hoch. „Das wollte ich in der Tat, und Sie haben nichts verdorben.“
    Sie sah ihm ins Gesicht. „Was meinen Sie damit?“
    Langsam ließ er den Blick über jeden ihrer Züge gleiten. „Ich habe noch nicht gegessen. Ich hatte gehofft, Sie würden aufwachen und das Essen mit mir teilen.“
    Also hatte er nun doch beschlossen, sie in sein Bett zu holen. Sie sollte sich ärgern, aber das tat sie nicht. Sie war angespannt und aufgeregt. Und jetzt würde sie für ihre Überfahrt bezahlen können. Langsam hob sie den Kopf und sah ihm in die Augen, dachte an das, was da kommen würde, und erkannte, dass sie gern das Bett mit ihm teilen würde. Jetzt konnte sie nur hoffen, dass sie sich dabei nicht lächerlich machte. Aber sie war klug, wenn er also damit anfing, würde sie schnell erkennen, was sie zu tun hatte.
    „Ich werde das Essen anrichten lassen. Entschuldigen Sie mich.“ Er ging davon.
    Amanda holte tief Luft, umklammerte die Reling und fühlte, wie ihr Puls hämmerte. Und plötzlich begriff sie, was Verlangen war, oh ja.
    „Miss Carre.“ Mit einem kleinen Lächeln winkte er ihr von der Schwelle zu seiner Kajüte her zu.
    Amanda biss sich auf die Lippe und trat vor. Obwohl er leger gekleidet war mit seinem Leinenhemd, der hellen Hose und den hohen Stiefeln, wünschte sie, sie würde ein Kleid tragen. Nicht, dass sie eines besessen hätte. Trotzdem hätte es ihr gefallen.
    Dann sah sie den Tisch. In den goldenen Leuchtern steckten hohe elfenbeinfarbene Kerzen, die ein behagliches Licht verbreiteten. Eine weiße Tischdecke lag über dem Tisch, und darauf sah sie Servietten aus Leinen, vergoldete Schalen, kristallene Weingläser und schön mit Rot, Blau und Gold verzierte Teller mit Goldrändern. Auf einem silbernen Untersetzer stand eine Weinflasche neben dampfenden silbernen Schüsseln. So etwas hatte sie noch nie gesehen, und sie konnte sich nicht rühren.
    „Bitte.“ Er ging an ihr vorbei und rückte einen mit dunkelrotem Samt bezogenen Stuhl vom Tisch weg.
    „Wir werden wirklich essen?“, stieß sie hervor und fragte sich, ob sie sich wohl in einem Traum befand.
    „Ja, ich habe Sie zum Abendessen eingeladen.“
    Sie konnte den Blick nicht abwenden von dem festlich gedeckten Tisch. So eine Tafel hatte sie noch nie gesehen – hier sollte eine Königin speisen, nicht Carres Tochter!
    „Miss Carre?“
    Sie hörte ihn kaum, denn ihr wurde klar, dass sie sich geirrt hatte. Er würde den Tisch nicht so decken lassen, wenn er nur ein schnelles Vergnügen suchte. Erstaunt und verwirrt sah sie ihn an. Er hielt noch immer den Stuhl für sie bereit.
    Irgendwie brachte sie es fertig, vorsichtig einen Schritt zu machen. Einmal hatte ihr Vater seiner Geliebten den Stuhl zurecht gerückt, aber sie hatten beide geschwankt und waren betrunken gewesen, hatten laut gelacht über diese Geste, die ihnen albern vorgekommen war, weil sie das Benehmen des Adels nachäffte. Papa hatte das Ganze ohnehin verdorben, indem er die Frau auf seinen Schoß zog, anstatt ihr zu erlauben, sich zu setzen, und tief in ihr Mieder fasste.
    Amanda starrte de Warenne an. Wie konnte er so freundlich sein, so großzügig und so gut aussehend? Er hatte geschworen, ein Gentleman ohne Hintergedanken zu sein, und sie begann ihm zu glauben. Für jemanden wie sie musste er keine große Verführung inszenieren.
    „Bitte nehmen Sie Platz“, sagte er leise.
    „Dies ist keine Verführung?“
    „Nein.“ Er sah ihr in die Augen.
    „Warum?“
    Selbst im schwachen Kerzenschein konnte sie erkennen, wie ihm das Blut in die Wangen stieg. „Warum dies keine Verführung ist?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Warum tun Sie das? Warum wollen Sie mit mir essen? Ich bin weder ein Duke noch ein Admiral. Ich bin weder schön noch elegant. Warum?“
    Er schwieg und sah ihr in die Augen. Es dauerte eine Weile, ehe er sprach. „Es ist netter, in Gesellschaft zu essen anstatt allein. Und ich würde gern etwas über Ihr Leben hören.“
    Sie blinzelte. „Mein Leben?“ Ihr Leben war bedeutungslos, und niemand hatte sich je dafür interessiert, Einzelheiten darüber zu hören.
    „Ich rette nicht jeden Tag eine Piratentochter“, sagte er plötzlich in scherzhaftem Ton.
    Amanda musste lächeln. Hätte es jemand anders gesagt, wäre diese Bemerkung beleidigend gewesen. „Mein Leben wird Sie langweilen“, warnte sie ihn. Dann fiel ihr etwas ein. „Aber ich würde gern etwas über Ihres hören.“
    Er erschrak. „Mein Leben wird mit

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