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Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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konnte er versuchen, sich bis in alle Ewigkeit einzureden, dass sie ein Kind war, aber sie war kein Kind, und jetzt wusste er es. Sie war so unerträglich schön, dass es ihn schmerzte. Und sie war genauso leidenschaftlich, wie er es sich vorgestellt hatte – dabei hatten sie gerade erst angefangen.
    Sofort erstarrte er. Sie hatten überhaupt nichts angefangen! Es gab nichts anzufangen! Er hatte ihr Beschützer sein wollen, nicht ihr Liebhaber, kein gedankenloser Schurke.
    Selbst wenn sie aufwachte, würde sie vor Erschöpfung sofort wieder einschlafen, das wusste er. Er hob sie hoch, sodass er sie unter all die Decken schieben konnte. Seufzend bewegte sie ganz kurz die Lider. Er ging zu seiner Seekiste und zog eines seiner Hemden heraus. Als er es ihr über den Kopf gezogen hatte, deckte er sie bis zum Kinn zu. Im Schlaf lächelte sie. Ganz kurz überlegte er, ob sie wohl halb wach war.
    Er ging weg und setzte sich, zog sich die Stiefel aus. Dann streifte er die nasse Hose aus, wobei er zu seinem Ärger feststellte, wie erregt er schon wieder war. Nachdem er sich trockene Kleidung angezogen hatte, schenkte er sich noch einen Scotch ein. Mit dem Glas in der Hand, setzte er sich auf einen der hohen spanischen Stühle an seinem Tisch und sah sie an.
    Was sollte er ihr am Morgen sagen?
    Er war ein kluger und ehrlicher Mann, aber in diesem Augenblick fiel ihm keine einzige Erklärung ein für das, was er getan hatte.
    Wenn ich sehr viel Glück habe, erinnert sie sich vielleicht nicht an das, was geschehen ist, dachte er. Aber er besaß ein gesundes Selbstbewusstsein, und er war nicht sicher, ob ihm das gefallen würde.
    Wie sollte er nur den Rest dieser Reise überstehen, jetzt, da sie einander so nahe gekommen waren? Wenn sie diesen Kurs hielten, hatten sie noch zwei Wochen vor sich. Ihm fiel keine Antwort darauf ein.
    Und als die Sonne aufging, saß er immer noch da und starrte vor sich hin.

9. Kapitel
    Amanda erwachte in de Warennes Bett. Sie regte sich nicht, war überrascht, fühlte die seidenen Tücher erstaunlich sinnlich auf ihrer Haut. Was tue ich in seinem Bett? fragte sie sich und gähnte. Und dann erinnerte sie sich an einen goldenen Liebhaber, der sie küsste, berührte und mit der Zunge liebkoste.
    Mit wild klopfendem Herzen setzte sie sich auf. Schlagartig erinnerte sie sich an den Sturm.
    Amanda blickte zu den offenen Bullaugen, um sich wieder zu orientieren. Der Himmel war strahlendblau, mit nur ein paar flauschigen weißen Wolken, und sie erkannte, dass es spät am Nachmittag sein musste. Während sie an sich hinunter blickte, erkannte sie, dass sie nicht ihr Spitzennachthemd trug, sondern das feine Leinenhemd eines Mannes. Sie schluckte und wusste, dass es de Warenne gehörte.
    Mühsam versuchte sie, sich an die Nacht zu erinnern. Kurz vor Tagesanbruch waren sie, durchnässt und erschöpft, in seine Kabine gegangen. Sie erinnerte sich vage, in seinem Bett gelegen und mit ihm gesprochen zu haben, während er nicht weitab vom Fußende gestanden hatte. Allerdings konnte sie sich nicht recht erinnern, was als Nächstes geschehen war, weil in ihrem Kopf ein großes Durcheinander aus heißen Küssen, zärtlichen Liebkosungen und Ekstase herrschte, aber das alles hatte mit de Warenne zu tun.
    Hatte er sie in der vergangenen Nacht geliebt? Oder hatte sie das nur geträumt?
    Sie lag in seinem Bett, trug sein Hemd, war ansonsten nackt – was sie zu einer einzigen Schlussfolgerung führte. Erregung erfasste sie.
    Dennoch – sie fühlte keinen Schmerz. Sie war sicher, dass sie etwas in der Art empfinden würde, wenn er sie tatsächlich geliebt hätte.
    Sie schlüpfte aus dem Bett. Jemand hatte ihr diesen grässlichen Kaftan bereitgelegt, zusammen mit ihren Stiefeln. Von ihren Kleidern fand sie keine Spur, aber vermutlich waren die noch feucht und zum Trocknen aufgehängt. Sie ging geradewegs zum Waschstand und säuberte sich mit einem weichen Tuch. Blut fand sie keines.
    Enttäuschung stieg in ihr auf. Sie setzte sich, als sie erkannte, dass er – wenn sie nicht blutete – sie nicht wirklich geliebt haben konnte und sie also noch Jungfrau war. Bestimmt hatte sie geträumt – nur war diesmal der Traum ganz anders gewesen als alle anderen, denn sie hatte niemals so offenkundig körperliche Dinge geträumt. Die Details der Träume, an die sie sich erinnerte, waren ausgesprochen lebhaft, so sehr, dass es ihr den Atem raubte.
    Sie schüttelte sich, um einen klaren Kopf zu bekommen. Auch wenn sie verliebt war, de

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