Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)
Fenster hatte er noch zwei Meter.
"Wer schickt dich?", verlangte der Kommunikationsexperte bellend zu wissen.
Kepler pfiff kurz. Im nächsten Augenblick flog seine Glock mit dem aufgeschraubten Schalldämpfer durch das Fenster hinein. Kepler fing sie auf und schoss dem Aufpasser, der links neben ihm stand, in die Stirn.
"General Abudi schickt mich", sagte er, während er auf den Ingenieur anlegte.
Er erschoss den Mann und richtete die Pistole sofort auf den Afrikaner. Der verharrte mit einer Hand unter dem Tisch. Unter Keplers Blick zog er die Hand langsam hoch und hob sie zusammen mit der anderen an den Kopf.
Im selben Moment flog die Eingangstür auf und Kobi rannte mit seiner P99 im Anschlag hinein.
"Willst du diesen Tag überleben?", fragte Kepler den Afrikaner.
Der nickte nur mehrmals heftig, unfähig zu sprechen. Aber seine im Entsetzen aufgerissenen Augen sagten genug.
"Geh vor", befahl Kepler und deutete mit der Glock auf die Tür. "Kobi, los."
Der Afrikaner führte sie durch das Haus. Sie mussten noch drei Männer e rschießen, die im Obergeschoss des Hauses an Computern saßen. Zwei waren auch Osteuropäer gewesen, der dritte Sudanese.
Danach brauchten sie drei Stu nden, um sämtliche Elektronik, mit der das Haus gespickt war, auseinander zu nehmen und zu zerstören. Dank der sehr eifrigen Hilfe des Afrikaners gab es anschließend keine Platine, die nicht mindestens zweimal gebrochen wäre.
Genauso eifrig fuhr der Mann Kepler und Kobi zum Flughafen. Erst als er in den Mercedes einsteigen sollte, versuchte der Mann sich zu wehren. Kepler klopfte ihm leicht mit dem Griff der Glock an den Kopf, schubste ihn auf den Rücksitz hinein und klettere hinter ihm in den Wagen.
Sie ließen den Mann zwanzig Kilometer hinter al-Ubayyid mitten im Nichts aussteigen. Der Afrikaner befolgte die Anweisung mit in die Schultern eingezogenem Kopf und verharrte in Erwartung der Kugel.
"Danke für den Kaffee", sagte Kepler und öffnete die Beifahrertür. "Richte bitte im Hauptquartier aus, dass wenn ihr nochmal gegen General Abudi vorgeht, ich wiederkommen werde."
Er sah im Spiegel, wie der Mann der Staubfahne nachblickte und dann z usammensank. Bald verschwand die sitzende Gestalt aus Keplers Sicht.
Knappe dreißig Stunden später hämmerte er gegen Jasmins Tür. Es dauerte etwas, bis sie sie einen Spaltbreit weit öffnete. Dann riss sie sie auf.
Sie war noch warm vom Schlaf und trug ein dünnes Nachthemd. Kepler streifte es ihr ab, während sie seine Kleidung herunterzerrte...
Kepler war noch in der Sportschule, als Julia am Sonntagabend anrief.
Eine Stunde später öffnete sie Kepler recht erbost die Tür, weil er nicht sofort gekommen war, aber er war zuerst zu Hause gewesen und hatte geduscht. Der Grund für Julias Ungemach war das ansehnliche Abendessen, das sie gekocht hatte. Es schmeckte aber auch nicht ganz heiß köstlich und Kepler hielt mit der Begeisterung nicht hinter dem Berg. Das stimmte Julia wieder milder.
Nach dem Essen saßen sie umarmt auf dem Sofa und sahen fern.
A ls Kepler am nächsten Morgen aufstehen wollte, setzte Julia sich gähnend im Bett auf und blickte wehleidig auf die Uhr.
"Oh, nein!", entfuhr es ihr eine Sekunde später vom Herzen.
"Was ist?" , erkundigte Kepler sich.
Sie schü ttelte den Kopf und blinzelte ihn hilflos an.
"Ich habe verschlafen . Bringst du mich bitte zum Bahnhof?"
"Ich kann dich bis nach Hannover fahren", bot Kepler an.
"Gern ." Julia lächelte erfreut. "Danke schön."
" Bitte schöner."
Nachdem sie beide auf die Schnelle geduscht hatten, fuhren sie ohne Frühstück los. Julias Termin war um zehn, eigentlich hatten sie genug Zeit, wenn sie nicht in einen Stau gerieten. Aber sie wollten noch frühstücken, und Kepler vermutete, dass es etwas länger dauern würde. Deswegen hielt er das Gas durchgetreten.
Julia krallte sich eine längere Zeit am Haltebügel über ihrem Kopf fest, während Kepler zwischen den Autos manövrierte. Nach einer halben Stunde entspannte sie sich jedoch, nach dreißig weiteren Minuten schien ihr diese Art sich fortzubewegen sogar Spaß zu machen.
"Ich wollte eigentlich schon immer einen Porsche haben", sagte sie. "Aber so eine behäbige Limousine hat auch was für sich."
"Vor allem Platz", meinte Kepler. "Man sitzt drin nicht wie in einem Sarg."
"Fährt auch schön", meinte Julia.
"Kannst auf dem Rückweg fahren, wenn du willst. Wirst b egeistert sein."
Julia nickte abermals.
"Gern."
Sie frühstückten hastig in einem
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