Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Freiheit fuer Mama

Freiheit fuer Mama

Titel: Freiheit fuer Mama Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Sabersky
Vom Netzwerk:
gewöhnt.
    Tausend Dinge erledigen
    Um den kinderfreien Tag heute gut zu nutzen, habe ich mir eine To-do-Liste gemacht. In Ruhe zu baden stand darauf ganz oben. Das kann ich schon mal abhaken. Jetzt will ich gleich noch kurz in die Stadt, um nach ein paar Sachen zu gucken. Ich laufe immer noch in meinen unförmigen T-Shirts und Hosen rum, die ich seit Pauls Geburt habe. Früher hatte ich mal Größe 38, dann 42, jetzt geht es wieder in Richtung Größe 40. Und nach Schuhen müsste ich eigentlich auch mal gucken. Ich trage immer noch die ollen Wintertreter, dabei haben wir schon April, und bald werden sie zu warm. Später möchte ich noch in dem Mütter-zurück-in-den-Beruf-Buch lesen und vielleicht in die Zeitung gucken.
    Ach herrje, da fällt mir ein, ich muss ja auch noch für morgen einkaufen. Da kommen Kerstin und Nils und ihr Sohnemann zu Besuch. Und ich habe noch Wäsche in der Maschine, die liegt da zusammengepresst seit gestern Abend und muss dringend raus. Nun werde ich wirklich rappelig.
    Ich springe aus der Wanne, dusche kurz und ziehe mich an. Dann gehe ich in den Keller und hänge die Wäsche auf. In der Küche räume ich noch eben die Reste vom Frühstück weg und stelle die Spülmaschine an. Anschließend fege ich unter dem Tisch, an dem sich wieder mal Berge von Krümeln angesammelt haben. Dass Männer immer so krümeln müssen!
    Noch zwei Stunden. Im Schuhladen gibt es zwei Paar Schuhe für den Preis von einem. Ich brauche zwar nur ein Paar, nehme aber natürlich zwei. Auch an meinem freien Tag bin ich sparsam. Ich suche mir ein Paar rosafarbene Sandalen aus Leder aus. Rosa ist ja sonst nicht so meine Farbe, ich mag es eher kräftig. Aber im Moment ist mir ein bisschen danach. Ich kenne viele Mamas, die total auf Rosa abfahren. Das hat wohl mit den Hormonen zu tun. Oder es liegt an der neuen Welt, in der wir uns bewegen, der rosaroten Baby-Kinder-Welt. Aber diese Schuhe sind wirklich schön, und sie haben auch ein Fußbett. Es sind keine Zehenkneifer, sondern richtig bequeme Sandalen mit ein bisschen Absatz. Toll! Damit kann ich auch mal länger spazieren gehen. Doch ich kaufe auch noch ein paar feste Schuhe für meine ausgedehnten Kinderwagenwanderungen mit Paul.
    Nach dem Schuhkauf gönne ich mir einen »Coffee to go«. Ich setze mich auf die Bank am Markt und genieße das heiße Getränk. Schluck für Schluck. Als der Becher zu einem Drittel gelehrt ist, fällt mir ein, dass ich noch nicht im Supermarkt war. Wir brauchen dringend Milch! Ben sagte mal, es sei ein Scheidungsgrund für ihn, wenn wir mal keine Milch im Haus hätten. Das ist nun wirklich speziell. Aber er trinkt Kaffee mit sehr viel Milch und auch jeden Tag noch ein bis zwei Gläser pur. Darum brauchen wir jede Woche rund zehn Liter. Die schiebe ich meist im Kinderwagen nach Hause.
    Den Kaffeebecher stelle ich vorsichtig in die Schuhtüte. Ich klemme ihn so zwischen Karton und Tütenwand, dass er superfest steht. Es kann nichts passieren. Im Supermarkt schnappe ich mir einen Einkaufswagen, hänge die Tüte vorne an den roten Haken und schiebe los. Zunächst lege ich drei Milchpacks hinein. Dann hole ich noch eine Zweieinhalb-Kilo-Tüte Kartoffeln und ein paar Äpfel. Ich ziehe einen fertigen Tortenboden aus dem Regal und gucke nach reifen Erdbeeren. Den Boden kann ich morgen, wenn die Freunde kommen, mit Obst belegen. Sahne wäre lecker dazu! Ich gehe zurück zum Kühlregal und nehme einen Becher heraus. Am Weinregal stöbere ich ein bisschen. Ich wähle schließlich eine Sorte Weißen, den ich noch nicht kenne.
    Noch eine Stunde. Als ich beim Schuster vorbeikomme, steht der gerade vor der Tür und dampft eine. Er erkennt mich und sagt: »Die Schuhe von Ihrem Mann sind fertig. Wollen Sie die gleich mitnehmen?« Klar will ich das. Ich lächele, lasse mir die Schuhe aushändigen, bezahle und gehe nach Hause. Oder besser: Ich schlurfe. Inzwischen bin ich nämlich so bepackt, dass mir die Hände von den Tragegriffen wehtun. Diesmal habe ich keinen Kinderwagen als Transportgerät dabei, sondern muss alles selbst tragen. Nicht zu fassen, wie schnell man sich an so ein Teil gewöhnt, jetzt werden die Einkäufe echt schwer. Aua! Aber der Kaffeebecher steht immer noch in der Tüte mit den Schuhen, und ich freue mich schon darauf, den Rest zu trinken. Ich wanke unter der Last die Straße hinunter, die zu unserem Haus führt. Ein Auto fährt vorbei und hupt. Drinnen sitzt Hanna, eine Mutter, die ich vom Pampersturnen kenne. Sie lässt das Fenster

Weitere Kostenlose Bücher