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Freitags Tod

Freitags Tod

Titel: Freitags Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Kuhlmeyer
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rieb sich die Tränen aus den Augen. »Na, ja«, sagte sie. »Das ist schiefgegangen.« Dann rückte sie den Stuhl nach hinten, erhob sich und kam geradewegs auf Conrad und Wolf Seidel zu. Sie klopfte an den Spiegel. »He, ihr da drin. Ich war‘s. Hört ihr?«
    »Ich hab ihn umgebracht«, sie klopfte wieder. »Und wisst ihr auch warum? Weil er ein Schwein war, der gottesfürchtige Gottfried.« Wieder lachte sie und setzte sich.
    »Sag mal, hast du sie noch alle?« Erregt war Tom aufgesprungen. »Ich denke, du willst nicht, dass dein Kind ins Heim kommt?«
    »Und du hast gesagt, sie helfen mir. Stimmt‘s?«
    Eine Beamtin steckte den Kopf durch die Tür. »Das Messer ist ins Labor geschickt worden.« Conrad machte »pst!«, und die junge Frau verzog sich mit einem Schmollmund.
    »Ja. Aber doch nicht, indem du einen Mord zugibst, den du nicht begangen hast.«
    »Ach. Und warum glaubst du mir nicht?«
    »Weil du ein gutes Mädel bist, Sophie.«
    »Darin täuschst du dich«, sagte sie kalt. »Weißt du, ich habe beschlossen, kein gutes Mädel mehr zu sein.«
    Wolf Seidel stand auf. »Wie wollen wir es machen? Soll sie hierbleiben, oder willst du sie nach Coesfeld überführen?«
    Conrad überlegte. Julia würde sich bedanken, wenn er mit einer weiteren Geständigen ankam. Aber was blieb ihm übrig? Natürlich konnte er die Vernehmung hier weiterführen, doch über kurz oder lang würde er zurückkehren müssen. Er seufzte. Dann konnte es auch gleich sein, oder morgen. Auf eine Nacht mehr oder weniger kam es nicht an, und das Essen im Goldenen Stern lockte ihn gerade, weil er merkte, wie hungrig er war.
    »Lass sie nach Coesfeld überführen, da haben wir schon zwei Mörder«, sagte Conrad.
    »So gut möchte ich es auch mal haben.« Wolf Seidel grinste. »Was machst du eigentlich heute Abend?«
    Nach einem Familienabend stand Conrad eigentlich nicht der Sinn.
    »Theresa ist mit den Kindern bei einer Freundin. Wir sind allein. Lass uns ein paar Bier auf der Terrasse trinken und über alte Zeiten plaudern. Wir sind unter uns.«
    Das war allerdings etwas anderes. »Wenn wir zuvor im Goldenen Stern einkehren und die Speisekarte prüfen, einverstanden.«

30
    Die Temperaturen waren wieder auf ein erträgliches und frühsommerliches Maß gesunken, und es hatte zu regnen begonnen. Es war nicht diese Art Regen, der die Stadt wochenlang im Grau versinken ließ, kein münsterländer Landregen, eher Schauer, zwischen denen der Himmel aufriss und sein Blau in die Pfützen tunkte. Die Ermittlungen hatten sich hingezogen und nichts, aber auch gar nichts Neues ergeben. Conrad und Sven fanden Julia im Büro, die Füße auf dem Schreibtisch, Zeitung lesend. Eine Tasse Kaffee dampfte neben ihr, und ein großer Teller mit belegten Brötchen wartete auf Hungrige .
    »Das lass ich mir gefallen. Wo bist du gewesen?« Sven inspizierte den Teller. »Kein Puddingteilchen?« Ohne eine Antwort abzuwarten, griff er sich ein Brötchen, biss hinein und füllte Kaffee in seinen Kaffeepott.
    »Lass sie in Ruhe, Sven. Sie hat genug Stress gehabt.« Auch Conrad nahm ein Brötchen vom Teller und setzte sich. Umständlich faltete Julia die Zeitung zusammen. Sie hatte das Haar hochgesteckt und Rouge aufgelegt, sie sah frisch aus wie eine Erdbeerblüte.
    »Einen schönen guten Morgen, die Herren!«
    »Was ist denn mit der los?«, wandte sich Sven an Conrad.
    »Während ihr durch die Gegend gegondelt seid, habe ich noch einmal die Untersuchungsergebnisse überflogen und mir ein paar Gedanken gemacht.«
    »Bist du jetzt schlauer? Wir sind die Sachen schon hundertmal durchgegangen.« Sven war verstimmt, dass Conrad ihn von seinem Computer weggezerrt hatte. Zur Versöhnung goss Conrad ihm Kaffee nach und legte einen Schokoriegel dazu, den er für Sammy in der Manteltasche aufbewahrte. Svens Gesicht hellte sich auf.
    »Ich habe sie im neuen Licht gelesen und bin zu neuen Erkenntnissen gekommen.« Julia lächelte vielsagend.
    »Nun hau schon raus. Oder ist es ein Geheimnis.« Der Schokoriegel hatte seine Wirkung noch nicht voll entfaltet.
    »Eck kann als Täter ausgeschlossen werden.«
    »Ich dachte, er sei dein persönlicher Favorit?«, stichelte Sven.
    »Ich hätte ihn mir als Täter besser vorstellen können, als die Freitags mit ihren Geständnissen. Bedauerlicherweise hat sich ein Zeuge gefunden, der Ecks Alibi bestätigt, zumindest bestätigt er, dass Eck zum Tatzeitpunkt nicht in der Lage gewesen sein dürfte, jemanden zu ermorden.«
    »Ach, ja? Angeblich

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