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Freiwild

Freiwild

Titel: Freiwild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Belle
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und warm, die Haut samtig und weich. Da war kein Gramm Fett zu viel. Ich spürte, wie sich seine Bauchdecke beim Atmen hob und senkte und ließ meine Hände auf seinem Bauch verweilen. Ich konnte jeden einzelnen Bauchmuskel klar definiert ertasten. „Das fühlt sich gut an“, flüsterte ich mit einem Lächeln im Gesicht. Ich bekam von Ralf nur ein wohliges Brummen als Bestätigung. Er legte den Kopf schief und küsste mich wieder, diesmal fordernder, und legte seine Arme vorsichtig, Stück für Stück, um mich. Erst erstarrte ich einen Augenblick, aber dann war es okay und ich entspannte mich wieder. Gott, wie hatte ich das vermisst! Ralf war äußerst feinfühlig. Sofort wenn er merkte, dass ich einen Muskel anspannte, verharrte er in seiner Bewegung. Es dauerte, bis er seine beiden Arme fest um mich geschlossen hatte. Aber ich fühlte mich wohl dabei. „Darauf habe ich so lange gewartet!“ Ralf schluckte. Er war gerührt und ich sah, dass er einen Kloß im Hals hatte. Sanft erwiderte ich seine Umarmung und küsste seine Augenlider. „Shhhh. Alles gut.“ Ich war bewegt, dass er sich alles so zu Herzen nahm. Von seinen Lidern aus legte ich eine Spur aus Küssen bis zu seinem Mund. Ich blickte in seine Augen. Mein Herz klopfte wie verrückt. Langsam und vorsichtig rutschten Ralfs Hände tiefer, bis er an meiner Taille angelangt war. Dann schob er eine Hand unter meinen Pulli. Er ließ seine Hand unbewegt auf meinem nackten Bauch, erwiderte meinen Blick. Ich hatte das Gefühl, er schaute mir bis tief in meine Seele. Es gab nichts mehr außer uns beiden. Jetzt, dieser Moment, zählte mehr als alles andere auf der Welt. Obwohl wir noch immer in der kalten und nackten Atmosphäre seines Büros bei dem Schreibtisch standen, waren wir uns näher als je zuvor.
    Ralfs Stimme war heiser und brüchig, als er schließlich sagte: „Ich will dich. Ich will dich spüren, seitdem ich dich das erste Mal gesehen habe.“ Unfähig zu antworten nickte ich nur. Das wollte ich auch.
    „ Bist du dir sicher?“. Ralf war skeptisch. Nach all der Zeit, in der ich nur Händchen halten oder kleine Küsse von ihm akzeptieren konnte, war das ein Vorstoß in unbekannte Dimensionen für uns beide. Ich starrte direkt in seine dunklen Pupillen, zögerte einen Augenblick und sagte dann leise: „Ja, ich bin mir sicher. Ich vertraue dir.“ Dann schloss ich meine Augen und legte meinen Kopf auf seine Brust. Er drückte mich fest an sich. Ich konnte seinen schnellen Atem spüren. Er war offensichtlich genauso nervös und aufgeregt wie ich. Wir trauten uns beide nicht, mehr zu tun. Lange standen wir so da, mit den Händen auf der nackten Haut des jeweils anderen und genossen das Gefühl der Geborgenheit, das es uns bereitete.
    Dann fuhr seine Hand langsam an meiner Seite die Rippen hoch, bis er mit dem Ballen seines Daumens die Seite meiner Brust streifen konnte. Meine Brustwarze zog sich schmerzhaft zusammen und mein Atem ging schneller. Wieder küsste ich ihn als Bestätigung, dass es mir gut ging und ich wollte, was er tat. Sehr vorsichtig tastete er sich weiter unter meinem Pulli vor, bis er schließlich über die ganze Brust gestreichelt hatte. Ich hatte Gänsehaut und genoss das Kribbeln, was es auf meiner Haut verursachte. Langsam verstand ich den Unterschied zwischen rohem Ficken und Liebe machen. Das hier hatte nichts mit dem bloßen Austausch von Körperflüssigkeiten zur gegenseitigen Befriedigung zu tun. Es war Liebe und es war egal, ob es jetzt bis zum Letzten kommen könnte. Ich genoss jede einzelne Berührung. Jedes Gefühl, jede Regung. Ralfs Nähe war mir wichtiger als der Sex als solches. Meine Nerven waren bis aufs Äußerste gespannt und jede Zelle meines Körpers war empfindlich. Ich stöhnte. Das war beinahe nicht auszuhalten, obwohl Ralf nur über den BH streichelte. Ich war überwältigt von meinen Gefühlen. Ralfs Finger stockten. „Alles okay?“. „Ja“. Es war alles gut. Quälend langsam erforschten unsere Finger unsere Körper. Wir befanden uns in einer Blase, es gab nichts mehr außer uns auf dieser Welt. Nur unser heftiges Atmen war noch zu hören.
    Dann bugsierte mich Ralf in seinen Armen in ein Nebenzimmer seines Büros, das ich zuvor noch nicht bemerkt hatte. An der Seite stand ein Feldbett. „Komm“, raunte er mir heiser zu.
    Es war schön, von ihm berührt zu werden, aber ich wollte mich nicht nackt zeigen. Ich war sehr unsicher, und nackt wäre ich noch verletzlicher als ich es sowieso schon war.

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