Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition)

Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition)

Titel: Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie Lynn Braziel
Vom Netzwerk:
Sonntagmorgen gemacht hatte. »Ich kann es einfach nicht glauben, dass ich mich
schon wieder
in jemanden verliebt habe, der meine Gefühle nicht erwidert«, sagte ich und wischte mir die Augen mit dem Tuch trocken, das Kathy mir vom Schreibtisch geholt hatte.
    »Bist du dir sicher, dass er sie nicht erwidert?«, fragte sie ruhig.
    »Ja.« Ich erzählte ihr, wie er Delilah zum Gottesdienst mitgebracht hatte, damit sie alle kennenlernen konnte. »Sie ist so unecht und sie hat alles Erdenkliche versucht, um mich schlecht dastehenzu lassen. Ich kann es einfach nicht glauben, dass er sich so von ihr einwickeln lässt.«
    »Ach, Schätzchen, das tut mir so leid.« Sie legte den Arm um mich.
    Ich straffte die Schultern. »Es macht nichts. Wenn ich mich wie mit der Verabredung zum Essen am kommenden Wochenende selbst auf Trab halte, dann kann ich einfach weiterhin meine Freundschaft mit Brian pflegen und ansonsten mein eigenes Leben leben.«
    Sie sah nicht unbedingt aus, als glaubte sie mir, doch für den Augenblick hatte sie den Anstand, das nicht zu sagen. »Und was war das mit dieser Verabredung zum Essen am Wochenende?«
    »Ich treffe mich mit Steve«, antwortete ich und wandte mich hastig wieder den Büchern zu, damit ich beschäftigt war und ihr nicht in die Augen sehen musste.
    »Oje. Bist du dir sicher, dass das eine gute Idee ist?«
    »Nein, wenn ich es mir recht überlege, ist es das nicht. Aber ich war so durcheinander, als er mich fragte, dass ich einfach zugesagt habe. Mist!«
    »Was ist los?«
    »Ich hab dir noch gar nicht erzählt, dass John gestern Abend angerufen hat, bevor ich über die ganze Sache nachgedacht habe. In ein paar Wochen kommt er runter in den Süden und ich soll mich mit ihm zum Essen treffen.« Finster fügte ich hinzu: »Ich muss einfach klarstellen, dass es eine reine Geschäftsbeziehung ist.« Ich hatte das Gefühl, nicht noch mehr Dramen in meinem Leben gebrauchen zu können.
    Die Türglocke erklang und kündigte den ersten Kunden des Vormittags an. Danach gaben sich die Kunden die Klinke in die Hand, und das ging für den Rest der Woche so weiter. Abends kam ich völlig erledigt nach Hause und fragte mich, was mich geritten hatte, mich auf einen Sonderverkauf einzulassen. Ich war nicht nur erschöpft, sondern auch unglücklich, weil ich nichts von Brian hörte. Ich wusste einfach, dass er in dieser Zeit mit Delilah zusammen war. Es ging schon los, dass ich meinen besten Freund an diese Frau verlor.

    Steve hatte unter der Woche ein paarmal angerufen, nur so zum Plaudern. Dabei machte er immer wieder Andeutungen über unsere Verabredung am Samstag. »Zieh dieses grüne Kleid an, das du auf dem Kongress anhattest. Das ist perfekt.« Ich konnte es kaum glauben, dass er sich daran erinnerte, dass ich ein Kleid anhatte, von der Farbe mal ganz abgesehen. In der Vergangenheit war ihm so etwas nie aufgefallen, jedenfalls nicht an mir. Vielleicht hatte er sich
tatsächlich
verändert.
    Es waren auch ein paar E-Mails von John gekommen. Er stellte immer wieder Fragen zu meinen Nancy-Drew-Büchern und wollte wissen, ob er sie würde sehen können, wenn er herkam. Außerdem übermittelte er mir ständig Angebote von potenziellen Käufern, die an den Büchern interessiert waren. Und ich lehnte sie mit derselben Beharrlichkeit so höflich wie möglich ab.
    Schließlich war es Samstagabend und wie gewünscht zog ich das grüne Kleid an. Ich war gerade dabei, über meinen Lippenstift eine letzte Schicht Gloss aufzutragen, als es klingelte. Ich öffnete, weil ich dachte, Steve würde mich abholen. Stattdessen stand Brian in der Tür. Ich musste mir wirklich einen Türspion einbauen lassen. Von meinen vorderen Fenstern aus konnte ich den Eingangsbereich nicht einsehen und ich war mir nicht sicher, wie viele Überraschungsbesuche dieser Art mein Herz noch mitmachen würde.
    »Wow!« Er pfiff anerkennend, als ich ihn hereinbat. »Du siehst umwerfend aus.«
    »Danke«, erwiderte ich ohne Begeisterung.
    Das schien ihm nicht aufzufallen. »Gibt es einen besonderen Anlass?«
    »Ich bin zum Essen verabredet.« Ich ging zurück zum Schlafzimmer, um mich weiter fertigzumachen.
    Er kam hinterher. »Tatsächlich? Ich hatte gehofft, wir könnten heute Abend etwas unternehmen, nachdem wir uns die ganze Woche nicht gesehen haben.«
    »Nun, ich war hier, die ganze Woche über.« Ich war kurz angebunden, weil er einfach annahm, dass ich an einem Samstagabend zu Hause herumsitzen würde – und weil ich normalerweise

Weitere Kostenlose Bücher