Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition)
schallendes Gelächter. »Das ist nicht gerade hilfreich«, sagte er über die Schulter gewandt.
»Tut mir leid.« Ich versuchte, tief durchzuatmen und nicht umzufallen. Zum Glück sorgte mein Lachen dafür, dass ich nicht allzu viel von dem mitbekam, was hinter mir passierte. Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte ich die Toilettenspülung.
»Alles okay«, sagte er.
Wir sahen uns an und brachen in lautes Lachen aus. Ich reichte ihm seinen Pistolengürtel. »Tu mir das nie wieder an«, warnte ich ihn.
Er zuckte zusammen. »Keine Sorge. Mein Verhältnis zu Handschellen wird nie mehr dasselbe sein.«
Wir lachten immer noch, als wir aus dem Badezimmer kamen. »Ist alles okay bei euch?«, fragte Anne.
»Ja«, antworteten wir wie aus einem Munde.
»Was wollt ihr denn jetzt machen?«, fragte Kathy. »Könnt ihr denn keinen Schlüssel von der Polizeistation kriegen?«
Ich dachte einen Moment nach. »Nein, das geht nicht. Ich weiß, dass Dad ein paar Schlüssel zu Hause hat, aber jetzt ist es zu spät, um sie zu holen. Wir müssen einfach bis zum Morgen warten und ihn abpassen, bevor er in die Kirche geht.«
»Und was ist mit heute Nacht?«, fragte Brian.
»Tja, ich denke, wir nehmen entweder dein Haus oder meins. Ist ja nicht das erste Mal, dass wir zusammen schlafen.« Angesichtsder überraschten Ausrufe der anderen dämmerte mir, was ich da gerade gesagt hatte. »Tut mir leid, aber das habe ich jetzt irgendwie nicht richtig gesagt.« Ich begann wieder zu kichern. Es war offenbar ansteckend, denn Kathy und Anne fingen auch wieder an. Die Männer verdrehten nur die Augen.
»Wir nehmen dein Haus«, meinte Brian, als wir uns wieder unter Kontrolle hatten. »Das Essen bei dir ist leckerer.«
Da wir beim Aufräumen offenkundig keine große Hilfe sein würden, suchten Brian und ich unsere Sachen zusammen und Teddy und Anne blieben stattdessen. Unter viel Gelächter und Rufen wie »Träumt süß« gingen wir zur Tür. Kathy bot uns ein paar von ihren Kerzen an und ich hätte sie am liebsten an Ort und Stelle erwürgt.
Als wir schließlich draußen standen, wurde uns klar, dass wir mit zwei Autos gekommen waren. »Sieht so aus, als würdest du fahren«, witzelte Brian und schwenkte unsere zusammengeketteten Hände. Er hatte recht. Er konnte unmöglich fahren, solange ich an seiner linken Seite hing. Ich steckte noch einmal den Kopf zu Kathys Tür hinein. »Teddy, du musst Brians Auto mit nach Hause nehmen. Bring es morgen früh einfach zum Pfarrhaus.« Ich warf ihm den Schlüssel zu. Als ich die Tür schloss, hörte ich, wie sie wieder in Gelächter ausbrachen.
Wir gingen zu meinem Auto und Brian kletterte über den Schaltknüppel auf den Beifahrersitz. Als wir an meinem Haus ankamen, liefen uns vor lauter Lachen die Tränen über das Gesicht. Immer, wenn ich einen anderen Gang einlegen oder das Lenkrad drehen wollte, musste Brians Hand der Bewegung folgen. Es war, als sei er zu meinem Schatten geworden.
Wir standen einen Moment lang in der Diele. »Und jetzt?«, fragte er.
»Ich muss Mike ins Haus holen und ihm etwas zu fressen geben.«
»Okay. Du gehst vor, ich komme nach.« Wir gingen zur Hintertür, wo wir von Michelangelo freudig begrüßt wurden. Ich füllte seinen Fressnapf mit Hundefutter.
»Was nun?«, fragte Brian.
»Ins Bett, nehme ich an.« Wir sahen einander verlegen an. Wir hatten zwar schon einmal eine Nacht zusammen verbracht, aber das war unbeabsichtigt. Diesmal wussten wir, was wir taten. Plötzlich sah ich an meinem Kleid herunter. Ich hatte nicht die geringste Chance, es auszuziehen.
Ich glaube, Brian kam gerade derselbe Gedanke. »Willst du versuchen, etwas anderes anzuziehen?«
»Nein. Ich sehe nur zu, dass ich etwas von dem Drum und Dran loswerde.« Ich nahm meine Perücke ab und zog die Schuhe und die Handschuhe aus. Da ich Rechtshänderin war, zerrte ich immer wieder an seiner Linken. Ständig sagte ich »Tut mir leid«, gefolgt von nervösem Kichern.
Er streifte die Schuhe ab. »Kein Problem.« Wir drehten uns zum Bett um. »Wie sollen wir das denn anstellen?«
Ich sah erst auf unsere Hände und dann auf das Bett. »Ich denke, ich schlafe auf der linken Seite und du auf der rechten.« Ich kletterte von rechts auf das Bett und krabbelte weiter bis zur linken Betthälfte. Schließlich gelang es uns, uns so zu sortieren, dass unsere angeketteten Gliedmaßen zwischen uns lagen.
»Wie willst du morgen an den Schlüssel kommen?«, fragte Brian. Er gähnte schon, aber ich war so
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