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Fremde Dimensionen

Fremde Dimensionen

Titel: Fremde Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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wüßte nicht, wie ich diese Tür aufsprengen sollte …« Er schob den Schlüssel in den Türschlitz; es gab ein lautes Klack!, ein Knirschen und Rumpeln alter Maschinerie. Als es verstummte, versuchte er die Tür mit der Schwertklinge als Hebel nach außen zu öffnen. Sie gab nicht einen Millimeter nach. Darauf warf er sich mit der Schulter gegen die Tür, und mit einem heiser quietschenden Protestschrei löste sie sich aus dem Rahmen. Er stieß sie ganz auf und blickte in einen breiten Korridor mit einer knöcheltiefen Staubschicht. Jimper nieste. Vallant bückte sich und hob ihn auf seine Schulter. Er winkte dem Wachbataillon zu, das mit einem nervös und ängstlich klingenden Feldgeschrei antwortete. Dann trat er in den Staub des Korridors.
    »Wir sind drinnen, Jimper«, sagte er. »Nun – wo ist das Ungeheuer?«
    Jimper befingerte seine Armbrust und starrte in die düstere Stille. »Es könnte überall sein.«
    »Sehen wir uns mal um.« Vallant erforschte den Korridor, der den Turm entlang der Außenwand umlief. Unter den hoch in den Wänden plazierten Schießscharten hatte sich der Staub mächtig angehäuft; an einer Stelle blockierte ein riesiger Haufen beinahe den Durchgang. Er stieß mit dem Fuß hinein, zog ihn mit einem Schmerzenslaut zurück. Rostige Metallplatten kamen zum Vorschein, wo die Staubdecke durchstoßen war.
    Sie beendeten den Rundgang und erstiegen eine Treppe zu einem ähnlichen Korridor. Überall lag die Staubdecke unberührt. Sie fanden leere Räume, sonst nichts. Hier und dort lagen kleine Gegenstände aus Metall im Staub begraben. Ihre Formen waren ihm nicht vertraut. Einmal bückte sich Vallant und hob eine Statuette aus schimmerndem gelbem Metall auf.
    »Sieh dir das an, Jimper«, sagte er überrascht. »Eine menschliche Gestalt!«
    »Wahr«, sagte Jimper, nachdem er die kleine Figur betrachtet hatte. »Keine Spril-Gestalt ist dies.«
    »Dieser Turm muß von Menschen gebaut worden sein. Jimper. Oder von Leuten, die ihnen so ähnlich waren, daß der Unterschied nicht zu sehen ist. Und doch haben wir erst seit zweihundert Jahren Raumfahrt …«
    »Lang haben die Riesen die Welten durchstreift, Vallant.«
    »Das mag sein – aber die Menschen waren bis vor kurzer Zeit an ihre Erde gebunden. Es ist tröstlich zu wissen, daß es irgendwo andere Wesen gibt, die wie wir aussehen.«
    Sie folgten Korridoren, erstiegen Treppen und durchforschten große und kleine Kammern. Das durch kleine Öffnungen in den Wänden eindringende Licht war die einzige Beleuchtung. Im dritten Geschoß kamen sie zu einer letzten schmalen Treppe, die gerade hinaufführte. Vallant betrachtete die von keinen Spuren unterbrochene Staubdecke und sagte: »Wenn der Schuppige nicht hier oben ist, können wir unsere Mission als erfüllt ansehen.«
    »Gewiß ist, daß irgendwo der Gefürchtete lauert«, zirpte Jimper.
    Vallant stieg die Treppe hinauf, nachdem er trotz seiner Skepsis das Schwert gezogen hatte; wenn es in diesem Turm etwas Lebendiges gab, dann mußte es hier sein …
    Er kam in einen großen, runden Raum, der die ganze Geschoßfläche einnahm und ein Kuppelgewölbe trug. Auch hier war die dicke, unberührte Staubschicht. Ein glänzender weißer Würfel von fast drei Metern Kantenlänge war im genauen Mittelpunkt des Raums einen halben Meter über dem Boden befestigt. Im dämmerigen Raum schien er fast zu glühen. Vallant umkreiste ihn vorsichtig. Die vier Seiten waren identisch, weißglänzend und schmucklos.
    Vallant atmete auf und steckte sein Schwert in die Scheide. »Das wäre es«, sagte er. »Kein schuppiger Drache – kein Schatz.«
    »Ich fürchte diesen Ort«, piepste Jimper. »Wir haben einen Fehler gemacht – ich weiß nicht, wie …«
    »Alles ist in Ordnung, lieber Freund«, besänftigte ihn Vallant. »Jetzt wollen wir uns ein bißchen hier oben umsehen. Vielleicht finden wir ein Andenken, das wir dem alten Twipel mitbringen können.«
    »Vallant, sprich nicht respektlos von meinem König!« befahl Jimper.
    »Entschuldige.« Vallants Stiefel sanken bis zu den Knöcheln ein, als er zu dem glänzenden Würfel ging. Er berührte die Oberfläche; sie war kühl und fühlte sich schlüpfrig an.
    »Komisches Ding«, sagte er. »Ich frage mich, wofür es ist?«
    »Vallant, laß uns nicht hier verweilen.«
    Vallant wandte sich um, blickte im dämmerigen Raum umher. Die vagen Formen größerer Gegenstände zeichneten sich unter der Staubdecke ab. Er ging zu einem Ding, das eine gewisse Ähnlichkeit mit

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