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Fremde Männer küsst man nicht!

Fremde Männer küsst man nicht!

Titel: Fremde Männer küsst man nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELE DUNAWAY
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ausgesucht hatte. „Ich dachte, Sie möchten vielleicht noch eins“, meinte er fragend zu Christina.
    „Hättest sie nicht zu retten brauchen, Junge“, durchschaute Roy die Finte sofort. „Hier ist kein Notfall eingetreten.“
    „Er meint, ich kriege das hin“, informierte Christina Bruce.
    „Eine verdammt gute Anwältin haben wir da ins Boot gekriegt“, bestätigte Roy. „Du hättest wie meistens danebengreifen können, aber diesmal hast du mehr Glück.“
    „Sie ist nicht …“, begann Bruce.
    „… habe ich auch nicht behauptet“, unterbrach der Alte ihn sofort. Christina biss sich auf die Unterlippe, um ihr amüsiertes Schmunzeln zu verbergen. „Ich sage nur, dass du diesmal mit einer anspruchsvolleren Klasse von Frau zu tun hast. Ich dulde keine Sexpüppchen in der Kanzlei.“
    „Oder im Stammbaum“, ergänzte Bruce trocken.
    „Dort auch nicht“, hüstelte sein Großvater, um dann laut weiterzusprechen. „Auch deine Mutter hat damals eine Weile gebraucht, um mich zu überzeugen, nachdem sie deinen Vater geheiratet hatte. Und weil wir gerade von ihr sprechen – auch sie ist nicht besonders begeistert von deinem bisher gezeigten Geschmack.“
    „Alles zu seiner Zeit“, entgegnete Bruce. „Blumen im Sommer, Schnee im …“ Er stutzte, als er unwillkürlich zum Fenster gesehen hatte. „Es schneit!“
    „Ja, es ist leichter Schneefall angesagt“, erwiderte Roy. „Und außerdem dürfte es jetzt Zeit fürs Dinner sein.“
    Christina folgte Bruce’ Blick aus dem Fenster. „Leichter Schneefall? Das sind Riesenflocken!“
    „Ich rufe besser in der Zentrale an und hör mal, wie die Situation ist.“ Bruce holte sein Handy aus der Tasche. „Normalerweise wird bei solchem Wetter jeder Mann gebraucht.“ Er wählte eine Nummer und begann zu telefonieren.
    „Freiwillige Feuerwehr“, erklärte Roy. „Hatte ich erwähnt, dass ich früher auch dabei war?“
    „Bruce hat es mir erzählt. Ich weiß Bescheid“, lächelte Christina. „Alte Familientradition.“
    Die Tür öffnete sich erneut, und Anne-Louise holte Roy zum Dinner ab.
    „Ich hoffe, die Cranberry-Soße ist selbst gemacht“, nörgelte die graue Eminenz der Kanzlei, indem er wieder in seine selbst gewählte Rolle als schrulliger Alter schlüpfte. „Ich hasse Dosenfutter.“
    Anne-Louise lachte. „Natürlich ist sie selbst gemacht. Meine Mutter erlaubt keine Konserven in der Küche, außer in absoluten Notfällen.“
    Christina beobachtete, wie Roy Lancaster einen unsicheren Schritt machte und sich dann beim Hinausgehen auf den Arm der jungen Frau stützte, als könne er nicht mehr gut laufen. Was für ein Schauspieler!
    Sie trat zum Fenster. Obwohl es dunkel draußen war, bestand kein Zweifel, dass es sich nicht nur um leichten Schneefall handelte. Schon war alles mit ein bis zwei Zentimetern Schnee bedeckt. Die riesigen Flocken schienen immer dichter und schneller zu fallen.
    Bruce klappte sein Handy zu. „Von wegen leichter Schneefall. Es könnten heute noch bis zu sechzig Zentimeter werden.“
    „Sechzig Zentimeter?“ Christina war zwar in Boston aufs College gegangen und von dort an Schnee gewöhnt. Aber sechzig Zentimeter waren wirklich eine Menge.
    „Ja, ein Schneesturm. Wie im Dezember vor ein paar Jahren. Das waren damals dreißig bis sechzig Zentimeter Schnee in kürzester Zeit vom südlichen Missouri bis rüber zum Eriesee. In St. Louis und Chicago kam keine einzige Flocke an, dafür waren in Kentucky sämtliche größeren Straßen gesperrt. Selbst unten in Houston, Texas hatten sie damals Schnee. Wie es aussieht, kriegen Sie Ihren ruhigen Leseabend doch noch, denn ich bringe Sie besser sofort nach Hause, bevor die Straßen unpassierbar werden.“
    „Okay“, stimmte sie zu.
    Sie brachte das Weinglas voll in die Küche zurück, während Bruce ihre beiden Mäntel holte.
    Auf langes Abschiednehmen verzichteten sie, die Zeit drängte. Schon war die Schneeschicht, die alles draußen zudeckte, auf drei Zentimeter angewachsen.
    Im Pick-up war Christina froh über die Sitzheizung. Es war merklich kälter geworden. Glücklicherweise lag Morrisville im Flachland und hatte meist schnurgerade Straßen, sodass Bruce keine Probleme mit schneebedeckten Steigungen und Kurven hatte.
    Bruce fuhr den Pick-up vor Christinas Haus und half ihr beim Aussteigen. Mit ihren flachen Pumps hatte sie jedoch arge Schwierigkeiten auf dem Schnee. Als sie ausrutschte, fing Bruce sie auf, und sie fand sich an seiner breiten Brust

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