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Freunde müssen töten - Thriller (German Edition)

Freunde müssen töten - Thriller (German Edition)

Titel: Freunde müssen töten - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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hellte sich seine Miene auf:
    „Warte Braun, sie hat etwas vergessen. Wo habe ich es denn nur hingelegt? Ach ja, da ist es!“
    Triumphierend hielt Kemal ein schwarzes Plastikfeuerzeug in der Hand. Braun fischte eine Plastiktüte aus seiner Manteltasche und schob das Feuerzeug hinein. Es war vom häufigen Gebrauch abgeschabt und die Buchstaben waren schon zum größten Teil zerkratzt. Trotzdem war der Schriftzug „Madonna Models“ noch ganz deutlich zu erkennen. Triumphierend schwenkte Braun die Plastiktüte mit dem Feuerzeug.
    „Endlich haben wir etwas Greifbares!“, rief er ganz aufgeregt.
    „Hat sich eine neue Spur ergeben, Chefinspektor?“, fragte Klein interessiert und versuchte einen Blick auf das abgewetzte schwarze Plastikfeuerzeug zu werfen, das Braun noch immer in der Hand hielt.
    „Mal sehen, was daraus wird“, gab sich Braun unbestimmt, denn er wollte nicht mit Wagners Fahrer seine Theorien erörtern.
    Hatte er überhaupt eine Theorie? Denn wie passte das alles zusammen? Der Psychopath, der Braun die Mails geschickt hatte, war zweifellos der Mörder der jungen Frau vom Bahnhof. Diese wiederum hatte auf irgendeine Weise mit Madonna Models in Bratislava zu tun. Für die auch Laura Pestalozzi gearbeitet hatte, die ebenfalls ermordet worden war. Und eine Moldawierin, die in Linz verschwunden war. Dann gab es auch noch die Informantin von Kim Klinger. Alles nur Zufall?
    Als sie sich wieder in den Verkehr einfädelten, wusste Braun, dass es jetzt an der Zeit war, ein wichtiges Telefonat zu führen.
    *

    Weißrauschen, Bildstörung, Nebelstraße, Autolärm, zwischen diesen vier Worten schossen Kims Gedanken wie rastlose Flipperkugeln hin und her und sie konnte nicht mit dem Denken aufhören, bis endlich in ihrem Kopf in grellen Farben die Warnung „Verstörung“ aufleuchtete und sie in ihr Diktaphon redete:

    Der entscheidende Schritt vom Bürgersteig hinunter auf die Straße und vor die Lichter des Lastwagens, die aus dem Nebel auftauchen. Mit zusammengepressten Augen auf den unvermeidlichen Stoß warten und dann auf das Ende von weißem Rauschen und Bildstörung und die große, viel gepriesene Ruhe. Stattdessen aber ein spöttisches Zischen des Vergasers, als der Lastwagen anhält und der Fahrer den Motor abstellt. Dann die Augen aufreißen und feststellen, dass der Fahrer ein sperriges Paket für einen Shop liefert und einfach auf der Straße parkt und überhaupt nicht mitbekommen hat, das man seinen Lastwagen für den Tod gewählt hat, stattdessen denkt er, es sei eine billige Anmache, wenn man regungslos mitten auf der Straße steht und ihn fassungslos anstarrt, während er grinst und einem verschwörerisch zuzwinkert. Kopfschüttelnd feststellen, dass man das Schicksal nicht überlisten kann und daher muss man genauso weitermachen wie bisher, wenn man es nicht einmal schafft, sich richtig umzubringen.

    Ihr Handy klingelte schon wieder – fordernd und penetrant. Mit einem resignierten Seufzer schaltete sie die Diktierfunktion ab und nahm das Gespräch entgegen.
    „Was ist?“, schnauzte sie in ihr Handy.
    „Ich bin’s, Tony Braun. Sie klingen so verschnupft“, hörte sie Brauns irgendwie weit entfernte Stimme.
    „Ja, ja. Ich habe eine Verkühlung.“
    „Kein Wunder bei diesem Wetter! Wir müssen uns treffen!“ Braun hielt sich nicht lange mit Smalltalk auf, sondern kam gleich zur Sache. Das gefiel Kim auch normalerweise an Männern.
    „Ach ja, und warum?“
    „Sie haben doch am Telefon erzählt, dass Ihre Informantin und Laura Pestalozzi früher gemeinsam bei dieser slowakischen Agentur ,Madonna Models‘ gearbeitet haben.“
    „Habe ich das erzählt?“ Alles, was mit Kims Job zusammenhing, war noch immer so weit weg, war so unwichtig. Braun fiel Kims Desinteresse überhaupt nicht auf, er redete einfach weiter.
    „Sie haben sicher auch von dem spektakulären Mordfall am Bahnhof gehört? Das Mädchen in dem Koffer.“
    „Machen Sie Witze, Braun? Ich bin Journalistin und bei uns in der Redaktion ist deswegen die Hölle los.“ Ein eiskalter Wind kam auf und Kim suchte sich eine geschützte Ecke bei einer Bushaltestelle.
    „Ich habe heute in diesem Zusammenhang ein interessantes Indiz entdeckt“, hörte sie Braun weiterreden. „Es gibt zwar noch keinen Beweis, aber das tote Mädchen vom Bahnhof könnte ebenfalls für Madonna Models gearbeitet haben. Es sieht jedenfalls ganz danach aus.“
    „Klingt nicht gerade nach Zufall“, versuchte sich Kim motiviert zu geben, aber die

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