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Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese

Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese

Titel: Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sally Koslow
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letztens damit geprahlt, dass er dort wohnt?«, fragte Jake.
    »Keine Ahnung   – du warst doch derjenige, der sich mit ihm unterhalten hat.« Seit Jules de Marcos Trennung hatte sie uns so viele Männer vorgestellt, dass ich gelernt hatte, mich für keinen von ihnen zu sehr zu interessieren. Doch jetzt erinnerte auch ich mich an den Glatzkopf, der sich seines Wagemuts als Werber gerühmt und uns erzählt hatte, dass er dort wohnte. Was sich für uns als glücklicher Zufall erweisen konnte, denn wir mussten noch die Prüfung durch den Vorstand der Eigentümer bestehen. Wer weiß, vielleicht konnte er uns ja einen Empfehlungsbrief schreiben, wenn er denn ein so versierter Werbetexter war, wie er behauptete.
    »Wenn dir die Wohnung so gut gefällt«, sagte Jake, »dann schauen wir sie uns nächste Woche gemeinsam an. Mal sehen, was mein Terminkalender hergibt.« Die Sekunden verstrichen quälend langsam. »Montag und Dienstag wird die Hölle los sein«, sagte er, »aber Mittwoch nach der Arbeit   … Sag deinem Kumpel Holden, dass ich da Zeit habe.«
    »Mittwoch?«, schrie ich. »Dann ist diese Wohnung längstverkauft. Und er heißt Horton.« Ein unerträgliches Schweigen machte sich breit zwischen Chicago und New York.
    »Spuck’s schon aus, Q«, forderte Jake mich schließlich auf. »Was willst du von mir?«
    »Steig nach deinem Meeting morgen Vormittag in den Flieger, damit wir sie uns am Nachmittag ansehen können. Die andere Maklerin zeigt sie um fünf noch einem weiteren Interessenten, und ich will mich nicht überbieten lassen.« Ich stieß einen Seufzer aus. »Wieder«, fügte ich hinzu und erinnerte Jake an die Eigentumswohnung mit Blick auf den Hudson River, die wir aufgrund schändlich höflichen Verhaltens nicht bekommen hatten.
    Jake begann zu summen. Ein gutes Zeichen. »Okay, mach einen Termin für vier Uhr morgen Nachmittag.«
    »Ich liebe dich, Jake«, sagte ich. »Danke, Liebling.«
    »Habe ich da eben etwas überhört, Q? Hast du nicht gerade gesagt, dass du mir den großartigsten Blow Job meines Lebens verpassen wirst?«
    »Hab ich, Jake. Genau das habe ich gesagt.«
    Gleich darauf rief ich Horton an. »Jake und ich können uns die Wohnung morgen Nachmittag ansehen«, erzählte ich. »Können Sie uns einen Termin um vier machen?«
    »So spät?«
    »Er kommt vorzeitig von einer Geschäftsreise zurück.«
    »Ich werde versuchen, es hinzukriegen«, versprach Horton. »Bei Fran weiß man nie. Aber im Vertrauen, ich glaube, Sie haben einen guten Eindruck bei ihr hinterlassen   – und sie vertraut ganz auf ihre Intuition.«
    »Hoffen wir das Beste«, erwiderte ich, als mein Handy mir mit einem Piepston einen zweiten Anruf signalisierte. »Tut mir leid, Horton. Würden Sie mich bitte zurückrufen, sobald der Termin feststeht? Ich muss jetzt ein anderes Gespräch annehmen.« Und mit einem Knopfdruck hatte ich den Anruf aus der Warteschleife dran.
    »Wo bleibst du denn?«, fragte Jules entnervt.
    »Oh Gott, entschuldige.«
    »Ja, ja. Ich warte hier schon seit einer Viertelstunde   – kommst du noch, oder was?«
    Herrje, meine Verabredung zum Lunch! Die hatte ich ja komplett vergessen   – und Jules war eine Freundin, die man nicht warten ließ. Mit der U-Bahn würde ich bis nach SoHo mindestens eine halbe Stunde brauchen. Aber als ich innerlich noch vor mich hinfluchte   – wegen meines egoistischen, gedankenlosen Verhaltens   –, hielt direkt vor mir auch schon ein Taxi an, das einen Fahrgast absetzte. Ich verdonnerte das sparsame Mädchen aus Minneapolis in mir zum Schweigen und öffnete die Tür. »Bin in zwanzig Minuten da!«, rief ich Jules noch zu, als der Fahrer losbrauste.
    Später fragte ich mich, warum ich das Taxi nicht als mein Expressticket zur Hölle erkannt hatte.

Ich hockte wartend auf einer karminroten Sitzbank, nippte an meinem Wein und versuchte mir auszureden, Pommes frites zu bestellen. Je länger ich wartete und je intensiver ich den Geruch wahrnahm, der aus all den übervollen Papiertüten quoll, die an den anderen Tischen serviert wurden, desto stärker wollte auch ich das haben, was darin war   – salzig und knusprig von außen und zart und weich von innen. Genau so hatte ich mich im letzten Jahr in einer Kontaktanzeige beschrieben, auf die allerdings niemand geantwortet hatte, neben dem ich hätte liegen wollen, nicht mal auf einer Krankentrage.
    Endlich tauchte Quincy auf. »Jules, es tut mir ja so leid!«, rief sie, als sie sich vorbeugte, um mich auf die Wange zu

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