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Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese

Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese

Titel: Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sally Koslow
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fahren und dort in den Zug nach Westport umsteigen, wo Jules uns mit dem Auto abholen und wir über Nacht bleiben würden. Sie hatte Überraschungen versprochen. Henry hoffte auf eine Thomas-Lokomotive. Er hielt es für den Gipfel der sozialen Ungerechtigkeit, dass Dash Keaton eine besaß und er nicht, obwohl es sein zweiter Vorname war. Was mich anging, sollte ich um 10.09   Uhr aus dem Zug steigen, einen mit Rosenblättern bestreuten Pfad betreten und als Jules’ Trauzeugin an einer Schnellhochzeit teilnehmen, wäre ich auch nicht schockierter als von der Verkündigung, wir seien die Gäste ihrer Abschiedsparty, bevor sie für immer nach Neuseeland auswandere und dort Ziegen züchte.
    Ich wusste vier Dinge: Jules war jeder Frage ausgewichen,die ich gestellt hatte. Tom sprach nur in Henrys Gegenwart mit mir. Es war mir noch nie miserabler gegangen. Und ich hätte all das kommen sehen sollen.
Nur ein Narr denunziert sich selbst,
hielt die Fiese Fiona mir jeden Tag aufs Neue vor. Ich hätte Tom nie erzählen dürfen, dass ich mich um einen Job beworben hatte, der womöglich Chloe
bashert
war.
    Ich zwang mich, aufzustehen und ins Bad zu gehen. Als ich unter der Dusche stand, kam Henry hereingerannt und rief: »Mommy, Mommy, es summt.«
    »Leg’s bitte aufs Waschbecken«, rief ich zurück. »Und lass es nicht fallen. Sei vorsichtig.« Vermutlich hatte Jules sich gemeldet, weil ich ihr irgendeine Spezialität mitbringen sollte, die sie auf ihrem Markt nicht bekam   – die Apfel-Rosmarin-Marmelade vielleicht, die sie so gern dick auf ihre Scones strich. Ich hatte ihr versichert, sie könne mir auch in letzter Minute noch eine Liste ihrer Wünsche übermitteln. Erst nachdem ich mir alles klebrige Zeug aus dem Haar gespült und jeden Zentimeter meiner dürstenden Haut eingecremt hatte, sah ich nach, von wem die SMS war. »Brauch Dich heute doch.« Immerhin hatte mein Chef, Eliot das Orakel, ein »Tut mir leid« hinzugefügt.
    Ich hätte meinen BlackBerry am liebsten gegen den Spiegel geworfen. Wie konnte Chloe es wagen   – schon wieder   –, unterzutauchen und mir diese Info durch Eliot, die gehaltsscheckschreibende Seite unseres Dreiecks, zukommen zu lassen? Früher einmal hätte sie mich angerufen, gekrümmt vor Peinlichkeit und Bedauern, und von irgendeinem Notfall geredet. Jedenfalls hätte ich von dieser Störung meines Privatlebens   – und Henrys   – nicht durch Orakel-Eliot erfahren, den ich sofort anrief, auch wenn es erst kurz nach sieben war. »Wirklich?«, fragte ich. »Ich wollte aus der Stadt rausfahren.«
    Er entschuldigte sich halbherzig bei mir, bevor er über Chloe herfiel. Es war alles dabei von »Die schläft ja sogar am Steuer ein« bis hin zu »Dieses Jobsharing funktioniert nurdann, wenn ihr beide dafür sorgt, und ich habe das Gefühl, dass ihr nicht mal mehr miteinander redet«. Und noch ehe ich mich zur Wehr setzen konnte, legte er mit mehr Sorge als Ärger in der Stimme nach: »Glaubst du, dass Chloe sich nach einem anderen Job umsieht?«
    Natürlich tat sie das. »Nein, niemals«, erwiderte ich. »Irgendwas richtig Wichtiges muss los sein. Mach dir keine Sorgen. Ich komme ins Büro, sobald ich kann.« Hoffentlich führte er wenigstens Buch über meine Superzuverlässigkeit. »Ich   – ich muss dich allerdings um einen Gefallen bitten«, stotterte ich. »Wär’s okay, wenn ich Henry mitbringe?«
    Ein entnervtes Schweigen am anderen Ende der Leitung. »Warum?«, fragte er schließlich. »Was ist denn mit deiner Nanny für Notfälle?«
    Meine Miss Poppins auf Abruf? »Meine Nanny für Notfälle hat   …« Ich stand splitterfasernackt und klamm da. »…   die Legionärskrankheit.«
    Er schnaufte resigniert. »Sicher, bring den kleinen Kerl mit, vielleicht kann er uns bei der Staubsauger-Kampagne helfen.«
    Ich wusste nicht, wessen Enttäuschung am größten sein würde   – Henrys, Jules’ oder meine   –, und begann gerade, mir Notlügen für meinen Sohn und meine Freundin auszudenken, als Tom fertig angezogen für die Schule ins Schlafzimmer kam. »Warum nicht gleich der Tripper?«, sagte er amüsiert. »Du weißt doch, dass unsere Nanny die größte Schlampe nördlich von Brighton Beach ist.« Und auf dem Weg ins Bad quer durchs Schlafzimmer kniff er mir in den Hintern.
    Ich hatte Ehestreit noch nie ertragen können und würde die Gelegenheit, die Spannungen der letzten Tage loszuwerden, nicht ungenutzt verstreichen lassen. Also zwang ich mich zu einem Lächeln und

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