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Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese

Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese

Titel: Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sally Koslow
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beigefarbene Kleid herabfiel.
    »Ich weiß.« Meine Stimme brach, mein Herz raste. »Ich kenne Edgar Denton persönlich.« Ich zögerte. »Könnten Siebitte mal nachsehen, ob er da ist? Sagen Sie ihm, dass Chloe Keaton ihn kurz sprechen möchte.«
    »Haben Sie einen Termin, Mrs Keaton?«, fragte die Empfangsdame plötzlich kalt wie Eis.
    »Nein, leider nicht.« Ich entschied mich für Höflichkeit. »Bitte, es ist wichtig!«
Gott, vergib mir.
»Jemand ist ernsthaft erkrankt.«
    »Verstehe.« Sie griff zum Telefon. »Francesca«, sagte sie etwa zehn Prozent lauter als nötig, »hier ist eine Chloe Keaton, die mit Mr Denton sprechen möchte. Könnten Sie das bitte weiterleiten?« Sie wartete eine Weile, wobei sie in den Spiegel hinter mir sah. »Nehmen Sie bitte Platz, wenn Sie möchten«, sagte sie schließlich und wandte sich wieder ihrem Computer zu   – vielleicht um sich online eine Persönlichkeit zu bestellen?
    Ich setzte mich auf ein graubraunes Veloursledersofa und dachte kurz daran, Xander anzurufen. Doch ich wollte nicht vor dieser Frau mit ihm sprechen. Zehn Minuten vergingen, dann stand ich auf, um zu gehen. In diesem Augenblick hob die Empfangsdame das Telefon ab und sah mich an. »Mr Denton wird Sie gern empfangen, wenn Sie sich noch etwas länger gedulden wollen.«
    »Etwas länger« waren fünfunddreißig Minuten, die ich damit zubrachte, mir ein Mantra von Autumn vorzusagen. Ich konzentrierte mich auf: »Das Bewusstsein kann sich immer nur mit einem Gedanken beschäftigen   – sorgen Sie dafür, dass es ein positiver Gedanke ist.« Vielleicht war Denton ja ein geheimer CI A-Außenposten und gar kein Hedgefonds.
    »Mrs Keaton?« Ich öffnete die Augen   – ich hatte nicht mal bemerkt, dass ich sie geschlossen hatte   – und sah die adlerartige Gestalt von Mrs Branzino vor mir, eine Frau mit schwarz glänzendem Chignonknoten, roten Krallen und von schweren Lidern halb verdeckten grauen Augen, Edgar Dentons persönliche Assistentin   – manche sagten, nicht nur das   –, die schonseit Urzeiten für die Firma arbeitete. Sie griff nach meiner Hand, was ich seltsam fand, da sie sonst meine Anwesenheit stets geflissentlich übersehen und das Wort nur an Xander gerichtet hatte. »Wie
geht
es Ihnen?«, fragte sie. Schweigend folgte ich ihr in Edgars Büro.
    Ich mag Edgar. Er gehörte derselben Studentenvereinigung an wie mein Vater, der für Xander den ersten Kontakt mit ihm hergestellt hatte. Edgar kam hinter seinem Schreibtisch hervor, küsste mich auf die Wange   – nur auf eine, anders als Charlene   – und führte mich zu einem der quadratischen Ledersessel. Auf dem Lacktisch standen zwei mit Eis gefüllte Gläser neben kleinen Flaschen Evian. Er setzte sich in den Sessel zu meiner Linken. »Einen Schluck Wasser, Chloe, meine Liebe?«, fragte er.
    Als er meinen Namen aussprach, schossen mir die Tränen in die Augen, und ich musste blinzeln. Edgar reichte mir ein leinenes Taschentuch und sagte so sanft, als würde er mit einem Kind sprechen: »Wie kommen Sie mit all dem zurecht?«
    Und da begriff ich es.
    »Es muss ein ziemlicher Schock für Sie gewesen sein zu erfahren, dass die Wege von Xander und Denton sich getrennt haben.«
    Als wenn das irgendetwas erklärt hätte. »Warum?«, stieß ich hervor. »Und wann?« Das Wie konnten wir überspringen.
    »Es wird das Beste sein, wenn Ihr Mann Ihnen das erzählt.«
    Ich hatte nicht bemerkt, dass Mrs Branzino wie eine Anstandsdame hinter mir stand. Jetzt trat sie an meine Seite, und ich verstand, dass meine Audienz beendet war. Edgar klopfte mir auf die Schulter. »Es wird alles gut werden«, sagte er.
    Können Sie mir das versprechen,
dachte ich, während Mrs Branzino mich hinausführte, vorbei an Xanders Büro, seinem einstigen Büro. Die Tür war geschlossen. Glaubte sie, ich würde dort hineinstürmen, um nachzusehen, ob er sich nicht in seinem privaten Waschraum versteckte? Sie brachtemich zu den Aufzügen und blieb davor stehen, bis eine Tür sich öffnete und wieder hinter mir schloss.
    Als ich in der Lobby ankam, zog ich mein Handy heraus und wählte eine Nummer.
    »Alexander Keaton«, sagte mein Ehemann.
    »Wo bist du?«
    »Chloe, bist du das?«
    »Natürlich bin ich es.
Wo
bist du?«
    »Ich sitze hier zufällig gerade bei einem Espresso«, erwiderte er perlend leicht wie Champagner.
    »Und ich bin zufällig gerade in der Stadt und dachte, ich würde dich in deinem Büro antreffen.« Ich betete, dass er mir die Adresse einer anderen

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