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Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese

Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese

Titel: Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sally Koslow
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Empfehlungsbriefe haben wir bislang?«
    Das Bitten um Gefälligkeiten war das Schlimmste. »Einen von Jakes Chef und einen von meiner Lektorin.«
    »Kennen Sie einen der Bewohner des Gebäudes? Das wäre Gold wert.«
    Ich schüttelte den Kopf. Der Einzige, den wir kannten, war Arthur.
    »Was ist mit diesem Hollywood-Star, dessen Buch Sie gerade schreiben?«
    »Maizie ist zwanzig. Ich bezweifle, dass irgendwer aus dem Vorstand ihre Musik auf seinem nicht vorhandenen iPod hört.«
    »Aber deren Kinder werden sie kennen. Die Kinder dieser Leute haben eine nicht zu unterschätzende Macht.«
    »Okay, ich kümmere mich darum.« Dann würde Maizie jetzt eben erfahren, dass ich noch ein anderes Leben hatte neben meinen Bemühungen, ihre Zusammenbrüche, kosmetischen Katastrophen und ihr Ghetto-Gelaber in fesselnde Prosa zu verwandeln.
    »Ihr Priester oder Arzt?«
    Ich war seit Jahren in keiner Kirche mehr gewesen, nicht mal bei meiner Hochzeit. Und meine Internistin würde mich nicht von dem Plastikgummibaum in ihrem Wartezimmer unterscheiden können. »Ich kann meine Gynäkologin fragen.« Seit all den Schwangerschaften, Fehlgeburten und Untersuchungen hatte ich Dr.   Frumkes auf einer Kurzwahltaste meines Handys.
    »Wir brauchen auch ein oder zwei Empfehlungsbriefe von Freunden.« Aber Horton meinte nicht irgendwelche Freunde, die unfallfrei einen Satz formulieren konnten. »Sind Sie mit jemandem befreundet, der eine Stiftung oder eine gemeinnützige Organisation leitet? Der einem Institut der Columbia oder der New York University vorsteht? Wie steht’s mit einem Freund bei einer der großen Banken oder Beratungsfirmen? Falls der Name Ihres Freundes nicht bekannt ist, sollte zumindest der im Briefkopf es sein.«
    Jakes Zimmergenosse aus seiner College-Zeit war der Staranlegereiner Investmentbank gewesen. Wegen eines Wall-Street-Tsunami leitete er inzwischen jedoch eine Taco-Bell-Filiale in Tuscaloosa, Alabama. Aber ich hatte noch eine andere Idee. »Darum kümmere ich mich«, sagte ich, als der Kellner die Rechnung brachte und Horton gleich danach griff.
    »Das mache ich schon«, erwiderte er galant, als sein BlackBerry klingelte. »Es ist Fran«, flüsterte er.
    Ich dankte ihm und verließ das Diner. Dann wählte ich Chloes Nummer, doch als es zu klingeln begann, legte ich auf. Ich musste erst noch darüber nachdenken, wie ich die Bitte formulieren sollte. Auf meinem Weg den Broadway entlang fühlte ich mich ein wenig verspottet, denn wohin ich mich auch drehte, sah ich entweder Babys oder Geschäfte, die absolute Must-Haves anpriesen: Shakespeare-CDs für Kinder, die neuesten Windeleimer und Miniatur-Chucks in allen Farben.
    Während ich noch grübelte, was ich zu Chloe sagen sollte, rief sie mich zurück. »Was ist los, Quince?« Die Leitung knisterte geradezu vor Neugier.
    Wir hatten uns erst gestern gesprochen und bei dieser Gelegenheit die gemeinsamen Tage in Maine schöngeredet, ohne jedoch zu erwähnen, dass Jules und ich es erfolgreich vermieden hatten, ein einziges Mal allein miteinander zu sein. Und wir hatten auch nicht über die Spannung geredet, die mitten unter uns stand wie eine giftige Pflanze, die keiner zu berühren wagte. Oder ausgesprochen, dass dies der erste unserer Kurztrips gewesen war, der frühzeitig zu Ende ging, wegen plötzlich auftauchender »Abgabetermine«, »Ärgernisse mit dem Babysitter«, »Magen-Darm-Infekte« und »Vorstellungsgespräche«.
    Chloe war in unserem Telefonat gestern allerdings immer wieder auf Jules und mich zurückgekommen. Offenbar hatte Talia mit den anderen über die Wohnungssache geredet. Chloe hatte eifrig nach Information gefischt. Doch ich weigerte mich anzubeißen, aus Furcht, sie könnte auf Jules’ Seite stehen. Vonuns Freundinnen hatten Jules und sie am wenigsten Gemeinsamkeiten. Doch ich wusste, dass Chloe Jules aufrichtig bewunderte und in ihr eine außergewöhnliche ältere Schwester sah, durch die sie aufregend leben konnte, ohne Angst davor haben zu müssen, aus den exklusiven Kreisen, in denen sie seit einiger Zeit verkehrte, ausgeschlossen zu werden.
    »Eigentlich wollte ich fragen, ob du mir einen Gefallen tun könntest«, sagte ich schließlich.
    »Dann frag doch einfach«, erwiderte Chloe fröhlich.
    »Ich brauche einen Empfehlungsbrief.«
    »Wofür?«
    »Für den Vorstand der Eigentümer.«
    »Schrecklich, all dieser Papierkram, was? Das ist einer der Gründe, warum Xander und ich beschlossen hatten, ein Brownstone-Haus zu kaufen.«
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