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Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese

Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese

Titel: Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sally Koslow
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erwartete wohl, ich würde jeden Moment verkünden, dass ich die Lebensgeschichte von Nelson Mandela schrieb.
    »Nicht ganz«, wiederholte ich.
    Verwirrt runzelte er die Stirn. »Schreiben Sie an Ihren eigenen Memoiren?«
    Ich wäre wohl die letzte Frau auf der Welt, die ihr Leben faszinierend genug fand, um es mit Memoiren zu adeln. »Ich schreibe für andere, als Ghostwriter, meistens Biografien von Prominenten.«
    »Sind bekannte Titel darunter?«, fragte der Mann mit dem Tweedjackett und dem struppigen Haar, der einen perfekten Englischprofessor abgegeben hätte.
    »Ich glaube kaum, dass Sie von einem meiner Bücher schon mal gehört haben«, gab ich zu. Für ›Malibu-Barbie‹ hatte ich einen anständigen Vorschuss erhalten, aber das Buch war sofort auf den Tisch mit den Restposten gewandert, wie auch andere Geschichten über Sitcom-Stars der Achtzigerjahre. »Als Ghostwriter werde ich meistens ja nicht einmal als Autor genannt. Ich arbeite hinter den Kulissen und werde«   – ich benutzte die Finger, um das Ausmaß anzudeuten   – »gewöhnlichnur kurz in der Danksagung erwähnt.« Gleich nach dem Psychologen, Hundeausführer und Fitnesstrainer, jenen anderen VIPs also, ohne deren Nachsicht, Großzügigkeit und Unterstützung der Promi das Buch überhaupt nicht hätte herausbringen können.
    Der Englischprofessor sah misstrauisch drein, wie alle außer Jake, der versuchte, wieder am Gespräch teilzunehmen. Doch Basil Worthington ignorierte ihn.
    »Wie interessant«, sagte Mr Worthington. »Könnten Sie das noch etwas genauer erklären, Mrs Blue?«
    »Nun, manchmal bekomme ich ein
mit

    »Ein
mit
?« Er nahm seine Brille ab, hob seine buschigen grauen Augenbrauen und sah mich verwirrt an.
    »Ja, wie in ›Soundso
mit
Quincy Blue‹.« Er wedelte mit der Hand, damit ich weitersprach. »Bei meinem nächsten Buch bekomme ich vielleicht ein
und
.« Ein
und
verschaffte mir einen unendlich viel höheren Status als ein
mit
. Die Verhandlungen meiner Agentin mit Maizies Leuten waren vielversprechend verlaufen, bis ich die Treffen in Seattle abgesagt hatte. Jetzt konnte ich von Glück reden, wenn ich überhaupt auf dem Cover genannt wurde.
    »Was ist Ihr nächstes Buch?«, fragte Mr Worthington.
    »Eine Biografie von Maizie May«, sagte ich zu ihm und sechs weiteren ausdruckslosen Gesichtern. »Die Sängerin und Schauspielerin.« Keine Reaktion. »Ihr letztes Album hat Platin bekommen.«
    »Ihr Beitrag zum Familieneinkommen schwankt wohl eher«, vermutete er ganz richtig. »Erwarten Sie, dass dieses Buch über Miss May ein Bestseller wird?«
    »Ein Bestseller?«, fragte ich. Jake sah mich eindringlich an, doch ich konnte unmöglich gleichzeitig die Botschaft dieses Blicks enträtseln und die Frage beantworten. »So was kann man nicht voraussagen   – man weiß nie, ob ein Buch ein Erfolg wird, aber vielleicht, na ja, ich glaube schon. Ja, definitiv.« Ichsteigerte mich immer mehr. »Ihre Fans sind Legion«   –
Legion?
– »und sie vergöttern Maizie!«
    »Okay«, erwiderte Basil Worthington nur. »Nun zu anderem. Erzählen Sie uns mehr von sich selbst. Gibt es bereits ein paar kleine Blues?«
    Verstieß diese Frage nicht gegen das Gesetz? So wie man bei einem Vorstellungsgespräch nicht gefragt werden durfte, ob man Hare-Krishna-Mitglied sei oder einfach eine Vorliebe für wallende lachsrote Gewänder habe? Ich überließ es Jake, darauf zu antworten.
    »Noch nicht.«
    »Wollen Sie uns damit vielleicht etwas andeuten?«, fragte Mr Worthington augenzwinkernd.
    »Nein«, sagte ich, obwohl meine Babys wie aufs Stichwort protestierten. Irgendwo in meinem Leib rumorte es, und Übelkeit stieg in mir auf.
    »Darf ich mal, Basil?«, fragte die mollige Zicke mit dem Pferdeschwanz und wandte sich an mich. »Die Meinungen gehen auseinander, wofür die Eigentümergemeinschaft als Nächstes Geld ausgeben soll. Ein Vorschlag lautet, den ungenutzten Kellerraum in einen Spielbereich für Kinder umzubauen, eine andere Fraktion möchte mehr Abstellplatz für jede Wohnung, und eine dritte Gruppe hat einen Dachgarten entworfen   – mit Teakholzmöbeln, Sonnenschirmen, Geranienkübeln und lauter solchen Dingen. Nur theoretisch, Mrs Blue, wofür würden Sie sich entscheiden?«
    »Entschuldigen Sie die Nachfrage, aber kann ich davon ausgehen, dass die Kosten immer dieselben sind?«
    »Ja.«
Natürlich, Sie Idiotin,
stand ihr ins Gesicht geschrieben.
    »Die Vorschläge klingen alle   … höchst reizvoll.« Ich hatte mich für

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