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Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese

Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese

Titel: Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sally Koslow
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mit mir zusammen, als ich einen Schritt auf den Gehsteig tat. »Wie lief das Gespräch?« Jules. Sie stand nur wenige Zentimeter vor mir, ihr großer Busen quasi an mich gepresst. Ich starrte sie ungläubig an, und vermutlich auch leicht dümmlich. »Arthurs Nachbarin, Jennifer, ist im Vorstand«, erklärte sie.
    Irgendetwas sagte mir, dass Jennifer nicht die mit der Häkelnadel war   – eine Waffe, die in diesem Augenblick in meinen Händen nicht sicher gewesen wäre. Ein Taxi hielt am Straßenrand und Fahrgäste stiegen aus. Ich zerrte an Jakes Hand.
    »Wir müssen los«, rief ich, während ich schon in das Taxi sprang und Jake hinter mir herzog. Keiner von uns sagte ein Wort.
    Als wir nur noch ein paar Blocks von unserer Wohnung entfernt waren, rief Horton an. »Da Sie diesen Anruf annehmen, gehe ich davon aus, dass die siegreichen Helden ungestört reden können. Erzählen Sie mir alles.«
    »Auf einer Skala von eins bis zehn, gibt’s von mir eine zwei.«
    »Sie haben doch wenigstens meine Ratschläge befolgt?«
    Uns Leuten aus Minnesota fällt es schwer, zu lügen. »Ich war gut gekleidet.«
    Er stieß einen Pfiff aus. »Machen Sie sich keine Sorgen. Es wurden schon Kunden von mir abgelehnt, die sicher waren, dass alles bestens lief, und umgekehrt. Dieses Gebäude ist bekannt für seinen selbstgerechten Vorstand, aber seine Entscheidungen sind unergründlich. Es kann so oder so ausgehen. Manchmal treffen sie gleich nach dem Gespräch eine Entscheidung. Glauben Sie, der Vorstand ist noch zusammengeblieben, als Sie gingen?«
    »Definitiv nicht.« Meine Schuld lastete immer schwerer auf mir. Wenn ich nicht auf die Toilette gerannt wäre, hätte der Vorstand vielleicht schon eine Entscheidung getroffen und wir wären erlöst.
    »Es kann morgen so weit sein   – oder erst in zwei Monaten. Bei diesen Entscheidungen gibt es nur die eine Regel, dass es keine Regel gibt.«

Ich ging in den zweiten Stock eines in Gusseisen-Architektur errichteten Gebäudes, in dem sich vor hundertzwanzig Jahren vielleicht mal ein Ausbeuterbetrieb befunden hatte, und stieß die Tür auf zu Bespoke Communications   – Maßgeschneiderte Kommunikation. Die Decken waren zehn Meter hoch, doch der Wartebereich wirkte voll gestopft mit der Couch, über die ein flauschiger weißer Überwurf gebreitet war, dem Kuhfellteppich und den nicht zueinanderpassenden Holzstühlen, die denen ähnelten, die ich vor langer Zeit im Sperrmüll gefundenund für unser damaliges Esszimmer mitgenommen hatte. Je nach Standpunkt konnte man den Stil der Werbeagentur schäbig oder schick finden.
    Auch die Meinungen über das Aussehen der Empfangsdame gingen sicher auseinander. Allerdings hätte ich einen einzigen Tag in meinem Leben zu gern gewusst, wie es war, das Haar dieser Frau zu haben   – platinblond, glatt wie eine Rasierklinge und asymmetrisch geschnitten. Das enge, ärmellose schwarze T-Shirt legte ein Bugs-Bunny-Tattoo auf ihrem schlanken, aber wohlgeformten Bizeps frei. Ihre dünnen Absätze waren mindestens zehn Zentimeter hoch. Neben ihr fühlte ich mich wie Marie Osmond.
    »Ich habe einen Termin bei Jonas Winters«, sagte ich. »Talia Fisher-Wells.«
    »Winters Jonas«, erwiderte sie mit Liverpool-Akzent.
    »Ja, natürlich.« Ich war sicher, dass ich die Namen des Mannes nicht verwechselt hatte. Das musste ein Fehler der Headhunterin gewesen sein.
    »Würden Sie bitte diese Formulare ausfüllen?« Sie gab mir ein Klemmbrett mit Blättern, die in einer eleganten, aber schwer zu lesenden Schriftart bedruckt waren. Das Papier war cremeweiß und fest. Nur Frage Nummer drei brachte mich kurz aus dem Konzept:
Wie haben Sie von der freien Stelle erfahren?
Ich war versucht zu schreiben:
Ich habe sie einer Freundin weggeschnappt, aber wenn ich mich hier so umsehe, glaube ich, ihr hätte die Agentur sowieso nicht gefallen. Deshalb fühle ich mich schon zehn Prozent weniger schuldig.
    Es dauerte noch einige Minuten, was mir Zeit zum Grübeln ließ, selten eine gute Sache. Ich war seit Jahren bei keinem Vorstellungsgespräch mehr gewesen und ziemlich unsicher, ob ich auch nur einen Funken Selbstvertrauen ausstrahlte. Und es drängte mich nachzusehen, ob ich mein Lipgloss nachziehen musste, doch vor der Blondine wollte ich mich nicht zurechtmachen. Stattdessen schrieb ich Tom per SMS, dass ich gutangekommen sei, eine subtile Entschuldigung für mein frühes Aufbrechen von Abigails Geburtstagsfeier. Tom antwortete nicht, also schrieb ich noch an Quincy und

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