Freundlich, aber bestimmt - wie Sie sich beruflich und privat durchsetzen
Fall oder ein schrecklicher Mensch dastehen.
So gehen Sie konstruktiv mit Kritik und Vorwürfen um
Stellen Sie vor einem Gespräch wie dem hier beschriebenen sicher, dass Sie in guter Verfassung sind. Laufen Sie nicht im Büro herum und erzählen allen von dem Termin, denn damit machen Sie sich nur nervös. Wenn möglich, gehen Sienach draußen, machen Sie einen Spaziergang oder schnappen Sie kurz Luft.
Rufen Sie sich alle Gelegenheiten in Erinnerung, bei denen Sie in letzter Zeit gelobt worden sind. (Es lohnt sich, Briefe, Mails und Notizen aufzuheben, in denen sich jemand bei Ihnen bedankt, egal wie beiläufig, oder in denen Ihnen Anerkennung gezollt wird. Vielleicht erweisen sich diese Unterlagen irgendwann einmal als nützlich – im Augenblick sind Sie vor allem dazu da, Ihnen ein gutes Gefühl zu geben. Schreiben Sie sich Komplimente auf, die Ihnen Leute gemacht haben, und zwar gleich auf der Stelle. Legen Sie dafür ein eigenes Verzeichnis im Computer an.)
Ergreifen Sie die Initiative und achten Sie auf Ihre Körpersprache. Betreten Sie selbstsicher den Raum, blicken Sie Ihrem Chef in die Augen und schütteln Sie ihm die Hand, wenn das in der Situation passt. Bedanken Sie sich, dass er sich Zeit für das Gespräch nimmt und Ihnen Gelegenheit gibt, in Ruhe mit ihm zu reden.
Wenn die Kritikpunkte zu allgemein formuliert sind, bitten Sie um mehr Hintergrundinfos – um Beispiele zu bitten ist immer gut, falls Sie wirklich nicht wissen, worüber jemand spricht. Diese Art nachzufragen ist mutig: Sie fordern aktiv Kritik ein, um Feedback zu erhalten (wenn es hilfreich ist) oder um es zu entkräften (wenn es manipulativ ist).
Zeigen Sie eine ehrliche Reaktion: »Ich bin etwas schockiert über das, was Sie gesagt haben. Es gibt mir in jedem Fall Denkanstöße.«
Wenn nötig, bitten Sie um Zeit zum Nachdenken. »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich in dieser Sache später noch einmal auf Sie zukomme?« (Denken Sie dann aber auch tatsächlich darüber nach. Es bringt nichts, erst um Zeit zu bitten und die Angelegenheit dann zu verdrängen. In der Folge werden Sie den anderen zwangsläufig meiden und können nur hoffen, dass er das Ganze vergisst.)
Der nächste Schritt
Entscheiden Sie, ob die Kritik zutrifft oder nicht
Wie wir gesehen haben, nehmen die meisten Menschen spontan eine Abwehr- und Verteidigungshaltung ein. Sobald Ihnen das klar ist, können Sie eine solche automatische Reaktion verhindern. Solange Sie allen kritischen Bemerkungen mit der gleichen Grundeinstellung begegnen, werden Sie immer wieder getroffen sein und die Beziehung zu manchen Menschen sehr schwierig finden.
Entspannen Sie sich und gestehen Sie sich zu, erst einmal zu hören, was der andere zu sagen hat. Fassen Sie seine Kritik in eigenen Worten zusammen, um sicherzustellen, dass es keine Missverständnisse gibt. Atmen Sie tief ein und aus und bleiben Sie ruhig.
Sobald Sie sich dieses Verhalten angewöhnt haben und es schaffen, sich nicht mehr reflexhaft für das zu verteidigen, was Sie getan haben, werden Sie auch überlegen können, ob die Kritik gerechtfertigt ist. Falls Sie unsicher sind, fragen Sie sich, ob jemand anderes schon einmal etwas Ähnliches über Sie gesagt hat. Sie können auch die Qualifikation Ihres Gegenübers überprüfen: Kann der andere die Situation überhaupt richtig einschätzen?
Wenn die Kritik berechtigt ist:
Wenn Sie Ihre Irrtümer und Fehler annehmen, kann das sehr entwaffnend für denjenigen sein, der Sie angreift.
Nehmen Sie sie nachdrücklich und selbstsicher an: »Ja, ich bin in letzter Zeit oft zu spät gewesen.« Auch das ist ein entschiedenes und selbstbewusstes Auftreten: Sie akzeptieren Ihre eigenen Irrtümer und Fehler, indem Sie ungebrochen und mit Verständnis für den anderen der Kritik an Ihren negativen Eigenschaften zustimmen. Dieses Verhalten kann sehr entwaffnend für denjenigen sein, der Sie angreift. (Achten Sie allerdings unbedingt darauf, sich nicht kleinzumachen! Wenn Sie mit ängstlicher Stimme sagen: »Ich weiß ja, dass ich zu viel rede«, wirkt das vollkommen anders als der selbstsicher und ehrlich geäußerteSatz: »Mir ist klar, dass ich dazu neige, viel zu sprechen – besonders wenn ich nervös bin.«) 2. Entscheiden Sie, was Sie in dieser Angelegenheit unternehmen wollen: »Ich werde mich bemühen, mein Zeitmanagement zu verbessern.« (Wenn Sie nicht bereit sind, etwas zu ändern, formulieren Sie das und akzeptieren Sie die Konsequenzen. Entschuldigen Sie sich nicht, wenn Sie die
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