Freundlich, aber bestimmt - wie Sie sich beruflich und privat durchsetzen
einer guten Freundin davon zu erzählen. Aber sehen Sie zu, dass Sie nicht ins Grübeln geraten. Machen Sie sich klar, dass Sie Ihr Bestes getan haben, und dann vergessen Sie das Ganze.
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Und was ist mit Mobbing?
Nachdem Sie die hier vorgestellten Techniken für ein klares und bestimmtes Auftreten verinnerlicht haben, ist es sehr unwahrscheinlich, dass jemand Sie zu mobben beginnt. Menschen, die das tun, haben einen sechsten Sinn für Ihre wunden Punkte undnutzen sie, um ihr eigenes Selbstwertgefühl zu steigern. Wenn Sie selbstsicher auftreten, heißt das nicht unbedingt, dass niemand mehr gemein zu Ihnen ist und Sie keine bösartigen Bemerkungen mehr zu hören bekommen – es bedeutet vielmehr, dass Sie damit umgehen können, falls jemand Sie angreift, statt wie ein Häuflein Elend in sich zusammenzusinken oder sich in einen erniedrigenden Wutanfall hineinzusteigern.
Versuchen Sie niemals, den Mobber zu beschwichtigen oder der Konfrontation aus dem Weg zu gehen, indem Sie nett zu ihm sind, denn damit zeigen Sie ihm nur, dass er Macht über Sie hat. Wenn es sich um jemand Fremden handelt, ignorieren Sie ihn – aber auf selbstsichere Weise, nicht mit gesenktem Kopf und zu Boden gerichtetem Blick.
Reagieren Sie mit Humor. Über böse Kommentare einfach zu lachen (und am besten sogar noch dafür zu sorgen, dass andere mitlachen) ist die selbstsicherste Reaktion, die man sich denken kann. Damit machen Sie sich bei dem Angreifer nicht unbedingt beliebt, aber darum geht es ja auch nicht.
Nutzen Sie den Trick des selbstbewussten Beipflichtens – stimmen Sie dem anderen zu: »Ja, das habe ich!« oder »Danke für den Hinweis, das merk ich mir!«. Vermeiden Sie aber, die Bemerkung zu wiederholen.
Falls Sie bei der Arbeit gemobbt werden, informieren Sie sich über die Anti-Mobbing-Leitlinien Ihres Unternehmens und folgen Sie dem dort vorgesehenen Ablauf. Sie haben ein Recht darauf, etwas zu unternehmen.
Wenn Sie in der Familie oder von Freunden dauerhaft kränkend behandelt werden, suchen Sie nach einem geeigneten Zeitpunkt und bitten Sie den oder die anderen, Ihnen zehn Minuten lang zuzuhören. Erklären Sie ihnen ruhig, ehrlich und ohne Übertreibungen, wie das jeweilige Verhalten auf Sie wirkt. Fangen Sie an mit: »Ich fühle mich schon länger … Ich möchte, dass du/dass ihr …«
Es ist sehr sinnvoll, vorher zu entscheiden, was Sie tun wollen, falls das kränkende Verhalten nicht aufhört. Sie müssen Ihrem Gegenüber nicht mitteilen, was Sie beschlossen haben, doch Ihnen hilft es, vorher zu wissen, was Sie in diesem Fall unternehmen werden.
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Konstruktiv Kritik üben
Wenn wir unsere Workshop-Teilnehmer darum bitten, eine Aufstellung zu machen, welche Aspekte eines klaren und bestimmten Auftretens sie am schwierigsten finden, landet der Umgang mit Kritik immer ganz oben. Die meisten Leute glauben zunächst, Kritik entgegenzunehmen sei schwieriger als Kritik zu üben, doch bei Nachfragen zeigt sich in der Regel, dass ein großer Teil der Befragten es schlicht vermeidet, andere zu kritisieren. Anders ausgedrückt: Menschen, denen die nötige Selbstsicherheit fehlt, finden es derart schwierig, andere zu kritisieren, dass sie in aller Regel den Mund halten und Dinge, die sie ärgern oder verletzen, gar nicht erst thematisieren.
Machen Sie sich klar: Sie haben ein Recht darauf, jemanden darum zu bitten, ein Verhalten zu ändern, das Sie verletzt, ärgert oder abstößt.
Denken Sie zurück an Gelegenheiten, bei denen Sie in letzter Zeit ein Problem mit jemandem hatten. Was haben Sie getan – wie verhalten Sie sich in solchen Situationen?
Aggressiv:
Sie werden wütend und lassen eine Schimpftirade auf den anderen los.
Indirekt-aggressiv:
Sie machen hinter dem Rücken des anderen spitze Bemerkungen und abfällige, sarkastische Kommentare.
Passiv:
Sie vermeiden es, das Problem anzugehen, beklagen sich aber bei anderen.
Selbstsicher:
Sie formulieren dem anderen gegenüber, was die betreffende Verhaltensweise in Ihnen auslöst und wie Sie sich fühlen.
Das mag sich einfach anhören. Aber klar ist, was uns dabei in die Quere kommt: Wir wollen nicht »herumnörgeln« oder Kritik üben, weil wir uns vor der Reaktion unseres Gegenübers fürchten.
Was passiert, wenn wir nichts sagen
Um des lieben Friedens willen Dinge unter den Teppich zu kehren und nicht für die eigenen Bedürfnisse zu sorgen, wird nicht dazu führen, dass Ihre unguten Gefühle verschwinden. Im Gegenteil: Wenn Sie negative Emotionen in sich
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