Freundlich, aber bestimmt - wie Sie sich beruflich und privat durchsetzen
zahlen?« Woraufhin Tom vielleicht erwidern wird: »Nein, ich sage nur, dass ich meinem Eindruck nach meist mehr als meinen Anteil übernehme.« Wenn Ihnen klar geworden ist, was genau der andere meint, müssen Sie ernsthaft darüber nachdenken, ob der Vorwurf zutrifft oder nicht.
Widerstehen Sie der Versuchung, aufgebracht zu reagieren und Ihr Verhalten zu rechtfertigen.
Brausen Sie nicht auf und rechtfertigen Sie sich nicht reflexhaft – im Moment geht es nur darum, dass Sie die Kritik entweder annehmen oder zurückweisen. Wenn Sie einsehen, dass der andere recht hat, dann sprechen Sie das offen aus: »Ja, das stimmt, tendenziell zahlst du öfter als ich.« Nachdem Sie das zugegeben haben, können Sie eine Erklärung nachschieben: »Mir war nicht klar, dass das ein Problem für dich ist. Ich hatte immer das Gefühl, du zahlst gern.« Oder vielleicht auch: »Das tut mir leid. Ich habe im Moment Geldprobleme, wollte dir das aber eigentlich nicht erzählen.«
Sagen Sie, was Sie in dieser Sache unternehmen möchten: »Ich verspreche, in Zukunft meinen Anteil zu zahlen« oder bitten Sie Ihren Freund um Hilfe: »Ich bin so daran gewöhnt, dass du zahlst – kannst du mich in Zukunft bitte erinnern?« Falls Sie denken, Sie werden es nicht schaffen, sich in dieser Hinsicht zu ändern (oder falls Sie einfach nicht dazu bereit sind), sagen Sie das offen: »Ich weiß schon, dass ich immer sehr sparsam bin, aber daran möchte ich eigentlich nichts ändern.« Dann muss der andere entscheiden, wie er in Zukunft damit umgehen will.
Falls Sie den Vorwurf als unbegründet ansehen, sagen Sie auch das – weisen Sie ihn auf eine nicht-aggressive Art zurück: »Das stimmt nicht.« Wenn Sie sich nicht sicher sind, bitten Sie Ihr Gegenüber darum, seine Aussage zu wiederholen: »Kannst du das noch mal sagen?« (Das führt oft zu einer im Tonfall gemäßigteren Version dessen, was der andere ausdrücken will.) Wenn es teilweise stimmt, dann präzisieren Sie Ihre Zustimmung: »Es mag sein, dass ich meistens nicht als Erster an derBar bin und Drinks hole, aber in der Regel zahle ich meinen Anteil letztlich sehr wohl.« Achten Sie darauf, dass Ihr Ärger Sie nicht aggressiv werden lässt – haben Sie Ihre Stimme im Griff und achten Sie auf einen zugewandten Gesichtsausdruck (wobei ein Lächeln sicher unpassend wäre).
Hinweis
Falls ein Vorwurf wirklich vollkommen rätselhaft für Sie ist, versuchen Sie die geäußerte Kritik auf denjenigen anzuwenden, der sie ausgesprochen hat. Es ist verblüffend, wie oft Menschen anderen ihre eigenen Fehler vorwerfen.
Komplimente machen und annehmen
»Eine Bekanntschaft, die mit einem Kompliment beginnt,
hat alle Aussicht, sich zu einer echten Freundschaft zu entwickeln.«
Oscar Wilde
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Deborah geht zu ihrem Klassentreffen und sieht dort alte Freundinnen. Sie machen viel Wirbel um Deborah und betonen, sie sei viel schlanker als beim letzten Mal. Eine Freundin bewundert Deborahs Kleid und sagt, diese Farbe stehe ihr besonders gut. Deborah verkündet daraufhin sofort, wie gut alle ihre Freundinnen aussehen, dass ihr Kleid ein Sonderangebot gewesen sei und sie eigentlich noch viel mehr abnehmen müsse.
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Haben Sie selbst jemals ähnlich reagiert, wenn eine Freundin Ihnen ein Kompliment gemacht hat? Ganz egal, wie Sie sich selbst sehen?
Jedes Mal, wenn Ihnen jemand ein Kompliment macht und Sie es zurückweisen, indem Sie etwas Selbstkritisches erwidern, ist das eine Respektlosigkeit gegenüber der Person, die positiv über Sie spricht. Manchen Leuten fällt es vergleichsweise schwer, ein Kompliment zu machen, und in jedem Fall ist es ein Zeichen von Großzügigkeit. Wenn Sie widersprechen, missachten Sie die Freundlichkeit, die Ihnen entgegengebracht wird.Indem Sie sagen: »Meinst du wirklich?!« oder »Das habe ich doch nur schnell übergeworfen« (obwohl Sie in Wirklichkeit vielleicht Ewigkeiten gebraucht haben, um sich für den Abend zurechtzumachen), sind Sie unehrlich und implizieren letztlich sogar, Ihre Freundin habe einen schlechten Geschmack, wenn ihr so etwas gefällt. Nach einer längeren Pause, in der man sich nicht gesehen hat, dienen Komplimente mitunter nur dazu, das Eis zu brechen, doch das Kompliment, das Deborah erhält, ist spezifisch – ihrer Freundin ist das neue Kleid positiv aufgefallen.
Was zu tun ist
Die beste Reaktion auf ein Kompliment ist es, sich zu freuen und der betreffenden Freundin dafür zu danken. Deborah könnte sagen: »Vielen Dank. Ich trage das
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