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Fridolin zieht nach Berlin

Fridolin zieht nach Berlin

Titel: Fridolin zieht nach Berlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Tippner
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den Flügel auf die Schulter. „Wenn ich mich verlieben kann, kannst du auch da hochgehen und dem Spuk ein Ende bereiten.“
    „Ja“, nickte Fridolin, dem diese Theorie einleuchtete.
    Was Peterle konnte, konnte er doch schon lange, auch wenn er sich bisher noch nicht verliebt hatte.
    Fridolin konzentrierte sich, versuchte, die Angst auszublenden und tappte die zweite Stufe hinauf, dann die dritte, schließlich die vierte.
    Sein Herz begann zu pochen. Seine Gedanken begannen, wie verrückt zu wirbeln. Alles war so verrückt, so durchgedreht.
    Und dann stach er mit seiner Nase durch die Dunkelheit. Er sah nichts. Nur verschwommene Konturen durch das Sonnenlicht, das von unten heraufdrang.
    Das gefiel Fridolin nicht. Er hatte das Gefühl, als ob sich jemand von hinten an ihn heranschleichen und versuchen würde, ihm einen Knüppel über den Kopf zu ziehen.
    Peterles leises „Pssst“ drang ihm gespenstisch an die Ohren. „Und? Siehst du etwas?“
    „Nichts“, wisperte Fridolin und gab sich den letzten Ruck, den Kopf ganz durch die Luke zu stecken.
    „Ich werde mich darum kümmern“, hörte Fridolin eine fremde Stimme sagen und begriff nicht, was das sollte.
    War nicht er gekommen, um sich darum zu kümmern, was auf dem Dachboden vor sich ging?
    Natürlich, ja, aber der Spuk, der hier oben hauste, war ebenso schnell und geschickt. Denn das, was Fridolin jetzt passierte, würde er wohl niemals in seinem Leben mehr vergessen.
    Woher der Schatten kam, der ihn angriff, konnte er nicht sagen.
    Plötzlich stand das schlanke, längliche Geschöpf vor ihm, fauchte und stierte ihn aus bösen, rot funkelnden Augen an.
    Fridolin war wie erstarrt. Er wusste nicht, was er anderes tun sollte, als nach dem Etwas zu schnappen, das sich vor ihm aufgebaut hatte.
    Das Fremde aber war schneller. Ja, es war so flink, dass es um Fridolin herum sprang, ihm einen Stoß mit der Pranke versetzte und ihn taumeln ließ.
    „Uff“, stieß Fridolin aus, als er das Gleichgewicht zu verlieren drohte und sich gerade noch an der obersten Kante des Dachbodeneingangs festhalten konnte.
    „Verschwinde“, zischte das fremde Wesen wieder, stieß Fridolin diesmal von hinten an, um ihn dann keine zwei Sekunden später von der rechten Seite anzustoßen.
    Fridolin hatte keine Chance. Er ließ los, fiel jaulend die Treppe hinab und blieb dann benommen liegen.
     

Wunden lecken
    „Was ist denn hier los?“, hörte Fridolin die Stimme von Mama Claudia, die ihn aus seiner Benommenheit riss. Sie war die Treppe hinauf gekommen, nachdem sie das Gepolter und Fridolins Jaulen gehört hatte.
    „Fridolin?“, stieß Claudia hervor, als sie den auf der Seite liegenden Hund fand, der müde den Kopf hob und den Schwindel, der hinter seiner Stirn saß, noch immer nicht besiegen konnte. Obwohl Fridolin Claudias streichelnde Hände spürte und mitbekam, wie sie ihn aufhob, war es ihm nicht möglich, sich verständlich zu machen. Nein, kein Laut drang über seine Lippen. Er kuschelte sich nur dicht an Claudia, genoss es, wie ihre Finger durch sein Fell fuhren und ihm ein wohliges Gefühl der Geborgenheit gaben.
    „Was hast du nur hier gemacht?“, fragte sie besorgt und trug Fridolin die Treppe hinab ins Wohnzimmer, wo sein Körbchen stand.
    „Oh, was für ein trauriger Anblick“, kommentierte Mizie, die sich auf der Fensterbank räkelte, mit einem abfälligen Blick. „Ist der Abenteurer zu uns zurückgekehrt?“
    „Lass mich in Ruhe“, winselte Fridolin und erzeugte bei Claudia ein Gefühl der Traurigkeit.
    „Hast du Schmerzen, mein Schatz?“
    Fridolin schloss die Augen, als er in sein Körbchen gelegt wurde, und schlief gleich ein.
     

Gespräche in der Dunkelheit
    Es war gerade dunkel geworden, als Ilse das leise Rascheln unter dem Fenstersims hörte, auf dem sie stand. Sie plusterte sich auf, obwohl sie ja wusste, wie sicher sie in ihrem Käfig war. Doch das unbestimmte Gefühl, das immer dann in ihr emporkroch, wenn sie glaubte, in Gefahr zu sein, machte manchmal die seltsamsten Dinge mit ihr. Bisweilen schrie sie auch laut und schrill, was ihr danach dann immer peinlich war.
    Jetzt aber war ihr das Rascheln unangenehm, da sie aus dem Schlaf gerissen worden war. Hätte sie beobachtet, wer sich da auf sie zu bewegte, wäre alles viel einfacher gewesen.
    So aber musste sie auf Nummer Sicher gehen und fragte brummend: „Wer ist da?“
    Erst kam keine Antwort.
    Ilse plusterte sich noch weiter auf. „Wer ist da?“, fragte sie noch einmal.
    „Ilse, bist

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